von Chur-Sachsen und Chur-Brandenburg, nach dem Haag gesendeten Ministris gar nicht anständig; dannenhero sie ihren hohen Herren Principalen nachdrücklich vorstelleten, daß
1. Diese zu Regenspurg projectirete Parität der Churfürstl. mit den Fürstlichen, jenem höchst nachtheilig.
2. Der König in Franckreich und die Fürsten des Reichs, dadurch Gelegenheit nehmen würden, das den Churfürsten gebührende und erworbene Ceremoniel, ins künfftige et- wan zu verringern.
Welche Vorstellungen so viel würcketen, daß die Churfürsten, die zu Regenspurg von ihren Ministris projectirete, und eingegangene Pa- rität mit den Fürsten, wiederumb caßireten, oder vielmehr nicht gäntzlich darein willigten: sondern vielmehr ihren zu Regenspurg gegen- wärtigen Ministris, wie ingleichen denen nach dem Haag gesendeten anbefohlen, den Chur- fürstl. Vorzug für den Fürstlichen, auf das kräfftigste zu mainteniren. Allein es blieben die Kayserl. Ministri bey der einmahl zu Re- genspurg gethanen Erklärung, den Churfürstl. steiff und feste vorstellende: daß was einmahl voluntatis gewesen, nunmehro neceßitatis seyn müste: darwieder man sich zwar Chur- fürstlicher Seiten in dem Haag sehr stämmete, jedoch nichts anders, als was einmahl zu Re-
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Europaͤiſches
von Chur-Sachſen und Chur-Brandenburg, nach dem Haag geſendeten Miniſtris gar nicht anſtaͤndig; dannenhero ſie ihren hohen Herren Principalen nachdruͤcklich vorſtelleten, daß
1. Dieſe zu Regenſpurg projectirete Paritaͤt der Churfuͤrſtl. mit den Fuͤrſtlichen, jenem hoͤchſt nachtheilig.
2. Der Koͤnig in Franckreich und die Fuͤrſten des Reichs, dadurch Gelegenheit nehmen wuͤrden, das den Churfuͤrſten gebuͤhrende und erworbene Ceremoniel, ins kuͤnfftige et- wan zu verringern.
Welche Vorſtellungen ſo viel wuͤrcketen, daß die Churfuͤrſten, die zu Regenſpurg von ihren Miniſtris projectirete, und eingegangene Pa- ritaͤt mit den Fuͤrſten, wiederumb caßireten, oder vielmehr nicht gaͤntzlich darein willigten: ſondern vielmehr ihren zu Regenſpurg gegen- waͤrtigen Miniſtris, wie ingleichen denen nach dem Haag geſendeten anbefohlen, den Chur- fuͤrſtl. Vorzug fuͤr den Fuͤrſtlichen, auf das kraͤfftigſte zu mainteniren. Allein es blieben die Kayſerl. Miniſtri bey der einmahl zu Re- genſpurg gethanen Erklaͤrung, den Churfuͤrſtl. ſteiff und feſte vorſtellende: daß was einmahl voluntatis geweſen, nunmehro neceßitatis ſeyn muͤſte: darwieder man ſich zwar Chur- fuͤrſtlicher Seiten in dem Haag ſehr ſtaͤmmete, jedoch nichts anders, als was einmahl zu Re-
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Europaͤiſches
von Chur-Sachſen und Chur-Brandenburg,
nach dem Haag geſendeten Miniſtris gar nicht
anſtaͤndig; dannenhero ſie ihren hohen Herren
Principalen nachdruͤcklich vorſtelleten, daß
1. Dieſe zu Regenſpurg projectirete Paritaͤt
der Churfuͤrſtl. mit den Fuͤrſtlichen, jenem
hoͤchſt nachtheilig.
2. Der Koͤnig in Franckreich und die Fuͤrſten
des Reichs, dadurch Gelegenheit nehmen
wuͤrden, das den Churfuͤrſten gebuͤhrende
und erworbene Ceremoniel, ins kuͤnfftige et-
wan zu verringern.
Welche Vorſtellungen ſo viel wuͤrcketen, daß
die Churfuͤrſten, die zu Regenſpurg von ihren
Miniſtris projectirete, und eingegangene Pa-
ritaͤt mit den Fuͤrſten, wiederumb caßireten,
oder vielmehr nicht gaͤntzlich darein willigten:
ſondern vielmehr ihren zu Regenſpurg gegen-
waͤrtigen Miniſtris, wie ingleichen denen nach
dem Haag geſendeten anbefohlen, den Chur-
fuͤrſtl. Vorzug fuͤr den Fuͤrſtlichen, auf das
kraͤfftigſte zu mainteniren. Allein es blieben
die Kayſerl. Miniſtri bey der einmahl zu Re-
genſpurg gethanen Erklaͤrung, den Churfuͤrſtl.
ſteiff und feſte vorſtellende: daß was einmahl
voluntatis geweſen, nunmehro neceßitatis
ſeyn muͤſte: darwieder man ſich zwar Chur-
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/606>, abgerufen am 25.11.2024.
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