admittiren, so daß er von der Praetension zu selbiger abstehen muste.
4. Bey dem zu Ryßwig Anno 1679. geschlosse- nen Frieden, machte Franckreich Reflexion auf den mächtigen Churfürsten zu Branden- burg: umb selbigen die Ehre des Amts eines Mediatoris, und zwar mit guten Conditio- nibus, zu gönnen; Allein es trug dieser da- mahlen schon Königliche Churfürst, Beden- cken, solches Amt zu übernehmen. Päbstl. Hei- ligkeit machten sich grosse Hoffnung gemeld- ten Frieden unter dero Mediation anzufangen und zu endigen; weil selbige nichts erwinden lassen, eine geraume Zeit für dem Frieden, die Catholischen Potentien durch ihre väterliche Admonitiones zu einem Frieden zu disponi- ren: und auch würcklich von dem Könige in Franckreich dazu angenommen, und andern recommandiret: auch die Stadt Utrecht in Holland bereits von Franckreich deswegen zu dem Orte des Congresses ausersehen worden war, weil ein Päbstl. Nuntius in keinem Orte Hollandes das Exercitium seiner Religion als daselbst, bequemer und freyer exerciren kan; allein weil in diesem Frieden viel Dinge abzuthun waren, welche das emolumentum und detrimentum der Catholischen Reli- gion concernireten, und in welchen ein Nun- tius Apostolicus, ohne sein Gewissen zu gra-
viren,
Hoff-Ceremoniel.
admittiren, ſo daß er von der Prætenſion zu ſelbiger abſtehen muſte.
4. Bey dem zu Ryßwig Anno 1679. geſchloſſe- nen Frieden, machte Franckreich Reflexion auf den maͤchtigen Churfuͤrſten zu Branden- burg: umb ſelbigen die Ehre des Amts eines Mediatoris, und zwar mit guten Conditio- nibus, zu goͤnnen; Allein es trug dieſer da- mahlen ſchon Koͤnigliche Churfuͤrſt, Beden- cken, ſolches Amt zu uͤbernehmen. Paͤbſtl. Hei- ligkeit machten ſich groſſe Hoffnung gemeld- ten Frieden unter dero Mediation anzufangen und zu endigen; weil ſelbige nichts erwinden laſſen, eine geraume Zeit fuͤr dem Frieden, die Catholiſchen Potentien durch ihre vaͤterliche Admonitiones zu einem Frieden zu diſponi- ren: und auch wuͤrcklich von dem Koͤnige in Franckreich dazu angenommen, und andern recommandiret: auch die Stadt Utrecht in Holland bereits von Franckreich deswegen zu dem Orte des Congreſſes auserſehen worden war, weil ein Paͤbſtl. Nuntius in keinem Orte Hollandes das Exercitium ſeiner Religion als daſelbſt, bequemer und freyer exerciren kan; allein weil in dieſem Frieden viel Dinge abzuthun waren, welche das emolumentum und detrimentum der Catholiſchen Reli- gion concernireten, und in welchen ein Nun- tius Apoſtolicus, ohne ſein Gewiſſen zu gra-
viren,
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Hoff-Ceremoniel.
admittiren, ſo daß er von der Prætenſion zu
ſelbiger abſtehen muſte.
4. Bey dem zu Ryßwig Anno 1679. geſchloſſe-
nen Frieden, machte Franckreich Reflexion
auf den maͤchtigen Churfuͤrſten zu Branden-
burg: umb ſelbigen die Ehre des Amts eines
Mediatoris, und zwar mit guten Conditio-
nibus, zu goͤnnen; Allein es trug dieſer da-
mahlen ſchon Koͤnigliche Churfuͤrſt, Beden-
cken, ſolches Amt zu uͤbernehmen. Paͤbſtl. Hei-
ligkeit machten ſich groſſe Hoffnung gemeld-
ten Frieden unter dero Mediation anzufangen
und zu endigen; weil ſelbige nichts erwinden
laſſen, eine geraume Zeit fuͤr dem Frieden, die
Catholiſchen Potentien durch ihre vaͤterliche
Admonitiones zu einem Frieden zu diſponi-
ren: und auch wuͤrcklich von dem Koͤnige in
Franckreich dazu angenommen, und andern
recommandiret: auch die Stadt Utrecht in
Holland bereits von Franckreich deswegen zu
dem Orte des Congreſſes auserſehen worden
war, weil ein Paͤbſtl. Nuntius in keinem Orte
Hollandes das Exercitium ſeiner Religion
als daſelbſt, bequemer und freyer exerciren
kan; allein weil in dieſem Frieden viel Dinge
abzuthun waren, welche das emolumentum
und detrimentum der Catholiſchen Reli-
gion concernireten, und in welchen ein Nun-
tius Apoſtolicus, ohne ſein Gewiſſen zu gra-
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/345>, abgerufen am 24.11.2024.
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