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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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nenhofe," sagte Mathilde, "und jeder, der den Gar¬
ten besucht, muß hier ein wenig ruhen, daher sollt
ihr auch so thun."

Mit diesen Worten wies sie auf die Bänke, die
fast in einem Bogen unter den Stämmen der Linden
standen, und hinter denen sich eine Wand grünen
Gebüsches aufbaute. Wir sezten uns nieder. Das
Summen, wie es jedes Mal in diesen Bäumen ist,
war gleichmäßig über unserm Haupte, das stumme
Laufen der Vögel über den reinen Sand war vor un¬
sern Augen, und ihr gelegentlicher Aufflug in die
Bäume tönte leicht in unsere Ohren.

Nach einiger Zeit bemerkte ich, daß auch mit Un¬
terbrechungen ein leises Rauschen hörbar sei, gleich¬
sam als würde es jezt von einem leichten Lüftchen her¬
getragen, jezt nicht. Ich äußerte mich darüber.

"Ihr habt recht gehört," sagte Mathilde, "wir wer¬
den die Sache gleich sehen."

Wir erhoben uns, und gingen auf einem schma¬
len Sandpfade durch die Gebüsche, die sich in gerin¬
ger Entfernung hinter den Linden befanden. Als wir
etwa vierzig oder fünfzig Schritte gegangen waren,
öffnete sich das Dickicht, und ein freier Plaz empfing
uns, der rückwärts mit dichtem Grün geschlossen war.

nenhofe,“ ſagte Mathilde, „und jeder, der den Gar¬
ten beſucht, muß hier ein wenig ruhen, daher ſollt
ihr auch ſo thun.“

Mit dieſen Worten wies ſie auf die Bänke, die
faſt in einem Bogen unter den Stämmen der Linden
ſtanden, und hinter denen ſich eine Wand grünen
Gebüſches aufbaute. Wir ſezten uns nieder. Das
Summen, wie es jedes Mal in dieſen Bäumen iſt,
war gleichmäßig über unſerm Haupte, das ſtumme
Laufen der Vögel über den reinen Sand war vor un¬
ſern Augen, und ihr gelegentlicher Aufflug in die
Bäume tönte leicht in unſere Ohren.

Nach einiger Zeit bemerkte ich, daß auch mit Un¬
terbrechungen ein leiſes Rauſchen hörbar ſei, gleich¬
ſam als würde es jezt von einem leichten Lüftchen her¬
getragen, jezt nicht. Ich äußerte mich darüber.

„Ihr habt recht gehört,“ ſagte Mathilde, „wir wer¬
den die Sache gleich ſehen.“

Wir erhoben uns, und gingen auf einem ſchma¬
len Sandpfade durch die Gebüſche, die ſich in gerin¬
ger Entfernung hinter den Linden befanden. Als wir
etwa vierzig oder fünfzig Schritte gegangen waren,
öffnete ſich das Dickicht, und ein freier Plaz empfing
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[473/0487] nenhofe,“ ſagte Mathilde, „und jeder, der den Gar¬ ten beſucht, muß hier ein wenig ruhen, daher ſollt ihr auch ſo thun.“ Mit dieſen Worten wies ſie auf die Bänke, die faſt in einem Bogen unter den Stämmen der Linden ſtanden, und hinter denen ſich eine Wand grünen Gebüſches aufbaute. Wir ſezten uns nieder. Das Summen, wie es jedes Mal in dieſen Bäumen iſt, war gleichmäßig über unſerm Haupte, das ſtumme Laufen der Vögel über den reinen Sand war vor un¬ ſern Augen, und ihr gelegentlicher Aufflug in die Bäume tönte leicht in unſere Ohren. Nach einiger Zeit bemerkte ich, daß auch mit Un¬ terbrechungen ein leiſes Rauſchen hörbar ſei, gleich¬ ſam als würde es jezt von einem leichten Lüftchen her¬ getragen, jezt nicht. Ich äußerte mich darüber. „Ihr habt recht gehört,“ ſagte Mathilde, „wir wer¬ den die Sache gleich ſehen.“ Wir erhoben uns, und gingen auf einem ſchma¬ len Sandpfade durch die Gebüſche, die ſich in gerin¬ ger Entfernung hinter den Linden befanden. Als wir etwa vierzig oder fünfzig Schritte gegangen waren, öffnete ſich das Dickicht, und ein freier Plaz empfing uns, der rückwärts mit dichtem Grün geſchloſſen war.

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/487>, abgerufen am 22.11.2024.