und es dürfte hiezu eine ewige Zeit und ein unend¬ licher Raum nöthig sein."
"Wer weiß, wie es mit diesen Dingen ist," er¬ wiederte mein Gastfreund, "und es wird hier wie überall gut sein: Ergebung Vertrauen Warten."
Eustach öffnete die Mappe, in welcher er die Zeichnung des Altares und die Zeichnungen von Theilen der Kirche von der Kirche selber und von Ge¬ genständen hatte, die sich in der Kirche befanden.
Wir verglichen die Zeichnung mit dem Altare, es wurde Manches bemerkt, Manches gelobt, Man¬ ches zur Verbesserung der Zeichnung vorgeschlagen.
Wir betrachteten auch die Kirche, wir betrachteten Theile derselben, wir besahen Grabmäler, und unter ihnen auch den großen rothen Stein, auf welchem der Mann mit der hohen schönen Stirne abgebildet ist, der die Kirche und den Altar gegründet hatte.
Wir blieben an diesem Tage in Kerberg. Wir stiegen auf den Berg, auf welchem das alte Schloß lag, und sahen das Schloß und den in dem tiefsten herbstlichen Zustande stehenden Garten an. Wir gin¬ gen auf den Stellen, auf welchen die alten mächtigen und reichen Leute gegangen waren, die einst hier ge¬
und es dürfte hiezu eine ewige Zeit und ein unend¬ licher Raum nöthig ſein.“
„Wer weiß, wie es mit dieſen Dingen iſt,“ er¬ wiederte mein Gaſtfreund, „und es wird hier wie überall gut ſein: Ergebung Vertrauen Warten.“
Euſtach öffnete die Mappe, in welcher er die Zeichnung des Altares und die Zeichnungen von Theilen der Kirche von der Kirche ſelber und von Ge¬ genſtänden hatte, die ſich in der Kirche befanden.
Wir verglichen die Zeichnung mit dem Altare, es wurde Manches bemerkt, Manches gelobt, Man¬ ches zur Verbeſſerung der Zeichnung vorgeſchlagen.
Wir betrachteten auch die Kirche, wir betrachteten Theile derſelben, wir beſahen Grabmäler, und unter ihnen auch den großen rothen Stein, auf welchem der Mann mit der hohen ſchönen Stirne abgebildet iſt, der die Kirche und den Altar gegründet hatte.
Wir blieben an dieſem Tage in Kerberg. Wir ſtiegen auf den Berg, auf welchem das alte Schloß lag, und ſahen das Schloß und den in dem tiefſten herbſtlichen Zuſtande ſtehenden Garten an. Wir gin¬ gen auf den Stellen, auf welchen die alten mächtigen und reichen Leute gegangen waren, die einſt hier ge¬
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0237"n="223"/>
und es dürfte hiezu eine ewige Zeit und ein unend¬<lb/>
licher Raum nöthig ſein.“</p><lb/><p>„Wer weiß, wie es mit dieſen Dingen iſt,“ er¬<lb/>
wiederte mein Gaſtfreund, „und es wird hier wie<lb/>
überall gut ſein: Ergebung Vertrauen Warten.“</p><lb/><p>Euſtach öffnete die Mappe, in welcher er die<lb/>
Zeichnung des Altares und die Zeichnungen von<lb/>
Theilen der Kirche von der Kirche ſelber und von Ge¬<lb/>
genſtänden hatte, die ſich in der Kirche befanden.</p><lb/><p>Wir verglichen die Zeichnung mit dem Altare,<lb/>
es wurde Manches bemerkt, Manches gelobt, Man¬<lb/>
ches zur Verbeſſerung der Zeichnung vorgeſchlagen.</p><lb/><p>Wir betrachteten auch die Kirche, wir betrachteten<lb/>
Theile derſelben, wir beſahen Grabmäler, und unter<lb/>
ihnen auch den großen rothen Stein, auf welchem<lb/>
der Mann mit der hohen ſchönen Stirne abgebildet<lb/>
iſt, der die Kirche und den Altar gegründet hatte.</p><lb/><p>Wir blieben an dieſem Tage in Kerberg. Wir<lb/>ſtiegen auf den Berg, auf welchem das alte Schloß<lb/>
lag, und ſahen das Schloß und den in dem tiefſten<lb/>
herbſtlichen Zuſtande ſtehenden Garten an. Wir gin¬<lb/>
gen auf den Stellen, auf welchen die alten mächtigen<lb/>
und reichen Leute gegangen waren, die einſt hier ge¬<lb/></p></div></body></text></TEI>
[223/0237]
und es dürfte hiezu eine ewige Zeit und ein unend¬
licher Raum nöthig ſein.“
„Wer weiß, wie es mit dieſen Dingen iſt,“ er¬
wiederte mein Gaſtfreund, „und es wird hier wie
überall gut ſein: Ergebung Vertrauen Warten.“
Euſtach öffnete die Mappe, in welcher er die
Zeichnung des Altares und die Zeichnungen von
Theilen der Kirche von der Kirche ſelber und von Ge¬
genſtänden hatte, die ſich in der Kirche befanden.
Wir verglichen die Zeichnung mit dem Altare,
es wurde Manches bemerkt, Manches gelobt, Man¬
ches zur Verbeſſerung der Zeichnung vorgeſchlagen.
Wir betrachteten auch die Kirche, wir betrachteten
Theile derſelben, wir beſahen Grabmäler, und unter
ihnen auch den großen rothen Stein, auf welchem
der Mann mit der hohen ſchönen Stirne abgebildet
iſt, der die Kirche und den Altar gegründet hatte.
Wir blieben an dieſem Tage in Kerberg. Wir
ſtiegen auf den Berg, auf welchem das alte Schloß
lag, und ſahen das Schloß und den in dem tiefſten
herbſtlichen Zuſtande ſtehenden Garten an. Wir gin¬
gen auf den Stellen, auf welchen die alten mächtigen
und reichen Leute gegangen waren, die einſt hier ge¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/237>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.