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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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habe. Wir begrüßten uns sehr einfach, und sezten
uns zu dem Tische.

Mir war es äußerst seltsam und befremdend, daß
ich mit Mathilden und Natalien allein in ihrem Hause
bei dem Abendtische size.

Die Gespräche bewegten sich um gewöhnliche
Dinge.

Nach dem Speisen entfernte ich mich bald, um
die Frauen nicht zu belästigen, und zog mich in meine
Wohnung zurück.

Dort beschäftigte ich mich eine Zeit mit Papieren
und Büchern, die ich aus meinem Koffer hervorge¬
sucht hatte, gerieth dann in Sinnen und Denken, und
begab mich endlich zur Ruhe.

Der folgende Tag wurde zu einem einsamen Mor¬
genspaziergange benüzt, dann frühstückten wir mit
einander, dann gingen wir in den Garten, dann be¬
schäftigte ich mich bei den Bildern in den Zimmern.
Der Nachmittag wurde zu einem Gange in Theile
des Meierhofes und auf die Felder verwendet, und
der Abend war wie der vorhergegangene.

Mit Natalien war ich, da sie jezt mit ihrer Mut¬
ter allein in dem Schlosse wohnte, beinahe fremder,
als ich es sonst unter vielen Leuten gewesen war.

habe. Wir begrüßten uns ſehr einfach, und ſezten
uns zu dem Tiſche.

Mir war es äußerſt ſeltſam und befremdend, daß
ich mit Mathilden und Natalien allein in ihrem Hauſe
bei dem Abendtiſche ſize.

Die Geſpräche bewegten ſich um gewöhnliche
Dinge.

Nach dem Speiſen entfernte ich mich bald, um
die Frauen nicht zu beläſtigen, und zog mich in meine
Wohnung zurück.

Dort beſchäftigte ich mich eine Zeit mit Papieren
und Büchern, die ich aus meinem Koffer hervorge¬
ſucht hatte, gerieth dann in Sinnen und Denken, und
begab mich endlich zur Ruhe.

Der folgende Tag wurde zu einem einſamen Mor¬
genſpaziergange benüzt, dann frühſtückten wir mit
einander, dann gingen wir in den Garten, dann be¬
ſchäftigte ich mich bei den Bildern in den Zimmern.
Der Nachmittag wurde zu einem Gange in Theile
des Meierhofes und auf die Felder verwendet, und
der Abend war wie der vorhergegangene.

Mit Natalien war ich, da ſie jezt mit ihrer Mut¬
ter allein in dem Schloſſe wohnte, beinahe fremder,
als ich es ſonſt unter vielen Leuten geweſen war.

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[391/0405] habe. Wir begrüßten uns ſehr einfach, und ſezten uns zu dem Tiſche. Mir war es äußerſt ſeltſam und befremdend, daß ich mit Mathilden und Natalien allein in ihrem Hauſe bei dem Abendtiſche ſize. Die Geſpräche bewegten ſich um gewöhnliche Dinge. Nach dem Speiſen entfernte ich mich bald, um die Frauen nicht zu beläſtigen, und zog mich in meine Wohnung zurück. Dort beſchäftigte ich mich eine Zeit mit Papieren und Büchern, die ich aus meinem Koffer hervorge¬ ſucht hatte, gerieth dann in Sinnen und Denken, und begab mich endlich zur Ruhe. Der folgende Tag wurde zu einem einſamen Mor¬ genſpaziergange benüzt, dann frühſtückten wir mit einander, dann gingen wir in den Garten, dann be¬ ſchäftigte ich mich bei den Bildern in den Zimmern. Der Nachmittag wurde zu einem Gange in Theile des Meierhofes und auf die Felder verwendet, und der Abend war wie der vorhergegangene. Mit Natalien war ich, da ſie jezt mit ihrer Mut¬ ter allein in dem Schloſſe wohnte, beinahe fremder, als ich es ſonſt unter vielen Leuten geweſen war.

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/405>, abgerufen am 22.11.2024.