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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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trachtungen eine Traurigkeit, welche ich nicht ganz
begrif.

Wir betrachteten nach dem Altare auch noch die
Kirche, betrachteten das Steinbild des Mannes, der
sie hatte erbauen lassen, und betrachteten noch andere
alte Grabdenkmale und Inschriften. Es zeigte sich hier,
daß die fünf Fenster des Priesterplazes nicht wie die
Fenster des Kirchenschiffes in ihren Spizbogen Stein¬
rosen hatten, was als neuer Beweis galt, daß das
Glas aus diesen Fenstern einmal heraus genommen
worden war, und daß man zu besserer Gewinnung
der Gemälde in den Spizbogen oder gar zu bequeme¬
rer Einsezung der viereckigen Tafeln die steinernen
Fassungen weggeräumt habe.

Ich ging mit manchem Gedanken bereichert neben
meinen zwei Begleitern aus der Kirche.

Auf der Rückfahrt schlugen wir einen anderen
Weg ein, damit ich auch noch andere Theile des Lan¬
des zu sehen bekäme. Wir besuchten noch ein paar
Kirchen und kleinere Bauwerke, und Eustach versprach
mir, daß er mir, wenn wir nach Hause gekommen
wären, die Zeichnungen von den Dingen zeigen
würde, welche wir gesehen hatten. Die Männer spra¬
chen auf der Rückreise auch von der muthmaßlichen

trachtungen eine Traurigkeit, welche ich nicht ganz
begrif.

Wir betrachteten nach dem Altare auch noch die
Kirche, betrachteten das Steinbild des Mannes, der
ſie hatte erbauen laſſen, und betrachteten noch andere
alte Grabdenkmale und Inſchriften. Es zeigte ſich hier,
daß die fünf Fenſter des Prieſterplazes nicht wie die
Fenſter des Kirchenſchiffes in ihren Spizbogen Stein¬
roſen hatten, was als neuer Beweis galt, daß das
Glas aus dieſen Fenſtern einmal heraus genommen
worden war, und daß man zu beſſerer Gewinnung
der Gemälde in den Spizbogen oder gar zu bequeme¬
rer Einſezung der viereckigen Tafeln die ſteinernen
Faſſungen weggeräumt habe.

Ich ging mit manchem Gedanken bereichert neben
meinen zwei Begleitern aus der Kirche.

Auf der Rückfahrt ſchlugen wir einen anderen
Weg ein, damit ich auch noch andere Theile des Lan¬
des zu ſehen bekäme. Wir beſuchten noch ein paar
Kirchen und kleinere Bauwerke, und Euſtach verſprach
mir, daß er mir, wenn wir nach Hauſe gekommen
wären, die Zeichnungen von den Dingen zeigen
würde, welche wir geſehen hatten. Die Männer ſpra¬
chen auf der Rückreiſe auch von der muthmaßlichen

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[447/0461] trachtungen eine Traurigkeit, welche ich nicht ganz begrif. Wir betrachteten nach dem Altare auch noch die Kirche, betrachteten das Steinbild des Mannes, der ſie hatte erbauen laſſen, und betrachteten noch andere alte Grabdenkmale und Inſchriften. Es zeigte ſich hier, daß die fünf Fenſter des Prieſterplazes nicht wie die Fenſter des Kirchenſchiffes in ihren Spizbogen Stein¬ roſen hatten, was als neuer Beweis galt, daß das Glas aus dieſen Fenſtern einmal heraus genommen worden war, und daß man zu beſſerer Gewinnung der Gemälde in den Spizbogen oder gar zu bequeme¬ rer Einſezung der viereckigen Tafeln die ſteinernen Faſſungen weggeräumt habe. Ich ging mit manchem Gedanken bereichert neben meinen zwei Begleitern aus der Kirche. Auf der Rückfahrt ſchlugen wir einen anderen Weg ein, damit ich auch noch andere Theile des Lan¬ des zu ſehen bekäme. Wir beſuchten noch ein paar Kirchen und kleinere Bauwerke, und Euſtach verſprach mir, daß er mir, wenn wir nach Hauſe gekommen wären, die Zeichnungen von den Dingen zeigen würde, welche wir geſehen hatten. Die Männer ſpra¬ chen auf der Rückreiſe auch von der muthmaßlichen

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/461>, abgerufen am 22.11.2024.