lauchtigkeit, dem Herrn Landgraffen von Hessen-Cassel die Mediation und Arbi- trage auftrugen, welcher auch die Sache glücklich dahin vergliech,
1. Daß in dem Fränckischen Creiße, (zu welchem beyde Herren Marggrafen gehörig,) und bey desselben Directo- rio, alle 3. Jahr zwischen ihnen alter- niret werden, und Bareuth hierinnen den Anfang machen solle.
2. Jn Comitiis aber solle derjenige un- ter den Herren Marggrafen den Vor- zug haben, welcher der älteste an Jahren, und gleichwie es mit den Herren Principalen, also solle es auch mit den Ministris gehalten werden.
3. Durch den Senioratum, daß nemlich derje- nige Potentat, welcher an Jahren älter als der andere, allen, so jünger als er, ohne Un- terscheid vorgezogen werden solte, welches in dem itzt angezogenen Exempel der Herren Marggrafen von Bareuth und Anspach auch statt gefunden. Jm Fall aber dieses Mittel hätte unter Souverainen generale- ment etabliret werden können, so würde der alte König Ludwig in Franckreich, nu- mehro seines Verlangens gewähret, und weil er der älteste unter allen Christlichen Poten- taten, auch zugleich der vornehmste seyn. Al-
lein
Europaͤiſches
lauchtigkeit, dem Herrn Landgraffen von Heſſen-Caſſel die Mediation und Arbi- trage auftrugen, welcher auch die Sache gluͤcklich dahin vergliech,
1. Daß in dem Fraͤnckiſchen Creiße, (zu welchem beyde Herren Marggrafen gehoͤrig,) und bey deſſelben Directo- rio, alle 3. Jahr zwiſchen ihnen alter- niret werden, und Bareuth hierinnen den Anfang machen ſolle.
2. Jn Comitiis aber ſolle derjenige un- ter den Herren Marggrafen den Vor- zug haben, welcher der aͤlteſte an Jahren, und gleichwie es mit den Herren Principalen, alſo ſolle es auch mit den Miniſtris gehalten werden.
3. Durch den Senioratum, daß nemlich derje- nige Potentat, welcher an Jahren aͤlter als der andere, allen, ſo juͤnger als er, ohne Un- terſcheid vorgezogen werden ſolte, welches in dem itzt angezogenen Exempel der Herren Marggrafen von Bareuth und Anſpach auch ſtatt gefunden. Jm Fall aber dieſes Mittel haͤtte unter Souverainen generale- ment etabliret werden koͤnnen, ſo wuͤrde der alte Koͤnig Ludwig in Franckreich, nu- mehro ſeines Verlangens gewaͤhret, und weil er der aͤlteſte unter allen Chriſtlichen Poten- taten, auch zugleich der vornehmſte ſeyn. Al-
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Europaͤiſches
lauchtigkeit, dem Herrn Landgraffen von
Heſſen-Caſſel die Mediation und Arbi-
trage auftrugen, welcher auch die Sache
gluͤcklich dahin vergliech,
1. Daß in dem Fraͤnckiſchen Creiße, (zu
welchem beyde Herren Marggrafen
gehoͤrig,) und bey deſſelben Directo-
rio, alle 3. Jahr zwiſchen ihnen alter-
niret werden, und Bareuth hierinnen
den Anfang machen ſolle.
2. Jn Comitiis aber ſolle derjenige un-
ter den Herren Marggrafen den Vor-
zug haben, welcher der aͤlteſte an
Jahren, und gleichwie es mit den
Herren Principalen, alſo ſolle es auch
mit den Miniſtris gehalten werden.
3. Durch den Senioratum, daß nemlich derje-
nige Potentat, welcher an Jahren aͤlter als
der andere, allen, ſo juͤnger als er, ohne Un-
terſcheid vorgezogen werden ſolte, welches in
dem itzt angezogenen Exempel der Herren
Marggrafen von Bareuth und Anſpach
auch ſtatt gefunden. Jm Fall aber dieſes
Mittel haͤtte unter Souverainen generale-
ment etabliret werden koͤnnen, ſo wuͤrde
der alte Koͤnig Ludwig in Franckreich, nu-
mehro ſeines Verlangens gewaͤhret, und weil
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/34>, abgerufen am 24.11.2024.
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