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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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Stube zurück, und brachte den Abend in derselben zu.
Ich wußte, daß sie nun tief in die Nacht hinein über
die Sache sprechen würden, und daß in den nächsten
Tagen für das ganze Thal diese Unternehmung den
Stoff der Unterredungen bilden würde.

Es meldete sich nun auch wirklich keiner mehr,
um mich und Kaspar zu begleiten.

Die Zeit bis zum Beginne unsers Unternehmens
brachte ich damit zu, daß ich Wanderungen in der
Umgegend machte. Ich betrachtete die Wälder, die in
Ruhe und Pracht dastanden, ich betrachtete die Höhen,
auf welchen die unermeßlichen Schneemengen lagen,
ich betrachtete die Echernwand, von der eine Last von
Eiszapfen niederhing, deren manche die Dicke von
Bäumen hatten, zuweilen losbrachen, und mit Krachen
und Klingen in den Schnee niederstürzten, ich ging
auf Berge, und schaute in die stille gleichsam verdich¬
tete Winterluft, und auf alle die weißen Gebilde, die
durch dunkle Wälder durch Felsen und durch das sanfte
Blau der fernen Bergzüge geschnitten waren.

Gegen die Mitte des Januars, zu welcher Zeit
gewöhnlich das Wetter am ausdauerndsten zu sein
pflegt, stellten sich die Zeichen ein, daß längere Zeit
schöne Tage sein werden. Ein etwas weicher Luftzug

Stube zurück, und brachte den Abend in derſelben zu.
Ich wußte, daß ſie nun tief in die Nacht hinein über
die Sache ſprechen würden, und daß in den nächſten
Tagen für das ganze Thal dieſe Unternehmung den
Stoff der Unterredungen bilden würde.

Es meldete ſich nun auch wirklich keiner mehr,
um mich und Kaspar zu begleiten.

Die Zeit bis zum Beginne unſers Unternehmens
brachte ich damit zu, daß ich Wanderungen in der
Umgegend machte. Ich betrachtete die Wälder, die in
Ruhe und Pracht daſtanden, ich betrachtete die Höhen,
auf welchen die unermeßlichen Schneemengen lagen,
ich betrachtete die Echernwand, von der eine Laſt von
Eiszapfen niederhing, deren manche die Dicke von
Bäumen hatten, zuweilen losbrachen, und mit Krachen
und Klingen in den Schnee niederſtürzten, ich ging
auf Berge, und ſchaute in die ſtille gleichſam verdich¬
tete Winterluft, und auf alle die weißen Gebilde, die
durch dunkle Wälder durch Felſen und durch das ſanfte
Blau der fernen Bergzüge geſchnitten waren.

Gegen die Mitte des Januars, zu welcher Zeit
gewöhnlich das Wetter am ausdauerndſten zu ſein
pflegt, ſtellten ſich die Zeichen ein, daß längere Zeit
ſchöne Tage ſein werden. Ein etwas weicher Luftzug

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[149/0163] Stube zurück, und brachte den Abend in derſelben zu. Ich wußte, daß ſie nun tief in die Nacht hinein über die Sache ſprechen würden, und daß in den nächſten Tagen für das ganze Thal dieſe Unternehmung den Stoff der Unterredungen bilden würde. Es meldete ſich nun auch wirklich keiner mehr, um mich und Kaspar zu begleiten. Die Zeit bis zum Beginne unſers Unternehmens brachte ich damit zu, daß ich Wanderungen in der Umgegend machte. Ich betrachtete die Wälder, die in Ruhe und Pracht daſtanden, ich betrachtete die Höhen, auf welchen die unermeßlichen Schneemengen lagen, ich betrachtete die Echernwand, von der eine Laſt von Eiszapfen niederhing, deren manche die Dicke von Bäumen hatten, zuweilen losbrachen, und mit Krachen und Klingen in den Schnee niederſtürzten, ich ging auf Berge, und ſchaute in die ſtille gleichſam verdich¬ tete Winterluft, und auf alle die weißen Gebilde, die durch dunkle Wälder durch Felſen und durch das ſanfte Blau der fernen Bergzüge geſchnitten waren. Gegen die Mitte des Januars, zu welcher Zeit gewöhnlich das Wetter am ausdauerndſten zu ſein pflegt, ſtellten ſich die Zeichen ein, daß längere Zeit ſchöne Tage ſein werden. Ein etwas weicher Luftzug

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/163>, abgerufen am 24.11.2024.