Spanische Gebiethe, nemlich die Nieder- lande, betreffe; so finde der König in Franck- reich, daß diese Freyheit der beyderseitigen Courriers, bey noch wehrendem Statu Belli, allerhand Inconvenientien nach sich ziehen würde, welche dem Friedens-Negotio grosse Alteration verursachen möchten; und gleichwie Franckreich nicht verlange, daß man in denen von Spanien ihme zuer- theilenden Passeports, die Freyheit seiner Courriers durch das Spanische Territo- rium exprimiren und versichern dürffe: also könte man auch reciproce von ihme nicht fordern, daß er solche Freyheit den Spaniern in seinen Passeports accordire. Zu dem hätte sich Spanien hierüber umb desto weniger zu beklagen, weil bekandt: daß durch einen eigenen Tractat man abgere- det und verglichen, daß der Gouverneur der Spanischen Niederlande, einige Extra- ordinairs-Couriers durch Franckreich nach Madrit senden möchte; Wenn nun die Spanischen Plenipotentiarii zu Niemä- gen, gesonnen oder genöthiget wären, der Ca- tholischen Majestät durch einen Courrier et- was zu hinterbringen: könten sie selbigen nach Brüssel senden, und von dort aus, ab- geredeter massen, ein anderer durch Franck- reich nach Madrit gehen.
3. Die
Europaͤiſches
Spaniſche Gebiethe, nemlich die Nieder- lande, betreffe; ſo finde der Koͤnig in Franck- reich, daß dieſe Freyheit der beyderſeitigen Courriers, bey noch wehrendem Statu Belli, allerhand Inconvenientien nach ſich ziehen wuͤrde, welche dem Friedens-Negotio groſſe Alteration verurſachen moͤchten; und gleichwie Franckreich nicht verlange, daß man in denen von Spanien ihme zuer- theilenden Paſſeports, die Freyheit ſeiner Courriers durch das Spaniſche Territo- rium exprimiren und verſichern duͤrffe: alſo koͤnte man auch reciproce von ihme nicht fordern, daß er ſolche Freyheit den Spaniern in ſeinen Paſſeports accordire. Zu dem haͤtte ſich Spanien hieruͤber umb deſto weniger zu beklagen, weil bekandt: daß durch einen eigenen Tractat man abgere- det und verglichen, daß der Gouverneur der Spaniſchen Niederlande, einige Extra- ordinairs-Couriers durch Franckreich nach Madrit ſenden moͤchte; Wenn nun die Spaniſchen Plenipotentiarii zu Niemaͤ- gen, geſonnen oder genoͤthiget waͤꝛen, der Ca- tholiſchen Majeſtaͤt durch einen Courrier et- was zu hinterbringen: koͤnten ſie ſelbigen nach Bruͤſſel ſenden, und von dort aus, ab- geredeter maſſen, ein anderer durch Franck- reich nach Madrit gehen.
3. Die
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Europaͤiſches
Spaniſche Gebiethe, nemlich die Nieder-
lande, betreffe; ſo finde der Koͤnig in Franck-
reich, daß dieſe Freyheit der beyderſeitigen
Courriers, bey noch wehrendem Statu Belli,
allerhand Inconvenientien nach ſich ziehen
wuͤrde, welche dem Friedens-Negotio
groſſe Alteration verurſachen moͤchten;
und gleichwie Franckreich nicht verlange,
daß man in denen von Spanien ihme zuer-
theilenden Paſſeports, die Freyheit ſeiner
Courriers durch das Spaniſche Territo-
rium exprimiren und verſichern duͤrffe:
alſo koͤnte man auch reciproce von ihme
nicht fordern, daß er ſolche Freyheit den
Spaniern in ſeinen Paſſeports accordire.
Zu dem haͤtte ſich Spanien hieruͤber umb
deſto weniger zu beklagen, weil bekandt: daß
durch einen eigenen Tractat man abgere-
det und verglichen, daß der Gouverneur
der Spaniſchen Niederlande, einige Extra-
ordinairs-Couriers durch Franckreich
nach Madrit ſenden moͤchte; Wenn nun die
Spaniſchen Plenipotentiarii zu Niemaͤ-
gen, geſonnen oder genoͤthiget waͤꝛen, der Ca-
tholiſchen Majeſtaͤt durch einen Courrier et-
was zu hinterbringen: koͤnten ſie ſelbigen
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geredeter maſſen, ein anderer durch Franck-
reich nach Madrit gehen.
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 500. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/528>, abgerufen am 25.11.2024.
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