knechten oder auf einer Alpe oder gar im Freien über¬ nachteten, so kamen wir in Zwischenräumen doch im¬ mer wieder in das Ahornhaus zurück, wir wurden dort als Eingebürgerte betrachtet, meine Leute fanden ihre Schlafstellen im Heu, ich hatte mein beständiges wohleingerichtetes Zimmer, und hatte ein Gelaß, in welches ich meine gesammelten Gegenstände konnte bringen lassen.
Oft, wenn ich von dem Arbeiten ermüdet war, oder wenn ich glaubte, in dem Einsammeln meiner Gegenstände genug gethan zu haben, saß ich auf der Spize eines Felsens, und schaute sehnsüchtig in die Landschaftsgebilde, welche mich umgaben, oder blickte in einen der Seen nieder, wie sie unser Gebirge mehrere hat, oder betrachtete die dunkle Tiefe einer Schlucht, oder suchte mir in den Moränen eines Glet¬ schers einen Steinblock aus, und saß in der Einsam¬ keit, und schaute auf die blau oder grüne oder schil¬ lernde Farbe des Eises. Wenn ich wieder thalwärts kam, und unter meinen Leuten war, die sich zusam¬ menfanden, war es mir, als sei mir alles wieder kla¬ rer und natürlicher.
Von einem Jägersmanne, welcher aber mehr ein Herumstreicher war, als daß er an einem Plaze durch
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knechten oder auf einer Alpe oder gar im Freien über¬ nachteten, ſo kamen wir in Zwiſchenräumen doch im¬ mer wieder in das Ahornhaus zurück, wir wurden dort als Eingebürgerte betrachtet, meine Leute fanden ihre Schlafſtellen im Heu, ich hatte mein beſtändiges wohleingerichtetes Zimmer, und hatte ein Gelaß, in welches ich meine geſammelten Gegenſtände konnte bringen laſſen.
Oft, wenn ich von dem Arbeiten ermüdet war, oder wenn ich glaubte, in dem Einſammeln meiner Gegenſtände genug gethan zu haben, ſaß ich auf der Spize eines Felſens, und ſchaute ſehnſüchtig in die Landſchaftsgebilde, welche mich umgaben, oder blickte in einen der Seen nieder, wie ſie unſer Gebirge mehrere hat, oder betrachtete die dunkle Tiefe einer Schlucht, oder ſuchte mir in den Moränen eines Glet¬ ſchers einen Steinblock aus, und ſaß in der Einſam¬ keit, und ſchaute auf die blau oder grüne oder ſchil¬ lernde Farbe des Eiſes. Wenn ich wieder thalwärts kam, und unter meinen Leuten war, die ſich zuſam¬ menfanden, war es mir, als ſei mir alles wieder kla¬ rer und natürlicher.
Von einem Jägersmanne, welcher aber mehr ein Herumſtreicher war, als daß er an einem Plaze durch
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knechten oder auf einer Alpe oder gar im Freien über¬
nachteten, ſo kamen wir in Zwiſchenräumen doch im¬
mer wieder in das Ahornhaus zurück, wir wurden
dort als Eingebürgerte betrachtet, meine Leute fanden
ihre Schlafſtellen im Heu, ich hatte mein beſtändiges
wohleingerichtetes Zimmer, und hatte ein Gelaß, in
welches ich meine geſammelten Gegenſtände konnte
bringen laſſen.
Oft, wenn ich von dem Arbeiten ermüdet war,
oder wenn ich glaubte, in dem Einſammeln meiner
Gegenſtände genug gethan zu haben, ſaß ich auf der
Spize eines Felſens, und ſchaute ſehnſüchtig in die
Landſchaftsgebilde, welche mich umgaben, oder blickte
in einen der Seen nieder, wie ſie unſer Gebirge
mehrere hat, oder betrachtete die dunkle Tiefe einer
Schlucht, oder ſuchte mir in den Moränen eines Glet¬
ſchers einen Steinblock aus, und ſaß in der Einſam¬
keit, und ſchaute auf die blau oder grüne oder ſchil¬
lernde Farbe des Eiſes. Wenn ich wieder thalwärts
kam, und unter meinen Leuten war, die ſich zuſam¬
menfanden, war es mir, als ſei mir alles wieder kla¬
rer und natürlicher.
Von einem Jägersmanne, welcher aber mehr ein
Herumſtreicher war, als daß er an einem Plaze durch
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/17>, abgerufen am 24.11.2024.
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