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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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ist es nicht so ganz, wovon wir sprachen, allein es
thut nichts zur Sache, und gehört auch nicht zur We¬
senheit."

Mit diesen Worten, gleichsam um ferneren Fra¬
gen vorzubeugen, trat er an ein Fenster, und wir mit
ihm.

Wir betrachteten eine Weile die Erscheinung vor
uns, die über dem immer dunkler werdenden Gefilde
immer großartiger wurde, und gingen dann, da der
Abend beinahe in Finsterniß übergehen wollte, und
die Stunde des Abendessens gekommen war, über die
Marmortreppe in das Speisezimmer hinunter.

Das Gewitter war in der Nacht ausgebrochen,
hatte einen Theil derselben mit Donnern und einen
Theil mit bloßem Regen erfüllt, und machte dann
einem sehr schönen und heiteren Morgen Plaz.

Das Erste, was ich an diesem Tage that, war,
daß ich zu dem marmornen Standbilde ging. Ich
hatte es gestern, da wir über die Treppe hinabstiegen,
nicht mehr deutlich und nur von einem Blize ober¬
flächlich beleuchtet gesehen. Die Finsterniß war auf
der Treppe schon zu groß gewesen. Heute stand es in
der ruhigen und klaren Helle des Tages, welche das
Glasdach auf die Treppe sendete, schmucklos und

iſt es nicht ſo ganz, wovon wir ſprachen, allein es
thut nichts zur Sache, und gehört auch nicht zur We¬
ſenheit.“

Mit dieſen Worten, gleichſam um ferneren Fra¬
gen vorzubeugen, trat er an ein Fenſter, und wir mit
ihm.

Wir betrachteten eine Weile die Erſcheinung vor
uns, die über dem immer dunkler werdenden Gefilde
immer großartiger wurde, und gingen dann, da der
Abend beinahe in Finſterniß übergehen wollte, und
die Stunde des Abendeſſens gekommen war, über die
Marmortreppe in das Speiſezimmer hinunter.

Das Gewitter war in der Nacht ausgebrochen,
hatte einen Theil derſelben mit Donnern und einen
Theil mit bloßem Regen erfüllt, und machte dann
einem ſehr ſchönen und heiteren Morgen Plaz.

Das Erſte, was ich an dieſem Tage that, war,
daß ich zu dem marmornen Standbilde ging. Ich
hatte es geſtern, da wir über die Treppe hinabſtiegen,
nicht mehr deutlich und nur von einem Blize ober¬
flächlich beleuchtet geſehen. Die Finſterniß war auf
der Treppe ſchon zu groß geweſen. Heute ſtand es in
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[137/0151] iſt es nicht ſo ganz, wovon wir ſprachen, allein es thut nichts zur Sache, und gehört auch nicht zur We¬ ſenheit.“ Mit dieſen Worten, gleichſam um ferneren Fra¬ gen vorzubeugen, trat er an ein Fenſter, und wir mit ihm. Wir betrachteten eine Weile die Erſcheinung vor uns, die über dem immer dunkler werdenden Gefilde immer großartiger wurde, und gingen dann, da der Abend beinahe in Finſterniß übergehen wollte, und die Stunde des Abendeſſens gekommen war, über die Marmortreppe in das Speiſezimmer hinunter. Das Gewitter war in der Nacht ausgebrochen, hatte einen Theil derſelben mit Donnern und einen Theil mit bloßem Regen erfüllt, und machte dann einem ſehr ſchönen und heiteren Morgen Plaz. Das Erſte, was ich an dieſem Tage that, war, daß ich zu dem marmornen Standbilde ging. Ich hatte es geſtern, da wir über die Treppe hinabſtiegen, nicht mehr deutlich und nur von einem Blize ober¬ flächlich beleuchtet geſehen. Die Finſterniß war auf der Treppe ſchon zu groß geweſen. Heute ſtand es in der ruhigen und klaren Helle des Tages, welche das Glasdach auf die Treppe ſendete, ſchmucklos und

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/151>, abgerufen am 23.11.2024.