"So recht nicht," antwortete er, "ich bin gekom¬ men, euch auf der Hochzeit einmal gut aufzuspielen."
"Das hast du gethan, und das kann keiner so," sagte ich, "du sollst dafür eine Freude haben, und ich weiß dir eine zu verschaffen, welche dir die größte ist. Bessere Hände können das, was ich dir geben will, nicht fassen, als die deinen. Das Rechte muß zusam¬ menkommen. Ich bin dir ohnehin auch noch einen Dank schuldig für dein eifriges Lehren und für deine Begleitung im Gebirge."
"Dafür habt ihr mich bezahlt, und das Heutige that ich freiwillig," sagte er.
"Warte nur einige Tage hier, dann wirst du empfangen, was ich meine," sprach ich.
"Ich warte gerne," erwiederte er.
"Du sollst gut gehalten sein," sagte ich.
Indessen waren alle andern auch herbeigekommen, und überschütteten den Mann mit Lob. Risach lud ihn ein, eine Weile in seinem Hause zu bleiben. Er spielte noch einige Weisen, er vergaß beinahe, daß ihm jemand zuhöre, spielte sich hinein, und hörte end¬ lich auf, ohne auf die Umstehenden Rücksicht zu neh¬ men, genau so, wie er es immer that. Wir entfern¬ ten uns dann.
„So recht nicht,“ antwortete er, „ich bin gekom¬ men, euch auf der Hochzeit einmal gut aufzuſpielen.“
„Das haſt du gethan, und das kann keiner ſo,“ ſagte ich, „du ſollſt dafür eine Freude haben, und ich weiß dir eine zu verſchaffen, welche dir die größte iſt. Beſſere Hände können das, was ich dir geben will, nicht faſſen, als die deinen. Das Rechte muß zuſam¬ menkommen. Ich bin dir ohnehin auch noch einen Dank ſchuldig für dein eifriges Lehren und für deine Begleitung im Gebirge.“
„Dafür habt ihr mich bezahlt, und das Heutige that ich freiwillig,“ ſagte er.
„Warte nur einige Tage hier, dann wirſt du empfangen, was ich meine,“ ſprach ich.
„Ich warte gerne,“ erwiederte er.
„Du ſollſt gut gehalten ſein,“ ſagte ich.
Indeſſen waren alle andern auch herbeigekommen, und überſchütteten den Mann mit Lob. Riſach lud ihn ein, eine Weile in ſeinem Hauſe zu bleiben. Er ſpielte noch einige Weiſen, er vergaß beinahe, daß ihm jemand zuhöre, ſpielte ſich hinein, und hörte end¬ lich auf, ohne auf die Umſtehenden Rückſicht zu neh¬ men, genau ſo, wie er es immer that. Wir entfern¬ ten uns dann.
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„So recht nicht,“ antwortete er, „ich bin gekom¬
men, euch auf der Hochzeit einmal gut aufzuſpielen.“
„Das haſt du gethan, und das kann keiner ſo,“
ſagte ich, „du ſollſt dafür eine Freude haben, und ich
weiß dir eine zu verſchaffen, welche dir die größte iſt.
Beſſere Hände können das, was ich dir geben will,
nicht faſſen, als die deinen. Das Rechte muß zuſam¬
menkommen. Ich bin dir ohnehin auch noch einen
Dank ſchuldig für dein eifriges Lehren und für deine
Begleitung im Gebirge.“
„Dafür habt ihr mich bezahlt, und das Heutige
that ich freiwillig,“ ſagte er.
„Warte nur einige Tage hier, dann wirſt du
empfangen, was ich meine,“ ſprach ich.
„Ich warte gerne,“ erwiederte er.
„Du ſollſt gut gehalten ſein,“ ſagte ich.
Indeſſen waren alle andern auch herbeigekommen,
und überſchütteten den Mann mit Lob. Riſach lud
ihn ein, eine Weile in ſeinem Hauſe zu bleiben. Er
ſpielte noch einige Weiſen, er vergaß beinahe, daß
ihm jemand zuhöre, ſpielte ſich hinein, und hörte end¬
lich auf, ohne auf die Umſtehenden Rückſicht zu neh¬
men, genau ſo, wie er es immer that. Wir entfern¬
ten uns dann.
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/443>, abgerufen am 25.11.2024.
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