mahl Kayserlicher Majestät, und dessen Ambassa- deurs alleine überlassen.
§. 22.
Allein etwan umb das 1641ste Jahr, als man den 30jährigen Krieg zu Ende bringen wolte, fingen die Stände des Röm. Reichs, son- derlich aber diejenigen, welche der Augspurgi- schen Confession zugethan waren, an, auf diese Reichs-Deputation bedacht zu seyn: und zwar aus Ursachen, weil man in dem Westphälischen Frieden die Restitution des Churfürstens von der Pfaltz, und anbey die Freyheit der Augspurgischen Religion zu behaupten trachten wolte: derer beydes Kayserliche Majestät im Nahmen des gesammten Reichs zu tractiren, und in Effect zu bringen, un- möglich anzutragen war; weil doch nimmermehr zu vermuthen, daß höchstgedachte Majestät, wie- der dero eigene Autorität und Interesse, in Faveur der Stände negotiren wolten, oder auch könten. Dannenhero kein ander Mittel übrig ware, als eine neue Art der Gesandten und Plenipotentiario- rum zu erdencken, welcher man den Nahmen ei- ner Reichs-Deputation beylegete. Weil aber die Stände des Röm. Reichs sich über selbiger nicht vergleichen kunten; so bliebe zwar solche for- male Reichs-Deputation damahlen noch unter- wegens: wurde aber gleichwohl verabredet, daß die Kays. Herren Gesandten, ohne Vorwissen und Einwilligen, der ohne dem in Privat-Angelegen- heiten, auf bemeldtem Friedens-Schluß versamm-
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N n 4
Hoff-Ceremoniel.
mahl Kayſerlicher Majeſtaͤt, und deſſen Ambaſſa- deurs alleine uͤberlaſſen.
§. 22.
Allein etwan umb das 1641ſte Jahr, als man den 30jaͤhrigen Krieg zu Ende bringen wolte, fingen die Staͤnde des Roͤm. Reichs, ſon- derlich aber diejenigen, welche der Augſpurgi- ſchen Confeſſion zugethan waren, an, auf dieſe Reichs-Deputation bedacht zu ſeyn: und zwar aus Urſachen, weil man in dem Weſtphaͤliſchen Frieden die Reſtitution des Churfuͤrſtens von der Pfaltz, und anbey die Freyheit der Augſpurgiſchen Religion zu behaupten tꝛachten wolte: deꝛer beydes Kayſerliche Majeſtaͤt im Nahmen des geſammten Reichs zu tractiren, und in Effect zu bringen, un- moͤglich anzutragen war; weil doch nimmermehr zu vermuthen, daß hoͤchſtgedachte Majeſtaͤt, wie- der dero eigene Autoritaͤt und Intereſſe, in Faveur der Staͤnde negotiren wolten, oder auch koͤnten. Dañenhero kein ander Mittel uͤbrig ware, als eine neue Art der Geſandten und Plenipotentiario- rum zu erdencken, welcher man den Nahmen ei- ner Reichs-Deputation beylegete. Weil aber die Staͤnde des Roͤm. Reichs ſich uͤber ſelbiger nicht vergleichen kunten; ſo bliebe zwar ſolche for- male Reichs-Deputation damahlen noch unter- wegens: wurde aber gleichwohl verabredet, daß die Kayſ. Herren Geſandten, ohne Vorwiſſen und Einwilligen, der ohne dem in Privat-Angelegen- heiten, auf bemeldtem Friedens-Schluß verſam̃-
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Hoff-Ceremoniel.
mahl Kayſerlicher Majeſtaͤt, und deſſen Ambaſſa-
deurs alleine uͤberlaſſen.
§. 22. Allein etwan umb das 1641ſte Jahr, als
man den 30jaͤhrigen Krieg zu Ende bringen
wolte, fingen die Staͤnde des Roͤm. Reichs, ſon-
derlich aber diejenigen, welche der Augſpurgi-
ſchen Confeſſion zugethan waren, an, auf dieſe
Reichs-Deputation bedacht zu ſeyn: und zwar
aus Urſachen, weil man in dem Weſtphaͤliſchen
Frieden die Reſtitution des Churfuͤrſtens von der
Pfaltz, und anbey die Freyheit der Augſpurgiſchen
Religion zu behaupten tꝛachten wolte: deꝛer beydes
Kayſerliche Majeſtaͤt im Nahmen des geſammten
Reichs zu tractiren, und in Effect zu bringen, un-
moͤglich anzutragen war; weil doch nimmermehr
zu vermuthen, daß hoͤchſtgedachte Majeſtaͤt, wie-
der dero eigene Autoritaͤt und Intereſſe, in Faveur
der Staͤnde negotiren wolten, oder auch koͤnten.
Dañenhero kein ander Mittel uͤbrig ware, als eine
neue Art der Geſandten und Plenipotentiario-
rum zu erdencken, welcher man den Nahmen ei-
ner Reichs-Deputation beylegete. Weil aber
die Staͤnde des Roͤm. Reichs ſich uͤber ſelbiger
nicht vergleichen kunten; ſo bliebe zwar ſolche for-
male Reichs-Deputation damahlen noch unter-
wegens: wurde aber gleichwohl verabredet, daß
die Kayſ. Herren Geſandten, ohne Vorwiſſen und
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/595>, abgerufen am 25.11.2024.
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