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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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Kraft und meinen Kenntnissen möglich war, zu ver¬
richten. Ich erhöhte und vertiefte die Farben so lange,
und suchte nach dem richtigen Tone und dem erforder¬
lichen Feuer so lange, bis das Bild neben die Gegen¬
stände gestellt aus der Ferne von ihnen nicht zu unter¬
scheiden war. Die Zeichnung des Bildes mußte
richtig sein, weil sie vollkommen genau nach dem
ursprünglichen Entwurfe gemacht worden war, den
ich nach mathematischen Weisungen zusammen ge¬
stellt hatte. Als die Sache nach meiner Meinung
fertig war, zeigte ich sie dem Vater, welcher sie auch
mit Ausnahme von kleinen Anständen, die er erhob,
billigte. Die Anstände beseitigte ich zu seiner Zufrie¬
denheit. Hierauf wurde alles in taugliche Fächer ge¬
bracht, und zur Verführung bereit gehalten.

Es waren fast die Tage des Vorfrühlings heran¬
gekommen, ehe ich mit diesem Werke fertig war. Dies
hatte seinen Grund auch vorzüglich darin, daß ich die
späteren hellen Wintertage mehr als die früheren trü¬
ben hatte benuzen können.

Im Frühlinge trat ich meine Reise wieder an.

Ich machte zuerst einen Besuch bei meinem Gast¬
freunde, brachte ihm die Fächer, in denen die Abbil¬
dungen der Pfeilerverkleidungen enthalten waren, und

Kraft und meinen Kenntniſſen möglich war, zu ver¬
richten. Ich erhöhte und vertiefte die Farben ſo lange,
und ſuchte nach dem richtigen Tone und dem erforder¬
lichen Feuer ſo lange, bis das Bild neben die Gegen¬
ſtände geſtellt aus der Ferne von ihnen nicht zu unter¬
ſcheiden war. Die Zeichnung des Bildes mußte
richtig ſein, weil ſie vollkommen genau nach dem
urſprünglichen Entwurfe gemacht worden war, den
ich nach mathematiſchen Weiſungen zuſammen ge¬
ſtellt hatte. Als die Sache nach meiner Meinung
fertig war, zeigte ich ſie dem Vater, welcher ſie auch
mit Ausnahme von kleinen Anſtänden, die er erhob,
billigte. Die Anſtände beſeitigte ich zu ſeiner Zufrie¬
denheit. Hierauf wurde alles in taugliche Fächer ge¬
bracht, und zur Verführung bereit gehalten.

Es waren faſt die Tage des Vorfrühlings heran¬
gekommen, ehe ich mit dieſem Werke fertig war. Dies
hatte ſeinen Grund auch vorzüglich darin, daß ich die
ſpäteren hellen Wintertage mehr als die früheren trü¬
ben hatte benuzen können.

Im Frühlinge trat ich meine Reiſe wieder an.

Ich machte zuerſt einen Beſuch bei meinem Gaſt¬
freunde, brachte ihm die Fächer, in denen die Abbil¬
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[377/0391] Kraft und meinen Kenntniſſen möglich war, zu ver¬ richten. Ich erhöhte und vertiefte die Farben ſo lange, und ſuchte nach dem richtigen Tone und dem erforder¬ lichen Feuer ſo lange, bis das Bild neben die Gegen¬ ſtände geſtellt aus der Ferne von ihnen nicht zu unter¬ ſcheiden war. Die Zeichnung des Bildes mußte richtig ſein, weil ſie vollkommen genau nach dem urſprünglichen Entwurfe gemacht worden war, den ich nach mathematiſchen Weiſungen zuſammen ge¬ ſtellt hatte. Als die Sache nach meiner Meinung fertig war, zeigte ich ſie dem Vater, welcher ſie auch mit Ausnahme von kleinen Anſtänden, die er erhob, billigte. Die Anſtände beſeitigte ich zu ſeiner Zufrie¬ denheit. Hierauf wurde alles in taugliche Fächer ge¬ bracht, und zur Verführung bereit gehalten. Es waren faſt die Tage des Vorfrühlings heran¬ gekommen, ehe ich mit dieſem Werke fertig war. Dies hatte ſeinen Grund auch vorzüglich darin, daß ich die ſpäteren hellen Wintertage mehr als die früheren trü¬ ben hatte benuzen können. Im Frühlinge trat ich meine Reiſe wieder an. Ich machte zuerſt einen Beſuch bei meinem Gaſt¬ freunde, brachte ihm die Fächer, in denen die Abbil¬ dungen der Pfeilerverkleidungen enthalten waren, und

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/391>, abgerufen am 22.11.2024.