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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.

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Europäisches
same und wieder den Königlichen Respect lauf-
fende Worte entfahren, welche so dann eine böse
Consequentz verursachen dürfften. Jnzwischen
hatte der Duc de Guise den Marquis d' Ar-
court,
und den Marquis de Bassompiere an
den Hertzog gesendet, und ihn ersuchen lassen, sei-
ne Reise zu beschleinigen: darauf er sich auch bald
ohne Verzug auf den Weg machte, zuvor sich
aber von dem Königl. Spanischen Hofe jemand
ausbathe, welcher ihn auf seiner Reise begleitete,
und ihme Qvartiere verschaffete; da man ihme
denn einen Alcaide, nebst einigen Officiers zuord-
nete, welche für ihme her giengen, und von Ort zu
Ort für ihn und seine Domestiquen, welche fast
aus lauter Spanischen Edelleuten bestunden, die
Quartiere zubereiteten. So bald Don Louis de
Haro
von des Hertzoges Annäherung nach Fon-
tarabi
en verständiget worden: sendete er ihm ei-
nen Cavallier biß Tholosette, umb ihn daselbst
zu empfangen, und ihn biß nach Trou zu begleiten,
entgegen; allwo der Baron Batteville des Her-
tzogs erwartete, welcher ihn daselbst mit vielen
Ceremonien empfinge, ihn beqvem logirte, und
defrayirte. Tages darauf arrivirte er zu St. Se-
bastian,
allwo er von dem Don Louis die Visite,
und in selbiger die Nachricht empfinge, wie es mit
seinen Sachen stünde; welche, weil sie nicht so ein-
gerichtet worden waren, wie es der Hertzog ver-
langet und gewünschet: diesen ohne dem zum Zorn

ge-

Europaͤiſches
ſame und wieder den Koͤniglichen Reſpect lauf-
fende Worte entfahren, welche ſo dann eine boͤſe
Conſequentz verurſachen duͤrfften. Jnzwiſchen
hatte der Duc de Guiſé den Marquis d’ Ar-
court,
und den Marquis de Baſſompiere an
den Hertzog geſendet, und ihn erſuchen laſſen, ſei-
ne Reiſe zu beſchleinigen: darauf er ſich auch bald
ohne Verzug auf den Weg machte, zuvor ſich
aber von dem Koͤnigl. Spaniſchen Hofe jemand
ausbathe, welcher ihn auf ſeiner Reiſe begleitete,
und ihme Qvartiere verſchaffete; da man ihme
deñ einen Alcaide, nebſt einigen Officiers zuord-
nete, welche fuͤr ihme her giengen, und von Ort zu
Ort fuͤr ihn und ſeine Domeſtiquen, welche faſt
aus lauter Spaniſchen Edelleuten beſtunden, die
Quartiere zubereiteten. So bald Don Louis de
Haro
von des Hertzoges Annaͤherung nach Fon-
tarabi
en verſtaͤndiget worden: ſendete er ihm ei-
nen Cavallier biß Tholoſette, umb ihn daſelbſt
zu empfangen, und ihn biß nach Trou zu begleiten,
entgegen; allwo der Baron Batteville des Her-
tzogs erwartete, welcher ihn daſelbſt mit vielen
Ceremonien empfinge, ihn beqvem logirte, und
defrayirte. Tages darauf arrivirte er zu St. Se-
baſtian,
allwo er von dem Don Louis die Viſite,
und in ſelbiger die Nachricht empfinge, wie es mit
ſeinen Sachen ſtuͤnde; welche, weil ſie nicht ſo ein-
gerichtet worden waren, wie es der Hertzog ver-
langet und gewuͤnſchet: dieſen ohne dem zum Zorn

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[466/0494] Europaͤiſches ſame und wieder den Koͤniglichen Reſpect lauf- fende Worte entfahren, welche ſo dann eine boͤſe Conſequentz verurſachen duͤrfften. Jnzwiſchen hatte der Duc de Guiſé den Marquis d’ Ar- court, und den Marquis de Baſſompiere an den Hertzog geſendet, und ihn erſuchen laſſen, ſei- ne Reiſe zu beſchleinigen: darauf er ſich auch bald ohne Verzug auf den Weg machte, zuvor ſich aber von dem Koͤnigl. Spaniſchen Hofe jemand ausbathe, welcher ihn auf ſeiner Reiſe begleitete, und ihme Qvartiere verſchaffete; da man ihme deñ einen Alcaide, nebſt einigen Officiers zuord- nete, welche fuͤr ihme her giengen, und von Ort zu Ort fuͤr ihn und ſeine Domeſtiquen, welche faſt aus lauter Spaniſchen Edelleuten beſtunden, die Quartiere zubereiteten. So bald Don Louis de Haro von des Hertzoges Annaͤherung nach Fon- tarabien verſtaͤndiget worden: ſendete er ihm ei- nen Cavallier biß Tholoſette, umb ihn daſelbſt zu empfangen, und ihn biß nach Trou zu begleiten, entgegen; allwo der Baron Batteville des Her- tzogs erwartete, welcher ihn daſelbſt mit vielen Ceremonien empfinge, ihn beqvem logirte, und defrayirte. Tages darauf arrivirte er zu St. Se- baſtian, allwo er von dem Don Louis die Viſite, und in ſelbiger die Nachricht empfinge, wie es mit ſeinen Sachen ſtuͤnde; welche, weil ſie nicht ſo ein- gerichtet worden waren, wie es der Hertzog ver- langet und gewuͤnſchet: dieſen ohne dem zum Zorn ge-

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Zitationshilfe: Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/494>, abgerufen am 25.11.2024.