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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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Schloß angebaut, welches hinter ihm emporragt.
Wenn man aber in dem Hause selber ist, und hinter
dasselbe geht, so sieht man, daß das alte Gemäuer
noch ziemlich weit zurück ist, daß es auf einem Felsen
steht, und daß es durch einen breiten mit einem Obst¬
baumwald bedeckten Graben von dem neuen Hause
getrennt ist. Auch kann man in der Ferne wegen der
ungewöhnlichen Größe des alten Schlosses die Ge¬
räumigkeit des neuen Hauses nicht ermessen. Sobald
man sich aber in demselben befindet, so erkennt man,
daß es eine bedeutende Räumlichkeit habe, und nicht
bloß für das Unterkommen der Familie gesorgt ist,
sondern auch eine ziemliche Zahl von Gästen noch
keine Ungelegenheit bereitet. Ich hatte wohl den Na¬
men des Schlosses öfter gehört, dasselbe aber nie ge¬
sehen. Es liegt so abseits von den gewöhnlichen We¬
gen, und ist durch einen großen Hügel so gedeckt, daß
es von Reisenden, welche durch diese Gegend ge¬
wöhnlich den Gebirgen zugehen, nicht gesehen wer¬
den kann. Als wir uns näherten, entwickelten sich die
mehreren Bauwerke. Zuerst kamen wir zu den Wirth¬
schaftsgebäuden oder der sogenannten Meierei. Die¬
selben standen, wie es bei vielen Besizungen in un¬
serem Lande der Brauch ist, ziemlich weit entfernt von

Schloß angebaut, welches hinter ihm emporragt.
Wenn man aber in dem Hauſe ſelber iſt, und hinter
dasſelbe geht, ſo ſieht man, daß das alte Gemäuer
noch ziemlich weit zurück iſt, daß es auf einem Felſen
ſteht, und daß es durch einen breiten mit einem Obſt¬
baumwald bedeckten Graben von dem neuen Hauſe
getrennt iſt. Auch kann man in der Ferne wegen der
ungewöhnlichen Größe des alten Schloſſes die Ge¬
räumigkeit des neuen Hauſes nicht ermeſſen. Sobald
man ſich aber in demſelben befindet, ſo erkennt man,
daß es eine bedeutende Räumlichkeit habe, und nicht
bloß für das Unterkommen der Familie geſorgt iſt,
ſondern auch eine ziemliche Zahl von Gäſten noch
keine Ungelegenheit bereitet. Ich hatte wohl den Na¬
men des Schloſſes öfter gehört, dasſelbe aber nie ge¬
ſehen. Es liegt ſo abſeits von den gewöhnlichen We¬
gen, und iſt durch einen großen Hügel ſo gedeckt, daß
es von Reiſenden, welche durch dieſe Gegend ge¬
wöhnlich den Gebirgen zugehen, nicht geſehen wer¬
den kann. Als wir uns näherten, entwickelten ſich die
mehreren Bauwerke. Zuerſt kamen wir zu den Wirth¬
ſchaftsgebäuden oder der ſogenannten Meierei. Die¬
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[422/0436] Schloß angebaut, welches hinter ihm emporragt. Wenn man aber in dem Hauſe ſelber iſt, und hinter dasſelbe geht, ſo ſieht man, daß das alte Gemäuer noch ziemlich weit zurück iſt, daß es auf einem Felſen ſteht, und daß es durch einen breiten mit einem Obſt¬ baumwald bedeckten Graben von dem neuen Hauſe getrennt iſt. Auch kann man in der Ferne wegen der ungewöhnlichen Größe des alten Schloſſes die Ge¬ räumigkeit des neuen Hauſes nicht ermeſſen. Sobald man ſich aber in demſelben befindet, ſo erkennt man, daß es eine bedeutende Räumlichkeit habe, und nicht bloß für das Unterkommen der Familie geſorgt iſt, ſondern auch eine ziemliche Zahl von Gäſten noch keine Ungelegenheit bereitet. Ich hatte wohl den Na¬ men des Schloſſes öfter gehört, dasſelbe aber nie ge¬ ſehen. Es liegt ſo abſeits von den gewöhnlichen We¬ gen, und iſt durch einen großen Hügel ſo gedeckt, daß es von Reiſenden, welche durch dieſe Gegend ge¬ wöhnlich den Gebirgen zugehen, nicht geſehen wer¬ den kann. Als wir uns näherten, entwickelten ſich die mehreren Bauwerke. Zuerſt kamen wir zu den Wirth¬ ſchaftsgebäuden oder der ſogenannten Meierei. Die¬ ſelben ſtanden, wie es bei vielen Beſizungen in un¬ ſerem Lande der Brauch iſt, ziemlich weit entfernt von

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/436>, abgerufen am 25.11.2024.