zwar auf eine gantz besondere und sehr splendide Art; massen er nicht allein biß dreyßig Cavaliers, darunter einige von dem ersten Rang und Qualite, nemlich Gentils- Hommes de la Chambre des Dänischen Königes waren, in seiner Suite hatte: son- dern auch so propre logiret war, daß er Monathlich 1300. Holländische Gulden für sein Qvartier zahlen muste. Man er- kennete ihn im Haag, nachdem er sich durch seine Credentialien legitimiret, als einen Extraordinair-Ambassadeur, und statte- ten ihm viele Ministri, darunter die Hollän- dischen die ersten waren, die Visites d' honneur abe; Jnzwischen kame es doch einigen Speculatifs bedencklich für, war- umb der König in Dännemarck so viel Un- kosten machete, und eine so magnifique Extraordinair-Gesandschafft nach dem Haag abordne, da er doch weder mit Franckreich noch mit den Hohen Alliirten etwas zu demeliren hätte. Einige meinten die Sache zu errathen, und ihr Muthmassen war eben nicht so gar sonder Fundament, welches darauf beruhete: daß einige Chur- Fürsten und Fürsten des Reichs, schon für geraumer Zeit, die Dänische Mediation angenommen, obgleich selbige nicht gäntz- lich kunte zu Stande gebracht werden. Und
dem-
Hoff-Ceremoniel.
zwar auf eine gantz beſondere und ſehr ſplendide Art; maſſen er nicht allein biß dreyßig Cavaliers, darunter einige von dem erſten Rang und Qualité, nemlich Gentils- Hommes de la Chambre des Daͤniſchen Koͤniges waren, in ſeiner Suite hatte: ſon- dern auch ſo propre logiret war, daß er Monathlich 1300. Hollaͤndiſche Gulden fuͤr ſein Qvartier zahlen muſte. Man er- kennete ihn im Haag, nachdem er ſich durch ſeine Credentialien legitimiret, als einen Extraordinair-Ambaſſadeur, und ſtatte- ten ihm viele Miniſtri, darunter die Hollaͤn- diſchen die erſten waren, die Viſites d’ honneur abe; Jnzwiſchen kame es doch einigen Speculatifs bedencklich fuͤr, war- umb der Koͤnig in Daͤnnemarck ſo viel Un- koſten machete, und eine ſo magnifique Extraordinair-Geſandſchafft nach dem Haag abordne, da er doch weder mit Franckreich noch mit den Hohen Alliirten etwas zu demeliren haͤtte. Einige meinten die Sache zu errathen, und ihr Muthmaſſen war eben nicht ſo gar ſonder Fundament, welches darauf beruhete: daß einige Chur- Fuͤrſten und Fuͤrſten des Reichs, ſchon fuͤr geraumer Zeit, die Daͤniſche Mediation angenommen, obgleich ſelbige nicht gaͤntz- lich kunte zu Stande gebracht werden. Und
dem-
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Hoff-Ceremoniel.
zwar auf eine gantz beſondere und ſehr
ſplendide Art; maſſen er nicht allein biß
dreyßig Cavaliers, darunter einige von dem
erſten Rang und Qualité, nemlich Gentils-
Hommes de la Chambre des Daͤniſchen
Koͤniges waren, in ſeiner Suite hatte: ſon-
dern auch ſo propre logiret war, daß er
Monathlich 1300. Hollaͤndiſche Gulden
fuͤr ſein Qvartier zahlen muſte. Man er-
kennete ihn im Haag, nachdem er ſich durch
ſeine Credentialien legitimiret, als einen
Extraordinair-Ambaſſadeur, und ſtatte-
ten ihm viele Miniſtri, darunter die Hollaͤn-
diſchen die erſten waren, die Viſites d’
honneur abe; Jnzwiſchen kame es doch
einigen Speculatifs bedencklich fuͤr, war-
umb der Koͤnig in Daͤnnemarck ſo viel Un-
koſten machete, und eine ſo magnifique
Extraordinair-Geſandſchafft nach dem
Haag abordne, da er doch weder mit
Franckreich noch mit den Hohen Alliirten
etwas zu demeliren haͤtte. Einige meinten
die Sache zu errathen, und ihr Muthmaſſen
war eben nicht ſo gar ſonder Fundament,
welches darauf beruhete: daß einige Chur-
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/555>, abgerufen am 25.11.2024.
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