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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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Schmerz im Trauerspiele getheilt hätte, im Heraus¬
gehen gleichsam zum Danke freundlich angeblickt habe.
Erst in lezter Zeit sei das aufgeklärt worden.

Der Vater sagte, daß die Familien, die durch
längere Zeit gleichsam durch ein unsichtbares Band
verbunden gewesen waren, durch das Band der gei¬
stigen Entwicklung seines Sohnes und des Verkehrs
desselben mit beiden Theilen, auch in der Wirklichkeit
sich nähern, sich kennen lernen, und in eine Verbin¬
dung treten werden.

Die Mutter entgegnete, das sei jezt die dringendste
Veranlassung, ja es sei nicht nur eine gesellschaftliche
sondern sogar eine Familienpflicht, daß der Vater,
welcher, je älter er werde, mit einer desto wärmeren
Ausdauer, welche unbegreiflich ist, sich an seine
Arbeitsstube kette, nun endlich einmal sich den Ge¬
schäften entreiße, eine Reise mache, und sich in
derselben nur mit heiteren und schönen Dingen
beschäftige.

"Nicht nur ich werde eine Reise machen," antwor¬
tete er, "sondern auch du und Klotilde. Wir werden
die Menschen dort, welche meinen Sohn so freundlich
aufgenommen haben, besuchen. Aber auch sie werden
eine Reise machen; denn auch sie werden zu uns in

Schmerz im Trauerſpiele getheilt hätte, im Heraus¬
gehen gleichſam zum Danke freundlich angeblickt habe.
Erſt in lezter Zeit ſei das aufgeklärt worden.

Der Vater ſagte, daß die Familien, die durch
längere Zeit gleichſam durch ein unſichtbares Band
verbunden geweſen waren, durch das Band der gei¬
ſtigen Entwicklung ſeines Sohnes und des Verkehrs
desſelben mit beiden Theilen, auch in der Wirklichkeit
ſich nähern, ſich kennen lernen, und in eine Verbin¬
dung treten werden.

Die Mutter entgegnete, das ſei jezt die dringendſte
Veranlaſſung, ja es ſei nicht nur eine geſellſchaftliche
ſondern ſogar eine Familienpflicht, daß der Vater,
welcher, je älter er werde, mit einer deſto wärmeren
Ausdauer, welche unbegreiflich iſt, ſich an ſeine
Arbeitsſtube kette, nun endlich einmal ſich den Ge¬
ſchäften entreiße, eine Reiſe mache, und ſich in
derſelben nur mit heiteren und ſchönen Dingen
beſchäftige.

„Nicht nur ich werde eine Reiſe machen,“ antwor¬
tete er, „ſondern auch du und Klotilde. Wir werden
die Menſchen dort, welche meinen Sohn ſo freundlich
aufgenommen haben, beſuchen. Aber auch ſie werden
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[53/0067] Schmerz im Trauerſpiele getheilt hätte, im Heraus¬ gehen gleichſam zum Danke freundlich angeblickt habe. Erſt in lezter Zeit ſei das aufgeklärt worden. Der Vater ſagte, daß die Familien, die durch längere Zeit gleichſam durch ein unſichtbares Band verbunden geweſen waren, durch das Band der gei¬ ſtigen Entwicklung ſeines Sohnes und des Verkehrs desſelben mit beiden Theilen, auch in der Wirklichkeit ſich nähern, ſich kennen lernen, und in eine Verbin¬ dung treten werden. Die Mutter entgegnete, das ſei jezt die dringendſte Veranlaſſung, ja es ſei nicht nur eine geſellſchaftliche ſondern ſogar eine Familienpflicht, daß der Vater, welcher, je älter er werde, mit einer deſto wärmeren Ausdauer, welche unbegreiflich iſt, ſich an ſeine Arbeitsſtube kette, nun endlich einmal ſich den Ge¬ ſchäften entreiße, eine Reiſe mache, und ſich in derſelben nur mit heiteren und ſchönen Dingen beſchäftige. „Nicht nur ich werde eine Reiſe machen,“ antwor¬ tete er, „ſondern auch du und Klotilde. Wir werden die Menſchen dort, welche meinen Sohn ſo freundlich aufgenommen haben, beſuchen. Aber auch ſie werden eine Reiſe machen; denn auch ſie werden zu uns in

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/67>, abgerufen am 22.11.2024.