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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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allein da er sah, daß ein Fremder da sei, ging er wie¬
der an seine Stelle zurück."

Mir, der ich mich an den einfachen folgerichtigen
Ausdruck gewöhnt hatte, fiel es jezt abermals auf,
daß mein Begleiter, der, wenn er von seinen Fel¬
dern redete, fast immer den Ausdruck unser gebraucht
hatte, nun, da er von seinem Pflegesohne sprach, den
Ausdruck mein wählte, da er doch, wenn er etwa seine
Gattin einbezog, jezt auch das Wort unser gebrau¬
chen sollte.

Als wir von dem Rasengrunde hinab gekommen
waren, und den bepflanzten Garten betreten hatten,
gingen wir in ihm auf einem anderen Wege zurück,
als auf dem wir herauf gegangen waren.

Auf diesem Wege sah ich nun, daß der Besizer
des Gartens auch Weinreben in demselben zog, ob¬
wohl das Land der Pflege dieses Gewächses nicht ganz
günstig ist. Es waren eigene dunkle Mauern aufge¬
führt, an denen die Reben mittelst Holzgittern empor
geleitet wurden. Durch andere Mauern wurden die
Winde abgehalten. Gegen Mittag allein waren die
Stellen offen. So sammelte er die Hize, und gewährte
Schuz. Auch Pfirsiche zog er auf dieselbe Weise, und

allein da er ſah, daß ein Fremder da ſei, ging er wie¬
der an ſeine Stelle zurück.“

Mir, der ich mich an den einfachen folgerichtigen
Ausdruck gewöhnt hatte, fiel es jezt abermals auf,
daß mein Begleiter, der, wenn er von ſeinen Fel¬
dern redete, faſt immer den Ausdruck unſer gebraucht
hatte, nun, da er von ſeinem Pflegeſohne ſprach, den
Ausdruck mein wählte, da er doch, wenn er etwa ſeine
Gattin einbezog, jezt auch das Wort unſer gebrau¬
chen ſollte.

Als wir von dem Raſengrunde hinab gekommen
waren, und den bepflanzten Garten betreten hatten,
gingen wir in ihm auf einem anderen Wege zurück,
als auf dem wir herauf gegangen waren.

Auf dieſem Wege ſah ich nun, daß der Beſizer
des Gartens auch Weinreben in demſelben zog, ob¬
wohl das Land der Pflege dieſes Gewächſes nicht ganz
günſtig iſt. Es waren eigene dunkle Mauern aufge¬
führt, an denen die Reben mittelſt Holzgittern empor
geleitet wurden. Durch andere Mauern wurden die
Winde abgehalten. Gegen Mittag allein waren die
Stellen offen. So ſammelte er die Hize, und gewährte
Schuz. Auch Pfirſiche zog er auf dieſelbe Weiſe, und

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[109/0123] allein da er ſah, daß ein Fremder da ſei, ging er wie¬ der an ſeine Stelle zurück.“ Mir, der ich mich an den einfachen folgerichtigen Ausdruck gewöhnt hatte, fiel es jezt abermals auf, daß mein Begleiter, der, wenn er von ſeinen Fel¬ dern redete, faſt immer den Ausdruck unſer gebraucht hatte, nun, da er von ſeinem Pflegeſohne ſprach, den Ausdruck mein wählte, da er doch, wenn er etwa ſeine Gattin einbezog, jezt auch das Wort unſer gebrau¬ chen ſollte. Als wir von dem Raſengrunde hinab gekommen waren, und den bepflanzten Garten betreten hatten, gingen wir in ihm auf einem anderen Wege zurück, als auf dem wir herauf gegangen waren. Auf dieſem Wege ſah ich nun, daß der Beſizer des Gartens auch Weinreben in demſelben zog, ob¬ wohl das Land der Pflege dieſes Gewächſes nicht ganz günſtig iſt. Es waren eigene dunkle Mauern aufge¬ führt, an denen die Reben mittelſt Holzgittern empor geleitet wurden. Durch andere Mauern wurden die Winde abgehalten. Gegen Mittag allein waren die Stellen offen. So ſammelte er die Hize, und gewährte Schuz. Auch Pfirſiche zog er auf dieſelbe Weiſe, und

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/123>, abgerufen am 25.11.2024.