vermisse. Ich antwortete, daß alles meine Erwar¬ tung übertreffe, und daher ein weiteres Begehren die größte Unbescheidenheit wäre. Er sagte, daß er nun wünsche, daß mein Eintritt in sein Haus gesegnet sei, daß mein Aufenthalt darin erfreulich sein möge, und daß ich es einst nicht mit Reue und Schmerz ver¬ lasse. Hierauf lud er mich zum Abendessen ein. Wir gingen in ein sehr heiteres Speisezimmer, in wel¬ chem ein einfaches Abendmahl unter einfachen Gesprä¬ chen eingenommen wurde. Bei demselben war der Herr die Frau die zwei Kinder und ich gegenwärtig."
"Am nächsten Vormittage ließ ich anfragen, ob ich den Herrn besuchen dürfe. Ich wurde dazu eingeladen, und mein Diener führte mich zu ihm. Ich war in denselben Besuchkleidern wie gestern bei der Frau. Der Herr saß bei Papieren und Schriften, er erhob sich bei meinem Eintritte, ging mir entgegen, grüßte mich auf das Ausgezeichnetste, und führte mich zu einem Tische. Er war schon völlig und sehr fein angekleidet. Als wir uns niedergelassen hatten, sagte er: ""Seid mir noch einmal in meinem Hause willkommen. Ihr seid uns so empfohlen worden, daß wir uns glücklich schäzen, daß ihr zu uns gekommen seid, daß ihr eine Zeit bei uns wohnen wollt, und daß ihr erlaubt, daß
vermiſſe. Ich antwortete, daß alles meine Erwar¬ tung übertreffe, und daher ein weiteres Begehren die größte Unbeſcheidenheit wäre. Er ſagte, daß er nun wünſche, daß mein Eintritt in ſein Haus geſegnet ſei, daß mein Aufenthalt darin erfreulich ſein möge, und daß ich es einſt nicht mit Reue und Schmerz ver¬ laſſe. Hierauf lud er mich zum Abendeſſen ein. Wir gingen in ein ſehr heiteres Speiſezimmer, in wel¬ chem ein einfaches Abendmahl unter einfachen Geſprä¬ chen eingenommen wurde. Bei demſelben war der Herr die Frau die zwei Kinder und ich gegenwärtig.“
„Am nächſten Vormittage ließ ich anfragen, ob ich den Herrn beſuchen dürfe. Ich wurde dazu eingeladen, und mein Diener führte mich zu ihm. Ich war in denſelben Beſuchkleidern wie geſtern bei der Frau. Der Herr ſaß bei Papieren und Schriften, er erhob ſich bei meinem Eintritte, ging mir entgegen, grüßte mich auf das Ausgezeichnetſte, und führte mich zu einem Tiſche. Er war ſchon völlig und ſehr fein angekleidet. Als wir uns niedergelaſſen hatten, ſagte er: „„Seid mir noch einmal in meinem Hauſe willkommen. Ihr ſeid uns ſo empfohlen worden, daß wir uns glücklich ſchäzen, daß ihr zu uns gekommen ſeid, daß ihr eine Zeit bei uns wohnen wollt, und daß ihr erlaubt, daß
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vermiſſe. Ich antwortete, daß alles meine Erwar¬
tung übertreffe, und daher ein weiteres Begehren die
größte Unbeſcheidenheit wäre. Er ſagte, daß er nun
wünſche, daß mein Eintritt in ſein Haus geſegnet ſei,
daß mein Aufenthalt darin erfreulich ſein möge, und
daß ich es einſt nicht mit Reue und Schmerz ver¬
laſſe. Hierauf lud er mich zum Abendeſſen ein. Wir
gingen in ein ſehr heiteres Speiſezimmer, in wel¬
chem ein einfaches Abendmahl unter einfachen Geſprä¬
chen eingenommen wurde. Bei demſelben war der
Herr die Frau die zwei Kinder und ich gegenwärtig.“
„Am nächſten Vormittage ließ ich anfragen, ob ich
den Herrn beſuchen dürfe. Ich wurde dazu eingeladen,
und mein Diener führte mich zu ihm. Ich war in
denſelben Beſuchkleidern wie geſtern bei der Frau. Der
Herr ſaß bei Papieren und Schriften, er erhob ſich
bei meinem Eintritte, ging mir entgegen, grüßte mich
auf das Ausgezeichnetſte, und führte mich zu einem
Tiſche. Er war ſchon völlig und ſehr fein angekleidet.
Als wir uns niedergelaſſen hatten, ſagte er: „„Seid
mir noch einmal in meinem Hauſe willkommen. Ihr
ſeid uns ſo empfohlen worden, daß wir uns glücklich
ſchäzen, daß ihr zu uns gekommen ſeid, daß ihr eine
Zeit bei uns wohnen wollt, und daß ihr erlaubt, daß
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/274>, abgerufen am 24.11.2024.
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