in mein Zimmer zu tragen. Er gab ihr noch ferner einige Weisungen, was in dem Zimmer zu geschehen habe.
Ich fragte nach Gustav, ich fragte nach dem Zeich¬ ner in dem Schreinerhause, und ich fragte sogar nach dem weißen alten Gärtner und seiner Frau. Gustav sei gesund, erhielt ich zur Antwort, er vervollkommne sich an Geist und Körper. Er sei eben in seiner Ar¬ beitsstube beschäftigt, er werde sich gewiß sehr freuen, mich zu sehen. Der Zeichner lebe fort wie früher und sei sehr eifrig, und was die Gärtnerleute anbelange, so verändern sich diese schon seit mehreren Jahren gar nicht mehr und seien heuer, wie ich sie im vorigen Sommer gesehen habe. Ich fragte endlich auch noch nach dem Gesinde den Gartenarbeitern und den Meierhofleuten. Sie seien alle ganz wohl, wurde ge¬ antwortet, es sei seit meinem vorjährigen Besuche kein Krankheitsfall vorgekommen, und es habe auch kei¬ nes der Leute eine gründliche Ursache zur Unzufrie¬ denheit gegeben.
Nach mehreren gleichgültigen Gesprächen nament¬ lich über die Beschaffenheit der Wege, auf denen ich hieher gekommen war, und über das Vorrücken der Wintersaaten auf den Feldern wendete er sich wieder
in mein Zimmer zu tragen. Er gab ihr noch ferner einige Weiſungen, was in dem Zimmer zu geſchehen habe.
Ich fragte nach Guſtav, ich fragte nach dem Zeich¬ ner in dem Schreinerhauſe, und ich fragte ſogar nach dem weißen alten Gärtner und ſeiner Frau. Guſtav ſei geſund, erhielt ich zur Antwort, er vervollkommne ſich an Geiſt und Körper. Er ſei eben in ſeiner Ar¬ beitsſtube beſchäftigt, er werde ſich gewiß ſehr freuen, mich zu ſehen. Der Zeichner lebe fort wie früher und ſei ſehr eifrig, und was die Gärtnerleute anbelange, ſo verändern ſich dieſe ſchon ſeit mehreren Jahren gar nicht mehr und ſeien heuer, wie ich ſie im vorigen Sommer geſehen habe. Ich fragte endlich auch noch nach dem Geſinde den Gartenarbeitern und den Meierhofleuten. Sie ſeien alle ganz wohl, wurde ge¬ antwortet, es ſei ſeit meinem vorjährigen Beſuche kein Krankheitsfall vorgekommen, und es habe auch kei¬ nes der Leute eine gründliche Urſache zur Unzufrie¬ denheit gegeben.
Nach mehreren gleichgültigen Geſprächen nament¬ lich über die Beſchaffenheit der Wege, auf denen ich hieher gekommen war, und über das Vorrücken der Winterſaaten auf den Feldern wendete er ſich wieder
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in mein Zimmer zu tragen. Er gab ihr noch ferner
einige Weiſungen, was in dem Zimmer zu geſchehen
habe.
Ich fragte nach Guſtav, ich fragte nach dem Zeich¬
ner in dem Schreinerhauſe, und ich fragte ſogar nach
dem weißen alten Gärtner und ſeiner Frau. Guſtav
ſei geſund, erhielt ich zur Antwort, er vervollkommne
ſich an Geiſt und Körper. Er ſei eben in ſeiner Ar¬
beitsſtube beſchäftigt, er werde ſich gewiß ſehr freuen,
mich zu ſehen. Der Zeichner lebe fort wie früher und
ſei ſehr eifrig, und was die Gärtnerleute anbelange,
ſo verändern ſich dieſe ſchon ſeit mehreren Jahren gar
nicht mehr und ſeien heuer, wie ich ſie im vorigen
Sommer geſehen habe. Ich fragte endlich auch noch
nach dem Geſinde den Gartenarbeitern und den
Meierhofleuten. Sie ſeien alle ganz wohl, wurde ge¬
antwortet, es ſei ſeit meinem vorjährigen Beſuche kein
Krankheitsfall vorgekommen, und es habe auch kei¬
nes der Leute eine gründliche Urſache zur Unzufrie¬
denheit gegeben.
Nach mehreren gleichgültigen Geſprächen nament¬
lich über die Beſchaffenheit der Wege, auf denen ich
hieher gekommen war, und über das Vorrücken der
Winterſaaten auf den Feldern wendete er ſich wieder
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/340>, abgerufen am 25.11.2024.
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