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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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dem Gange an der Haltung an den großen dunklen
Augen an den Zügen der Angesichter -- sah ich wie¬
der recht deutlich, daß sie Geschwister seien. Ich sah
auf sie, so lange ich sie erblicken konnte, bis sie end¬
lich der dunkle Thorweg aufgenommen hatte.

Jezt war die Gegend sehr leer.

Ich blickte kaum auf sie.

Allgemach entwickelten sich aber wieder freund¬
lich Felder Wäldchen und Wiesen im Gemisch, ich
erblickte Meierhöfe rings herumgestreut, hie und da
erglänzte ein weißer Kirchthurm in der Ferne, und
die Straße zog einen lichten Streifen durch das Grün.
Den Schluß machte das Hochgebirge so klar, daß
man an dem untern Theile seiner Wand die Thalwin¬
dungen an dem obern die Gestaltung der Kanten und
Flächen und die Schneetafeln wahrnehmen konnte.

Sehr groß und schön waren die Ahorne, die un¬
ten am Hügel standen, deßhalb mochten sie schon
früher bei meinen Reisen durch diese Gegend meine
Aufmerksamkeit erregt haben. Von ihnen zogen sich
Erlenreihen fort, die den Lauf der Bäche anzeigten.

Das Haus mußte weitläufig sein; denn die Wand,
in der sich meine Fenster befanden, und die ich hin¬
ausgebeugt übersehen konnte, war sehr groß. Sie

dem Gange an der Haltung an den großen dunklen
Augen an den Zügen der Angeſichter — ſah ich wie¬
der recht deutlich, daß ſie Geſchwiſter ſeien. Ich ſah
auf ſie, ſo lange ich ſie erblicken konnte, bis ſie end¬
lich der dunkle Thorweg aufgenommen hatte.

Jezt war die Gegend ſehr leer.

Ich blickte kaum auf ſie.

Allgemach entwickelten ſich aber wieder freund¬
lich Felder Wäldchen und Wieſen im Gemiſch, ich
erblickte Meierhöfe rings herumgeſtreut, hie und da
erglänzte ein weißer Kirchthurm in der Ferne, und
die Straße zog einen lichten Streifen durch das Grün.
Den Schluß machte das Hochgebirge ſo klar, daß
man an dem untern Theile ſeiner Wand die Thalwin¬
dungen an dem obern die Geſtaltung der Kanten und
Flächen und die Schneetafeln wahrnehmen konnte.

Sehr groß und ſchön waren die Ahorne, die un¬
ten am Hügel ſtanden, deßhalb mochten ſie ſchon
früher bei meinen Reiſen durch dieſe Gegend meine
Aufmerkſamkeit erregt haben. Von ihnen zogen ſich
Erlenreihen fort, die den Lauf der Bäche anzeigten.

Das Haus mußte weitläufig ſein; denn die Wand,
in der ſich meine Fenſter befanden, und die ich hin¬
ausgebeugt überſehen konnte, war ſehr groß. Sie

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[456/0470] dem Gange an der Haltung an den großen dunklen Augen an den Zügen der Angeſichter — ſah ich wie¬ der recht deutlich, daß ſie Geſchwiſter ſeien. Ich ſah auf ſie, ſo lange ich ſie erblicken konnte, bis ſie end¬ lich der dunkle Thorweg aufgenommen hatte. Jezt war die Gegend ſehr leer. Ich blickte kaum auf ſie. Allgemach entwickelten ſich aber wieder freund¬ lich Felder Wäldchen und Wieſen im Gemiſch, ich erblickte Meierhöfe rings herumgeſtreut, hie und da erglänzte ein weißer Kirchthurm in der Ferne, und die Straße zog einen lichten Streifen durch das Grün. Den Schluß machte das Hochgebirge ſo klar, daß man an dem untern Theile ſeiner Wand die Thalwin¬ dungen an dem obern die Geſtaltung der Kanten und Flächen und die Schneetafeln wahrnehmen konnte. Sehr groß und ſchön waren die Ahorne, die un¬ ten am Hügel ſtanden, deßhalb mochten ſie ſchon früher bei meinen Reiſen durch dieſe Gegend meine Aufmerkſamkeit erregt haben. Von ihnen zogen ſich Erlenreihen fort, die den Lauf der Bäche anzeigten. Das Haus mußte weitläufig ſein; denn die Wand, in der ſich meine Fenſter befanden, und die ich hin¬ ausgebeugt überſehen konnte, war ſehr groß. Sie

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/470>, abgerufen am 25.11.2024.