Taube, mit Edelgesteinen besetzet war. Kayserl. Majestät zogen einen Ring von 6000. Rthlr. werth von dem Finger, und verehreten selbigen dem Uberbringer, nebst einer güldenen Ketten, mit daran hangendem Kayserl. Gnaden-Bild- nüß, welche 2000. Rthl. geschätzet wurde: liessen darauf gleich Patenta ergehen, in welchen befoh- len wurde, daß jederman das Instrumentum Pa- cis in gute Obacht nehmen, und nicht darwieder handeln solte. Und mit solchen Ceremonien ist die- ser Frieden geschlossen, und hernach ein Lex Im- perii fundamentalis & perpetua worden.
Siebendes Capitel. Von dem Ceremoniel und Streit bey dem Pyrenäischen Frieden.
§. 1.
Die Jalousie, welche Spanien und Franckreich gegen einander im Hertzen hegeten, hatte sich wohl, schon lange Zeit für diesem Frie- den, in eine öffentliche Feindschafft und blutigen Krieg verwandelt: welches aber allhier nur quasi per indicem beyzubringen erlaubet, weil das Vorhaben nicht ist Kriege, sondern nur Friedens- Schlüsse, und zwar auch diese nur in so weit, als das Ceremonien-Werck an selbigen Theil hat, zu erzehlen. Diese Feindseligkeit gieng schon da- zumahlen an, als sich Franckreich der Holländer gegen Spanien annahme: Ludovicus der XIII.
dem
Europaͤiſches
Taube, mit Edelgeſteinen beſetzet war. Kayſerl. Majeſtaͤt zogen einen Ring von 6000. Rthlr. werth von dem Finger, und verehreten ſelbigen dem Uberbringer, nebſt einer guͤldenen Ketten, mit daran hangendem Kayſerl. Gnaden-Bild- nuͤß, welche 2000. Rthl. geſchaͤtzet wurde: lieſſen darauf gleich Patenta ergehen, in welchen befoh- len wurde, daß jederman das Inſtrumentum Pa- cis in gute Obacht nehmen, und nicht darwieder handeln ſolte. Und mit ſolchen Ceremonien iſt die- ſer Frieden geſchloſſen, und hernach ein Lex Im- perii fundamentalis & perpetua worden.
Siebendes Capitel. Von dem Ceremoniel und Streit bey dem Pyrenaͤiſchen Frieden.
§. 1.
Die Jalouſie, welche Spanien und Franckreich gegen einander im Hertzen hegeten, hatte ſich wohl, ſchon lange Zeit fuͤr dieſem Frie- den, in eine oͤffentliche Feindſchafft und blutigen Krieg verwandelt: welches aber allhier nur quaſi per indicem beyzubringen erlaubet, weil das Vorhaben nicht iſt Kriege, ſondern nur Friedens- Schluͤſſe, und zwar auch dieſe nur in ſo weit, als das Ceremonien-Werck an ſelbigen Theil hat, zu erzehlen. Dieſe Feindſeligkeit gieng ſchon da- zumahlen an, als ſich Franckreich der Hollaͤnder gegen Spanien annahme: Ludovicus der XIII.
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Europaͤiſches
Taube, mit Edelgeſteinen beſetzet war. Kayſerl.
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werth von dem Finger, und verehreten ſelbigen
dem Uberbringer, nebſt einer guͤldenen Ketten,
mit daran hangendem Kayſerl. Gnaden-Bild-
nuͤß, welche 2000. Rthl. geſchaͤtzet wurde: lieſſen
darauf gleich Patenta ergehen, in welchen befoh-
len wurde, daß jederman das Inſtrumentum Pa-
cis in gute Obacht nehmen, und nicht darwieder
handeln ſolte. Und mit ſolchen Ceremonien iſt die-
ſer Frieden geſchloſſen, und hernach ein Lex Im-
perii fundamentalis & perpetua worden.
Siebendes Capitel.
Von dem Ceremoniel und Streit
bey dem Pyrenaͤiſchen Frieden.
§. 1. Die Jalouſie, welche Spanien und
Franckreich gegen einander im Hertzen hegeten,
hatte ſich wohl, ſchon lange Zeit fuͤr dieſem Frie-
den, in eine oͤffentliche Feindſchafft und blutigen
Krieg verwandelt: welches aber allhier nur quaſi
per indicem beyzubringen erlaubet, weil das
Vorhaben nicht iſt Kriege, ſondern nur Friedens-
Schluͤſſe, und zwar auch dieſe nur in ſo weit, als
das Ceremonien-Werck an ſelbigen Theil hat,
zu erzehlen. Dieſe Feindſeligkeit gieng ſchon da-
zumahlen an, als ſich Franckreich der Hollaͤnder
gegen Spanien annahme: Ludovicus der XIII.
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/422>, abgerufen am 25.11.2024.
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