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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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oder dergleichen erlitt als die meisten Landwirthe, die
sich um diese Kenntniß gar nicht bekümmerten. Und
der Nachtheil der Nichtanwendung des Schlechteren
wurde weit durch den Vortheil des besseren Gedeihens
der Thiere aufgewogen. In dem Asperhofe konnte
man immer mit einer geringeren Anzahl Thiere grö¬
ßere Arbeiten ausführen, als in anderen Gehöften.
Hiezu kam noch eine gewisse Fröhlichkeit und Heiter¬
keit der untergeordneten Leute, die bei jeder sachgemä¬
ßen Führung eines Geschäftes, bei dem sie betheiligt
sind, und bei einer wenn auch strengen doch stets
freundlichen Behandlung nicht ausbleibt. Ich hörte
bei meiner jezigen Anwesenheit öfter von benachbar¬
ten Leuten die Äußerung, das hätte man dem alten
Asperhofe nicht angesehen, daß das noch heraus kom¬
men könnte.

Es wurde, da wieder mehrere Gewitter niederge¬
gangen waren, die Luft sich gereinigt hatte, und einige
schöne Tage erwartet werden konnten, die Reise zu
der Kirche mit dem sehenswürdigen Altare festgesezt.

Im Norden unseres herrlichen Stromes, welcher
das Land in einen nördlichen und südlichen Theil
theilt, erhebt sich ein Hochland, welches viele Meilen
die nördlichen Ufer des Stromes begleitet. In seinem

oder dergleichen erlitt als die meiſten Landwirthe, die
ſich um dieſe Kenntniß gar nicht bekümmerten. Und
der Nachtheil der Nichtanwendung des Schlechteren
wurde weit durch den Vortheil des beſſeren Gedeihens
der Thiere aufgewogen. In dem Asperhofe konnte
man immer mit einer geringeren Anzahl Thiere grö¬
ßere Arbeiten ausführen, als in anderen Gehöften.
Hiezu kam noch eine gewiſſe Fröhlichkeit und Heiter¬
keit der untergeordneten Leute, die bei jeder ſachgemä¬
ßen Führung eines Geſchäftes, bei dem ſie betheiligt
ſind, und bei einer wenn auch ſtrengen doch ſtets
freundlichen Behandlung nicht ausbleibt. Ich hörte
bei meiner jezigen Anweſenheit öfter von benachbar¬
ten Leuten die Äußerung, das hätte man dem alten
Aſperhofe nicht angeſehen, daß das noch heraus kom¬
men könnte.

Es wurde, da wieder mehrere Gewitter niederge¬
gangen waren, die Luft ſich gereinigt hatte, und einige
ſchöne Tage erwartet werden konnten, die Reiſe zu
der Kirche mit dem ſehenswürdigen Altare feſtgeſezt.

Im Norden unſeres herrlichen Stromes, welcher
das Land in einen nördlichen und ſüdlichen Theil
theilt, erhebt ſich ein Hochland, welches viele Meilen
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[439/0453] oder dergleichen erlitt als die meiſten Landwirthe, die ſich um dieſe Kenntniß gar nicht bekümmerten. Und der Nachtheil der Nichtanwendung des Schlechteren wurde weit durch den Vortheil des beſſeren Gedeihens der Thiere aufgewogen. In dem Asperhofe konnte man immer mit einer geringeren Anzahl Thiere grö¬ ßere Arbeiten ausführen, als in anderen Gehöften. Hiezu kam noch eine gewiſſe Fröhlichkeit und Heiter¬ keit der untergeordneten Leute, die bei jeder ſachgemä¬ ßen Führung eines Geſchäftes, bei dem ſie betheiligt ſind, und bei einer wenn auch ſtrengen doch ſtets freundlichen Behandlung nicht ausbleibt. Ich hörte bei meiner jezigen Anweſenheit öfter von benachbar¬ ten Leuten die Äußerung, das hätte man dem alten Aſperhofe nicht angeſehen, daß das noch heraus kom¬ men könnte. Es wurde, da wieder mehrere Gewitter niederge¬ gangen waren, die Luft ſich gereinigt hatte, und einige ſchöne Tage erwartet werden konnten, die Reiſe zu der Kirche mit dem ſehenswürdigen Altare feſtgeſezt. Im Norden unſeres herrlichen Stromes, welcher das Land in einen nördlichen und ſüdlichen Theil theilt, erhebt ſich ein Hochland, welches viele Meilen die nördlichen Ufer des Stromes begleitet. In ſeinem

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/453>, abgerufen am 22.11.2024.