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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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Menschen, sagten die Männer, verunreinige falsche
Kunst mehr als die Unberührtheit von jeder Kunst.
Da es dämmerte, wurden die Kupferstiche in ihre
Behältnisse gethan, der Tisch wurde wieder an seine
Stelle gerückt, und wir trennten uns.

Der Sturm hatte eher zu als ab genommen, und
der Regen schlug in Strömen an die Fenster.

Abends waren wir wieder in dem Arbeitszimmer
meines Gastfreundes vereinigt, nur Gustav fehlte,
weil er sich in seinem Zimmer noch mit seiner Tages¬
aufgabe beschäftigte. Ehe wir zu dem Abendessen
gingen, zeichnete mein Gastfreund noch den Stand
der naturwissenschaftlichen Geräthe, welche sich auf
Luftdruck Feuchtigkeit Wärme Electricität und der¬
gleichen bezogen, in seine Bücher, und dann ging er
durch das ganze Haus, und besah den Verhalt der
Dinge in demselben die geförderten Arbeiten der
Hausleute ihr jeziges Thun und den allfälligen Ein¬
fluß des heutigen stürmischen Wetters.

Bei dem Abendessen wurde, nachdem man die
Nahrungsbedürfnisse in kurzer Zeit gestillt und heitere
Gespräche geführt hatte, noch aus einem Buche vor¬
gelesen, das damal neu war. Es betraf größtentheils
die Geschichte des Seidenbaues und der Seiden¬

Menſchen, ſagten die Männer, verunreinige falſche
Kunſt mehr als die Unberührtheit von jeder Kunſt.
Da es dämmerte, wurden die Kupferſtiche in ihre
Behältniſſe gethan, der Tiſch wurde wieder an ſeine
Stelle gerückt, und wir trennten uns.

Der Sturm hatte eher zu als ab genommen, und
der Regen ſchlug in Strömen an die Fenſter.

Abends waren wir wieder in dem Arbeitszimmer
meines Gaſtfreundes vereinigt, nur Guſtav fehlte,
weil er ſich in ſeinem Zimmer noch mit ſeiner Tages¬
aufgabe beſchäftigte. Ehe wir zu dem Abendeſſen
gingen, zeichnete mein Gaſtfreund noch den Stand
der naturwiſſenſchaftlichen Geräthe, welche ſich auf
Luftdruck Feuchtigkeit Wärme Electricität und der¬
gleichen bezogen, in ſeine Bücher, und dann ging er
durch das ganze Haus, und beſah den Verhalt der
Dinge in demſelben die geförderten Arbeiten der
Hausleute ihr jeziges Thun und den allfälligen Ein¬
fluß des heutigen ſtürmiſchen Wetters.

Bei dem Abendeſſen wurde, nachdem man die
Nahrungsbedürfniſſe in kurzer Zeit geſtillt und heitere
Geſpräche geführt hatte, noch aus einem Buche vor¬
geleſen, das damal neu war. Es betraf größtentheils
die Geſchichte des Seidenbaues und der Seiden¬

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[201/0215] Menſchen, ſagten die Männer, verunreinige falſche Kunſt mehr als die Unberührtheit von jeder Kunſt. Da es dämmerte, wurden die Kupferſtiche in ihre Behältniſſe gethan, der Tiſch wurde wieder an ſeine Stelle gerückt, und wir trennten uns. Der Sturm hatte eher zu als ab genommen, und der Regen ſchlug in Strömen an die Fenſter. Abends waren wir wieder in dem Arbeitszimmer meines Gaſtfreundes vereinigt, nur Guſtav fehlte, weil er ſich in ſeinem Zimmer noch mit ſeiner Tages¬ aufgabe beſchäftigte. Ehe wir zu dem Abendeſſen gingen, zeichnete mein Gaſtfreund noch den Stand der naturwiſſenſchaftlichen Geräthe, welche ſich auf Luftdruck Feuchtigkeit Wärme Electricität und der¬ gleichen bezogen, in ſeine Bücher, und dann ging er durch das ganze Haus, und beſah den Verhalt der Dinge in demſelben die geförderten Arbeiten der Hausleute ihr jeziges Thun und den allfälligen Ein¬ fluß des heutigen ſtürmiſchen Wetters. Bei dem Abendeſſen wurde, nachdem man die Nahrungsbedürfniſſe in kurzer Zeit geſtillt und heitere Geſpräche geführt hatte, noch aus einem Buche vor¬ geleſen, das damal neu war. Es betraf größtentheils die Geſchichte des Seidenbaues und der Seiden¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/215>, abgerufen am 22.11.2024.