ren die Praeliminaria nur ein Acheminement zum Frieden, noch lange aber nicht der Friede selbst.
§. 5.
Man pfleget aber bey Friedens-Praeli- minarien meistens folgende Puncte abzuhandeln:
1. Auf was für einem Fuß oder Fundament der Friede solle gesetzet werden, und von welchen man keines weges abweichen wolle.
2. Den Ort, wo der Friedens-Congreß solle gehalten werden.
3. Wer zu dem Frieden zu admittiren, oder davon auszuschliessen.
4. Weme man die Ehre der Mediation und der daraus fliessenden Garantie über- lassen wolle.
5. Wie die Passeports sollen ertheilet werden.
6. Was man denen zum Friedens-Congreß abzuordnenden Plenipotentiariis für ei- nen Character beylegen, und was für ein Ceremoniel dabey beobachtet werden solle.
§. 6.
Der erste-Punct gehet daß Haupt-Werck des künfftig zu schliessenden Friedens an, als auf welchem der Frieden gleichsam als ein Gebäude auf seinem Grunde beruhen muß; massen sich die die Streitenden, und nun zu accommodirenden Theile, stets darauf beruffen, daß man von selbi- gem nicht abweichen solle: oder auch, quia pro- missum (in Praeliminaribus) cadit in debi-
tum,
Hoff-Ceremoniel.
ren die Præliminaria nur ein Acheminement zum Frieden, noch lange aber nicht der Friede ſelbſt.
§. 5.
Man pfleget aber bey Friedens-Præli- minarien meiſtens folgende Puncte abzuhandeln:
1. Auf was fuͤr einem Fuß oder Fundament der Friede ſolle geſetzet werden, und von welchen man keines weges abweichen wolle.
2. Den Ort, wo der Friedens-Congreß ſolle gehalten werden.
3. Wer zu dem Frieden zu admittiren, oder davon auszuſchlieſſen.
4. Weme man die Ehre der Mediation und der daraus flieſſenden Garantie uͤber- laſſen wolle.
5. Wie die Paſſeports ſollen ertheilet werden.
6. Was man denen zum Friedens-Congreß abzuordnenden Plenipotentiariis fuͤr ei- nen Character beylegen, und was fuͤr ein Ceremoniel dabey beobachtet werden ſolle.
§. 6.
Der erſte-Punct gehet daß Haupt-Werck des kuͤnfftig zu ſchlieſſenden Friedens an, als auf welchem der Frieden gleichſam als ein Gebaͤude auf ſeinem Grunde beruhen muß; maſſen ſich die die Streitenden, und nun zu accommodirenden Theile, ſtets darauf beruffen, daß man von ſelbi- gem nicht abweichen ſolle: oder auch, quia pro- miſſum (in Præliminaribus) cadit in debi-
tum,
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Hoff-Ceremoniel.
ren die Præliminaria nur ein Acheminement
zum Frieden, noch lange aber nicht der Friede
ſelbſt.
§. 5. Man pfleget aber bey Friedens-Præli-
minarien meiſtens folgende Puncte abzuhandeln:
1. Auf was fuͤr einem Fuß oder Fundament
der Friede ſolle geſetzet werden, und von
welchen man keines weges abweichen
wolle.
2. Den Ort, wo der Friedens-Congreß ſolle
gehalten werden.
3. Wer zu dem Frieden zu admittiren, oder
davon auszuſchlieſſen.
4. Weme man die Ehre der Mediation
und der daraus flieſſenden Garantie uͤber-
laſſen wolle.
5. Wie die Paſſeports ſollen ertheilet werden.
6. Was man denen zum Friedens-Congreß
abzuordnenden Plenipotentiariis fuͤr ei-
nen Character beylegen, und was fuͤr ein
Ceremoniel dabey beobachtet werden ſolle.
§. 6. Der erſte-Punct gehet daß Haupt-Werck
des kuͤnfftig zu ſchlieſſenden Friedens an, als auf
welchem der Frieden gleichſam als ein Gebaͤude
auf ſeinem Grunde beruhen muß; maſſen ſich die
die Streitenden, und nun zu accommodirenden
Theile, ſtets darauf beruffen, daß man von ſelbi-
gem nicht abweichen ſolle: oder auch, quia pro-
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tum,
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/315>, abgerufen am 23.11.2024.
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