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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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der Gegenbesuch abgestattet sein würde, auf die Reise
zu begeben.

Der Gegenbesuch kam drei Wochen nach dem Ta¬
ge, an welchem wir in der Stadt angelangt waren.
Ein Brief hatte ihn vorher angekündigt. Mathilde
Risach Natalie und Gustav trafen in einem schönen
Reisewagen ein. Sie wurden in die für sie in Bereit¬
schaft gehaltenen Zimmer geführt. Nachdem sie sich
umgekleidet hatten, kamen wir zum Gruße in unserem
Besuchzimmer zusammen. Der Empfang in unserem
Hause war so herzlich und innig, wie er nur immer
in dem Sternenhofe und in dem Hause meines Gast¬
freundes gewesen war. In allen Mienen war Freude,
und alle Worte sezten die begonnene Bekanntschaft
und die sich entwickelnde Freundschaft fort. Selbst bis
auf die Dienerschaft pflanzte sich das angenehme Ge¬
fühl über. Aus einzelnen Worten und aus den hei¬
tern Angesichtern entnahm man, wie sehr ihnen die
wunderschöne Braut gefalle. Was unser Haus und
die Stadt für die Gäste Angenehmes biethen konnte,
wurde ihnen zur Verfügung gestellt. Wie auf den
beiden Landsizen wurde auch hier alles gezeigt, was
das Haus enthält. Die Gäste wurden in die Zimmer
geführt, besahen Bilder Bücher alte Schreine und

der Gegenbeſuch abgeſtattet ſein würde, auf die Reiſe
zu begeben.

Der Gegenbeſuch kam drei Wochen nach dem Ta¬
ge, an welchem wir in der Stadt angelangt waren.
Ein Brief hatte ihn vorher angekündigt. Mathilde
Riſach Natalie und Guſtav trafen in einem ſchönen
Reiſewagen ein. Sie wurden in die für ſie in Bereit¬
ſchaft gehaltenen Zimmer geführt. Nachdem ſie ſich
umgekleidet hatten, kamen wir zum Gruße in unſerem
Beſuchzimmer zuſammen. Der Empfang in unſerem
Hauſe war ſo herzlich und innig, wie er nur immer
in dem Sternenhofe und in dem Hauſe meines Gaſt¬
freundes geweſen war. In allen Mienen war Freude,
und alle Worte ſezten die begonnene Bekanntſchaft
und die ſich entwickelnde Freundſchaft fort. Selbſt bis
auf die Dienerſchaft pflanzte ſich das angenehme Ge¬
fühl über. Aus einzelnen Worten und aus den hei¬
tern Angeſichtern entnahm man, wie ſehr ihnen die
wunderſchöne Braut gefalle. Was unſer Haus und
die Stadt für die Gäſte Angenehmes biethen konnte,
wurde ihnen zur Verfügung geſtellt. Wie auf den
beiden Landſizen wurde auch hier alles gezeigt, was
das Haus enthält. Die Gäſte wurden in die Zimmer
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[396/0410] der Gegenbeſuch abgeſtattet ſein würde, auf die Reiſe zu begeben. Der Gegenbeſuch kam drei Wochen nach dem Ta¬ ge, an welchem wir in der Stadt angelangt waren. Ein Brief hatte ihn vorher angekündigt. Mathilde Riſach Natalie und Guſtav trafen in einem ſchönen Reiſewagen ein. Sie wurden in die für ſie in Bereit¬ ſchaft gehaltenen Zimmer geführt. Nachdem ſie ſich umgekleidet hatten, kamen wir zum Gruße in unſerem Beſuchzimmer zuſammen. Der Empfang in unſerem Hauſe war ſo herzlich und innig, wie er nur immer in dem Sternenhofe und in dem Hauſe meines Gaſt¬ freundes geweſen war. In allen Mienen war Freude, und alle Worte ſezten die begonnene Bekanntſchaft und die ſich entwickelnde Freundſchaft fort. Selbſt bis auf die Dienerſchaft pflanzte ſich das angenehme Ge¬ fühl über. Aus einzelnen Worten und aus den hei¬ tern Angeſichtern entnahm man, wie ſehr ihnen die wunderſchöne Braut gefalle. Was unſer Haus und die Stadt für die Gäſte Angenehmes biethen konnte, wurde ihnen zur Verfügung geſtellt. Wie auf den beiden Landſizen wurde auch hier alles gezeigt, was das Haus enthält. Die Gäſte wurden in die Zimmer geführt, beſahen Bilder Bücher alte Schreine und

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/410>, abgerufen am 24.11.2024.