der Ankunfft bey Zeiten gewahr werden, sich an die Thüre des Hauses rangieren, und ihren Herren von der Ankunfft des besu- chenden Ambassadeurs avertiren können.
2. Die Cavalliers des die Visit ablegenden Gesandten in einer Carosse a sechs (manch- mahl auch nur a zwey) Pferden bespannet für dem Ambassadeur herfahren,
3. Der Ambassadeur in seiner Etats-Kutsche, welche allemahl mit sechs bespannet, gantz alleine, mit allen seinen Domestiquen zu Fuß, und meistens auch entblößtem Haupt, begleitet werde, hierauf folget
5. DieAcceptirung oder Empfangung des Visit abstattenden Ambassadeurs dergestalt, daß derjenige so besuchet wird, den Besu- chenden
1. Gleich an der Kutschen empfängt,
2. Demselben die Ober-Stelle im Gehen und Sitzen giebet,
3. Jhme einen Stuhl a bras, welcher schon ge- rückt ist, und
4. Zwar unter einem Dais anweiset: da denn wenn es die Gelegenheit des Zimmers leidet,
5. Der Stuhl desbesuchenden Ambassadeurs also stehet, daß er im sitzen mit dem Gesichte gegen die Thüre, durch welche er in das Ge- mach getreten, sehen, jedoch dem Parade-
Stuhl
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Hoff-Ceremoniel.
der Ankunfft bey Zeiten gewahr werden, ſich an die Thuͤꝛe des Hauſes rangieren, und ihren Herren von der Ankunfft des beſu- chenden Ambaſſadeurs avertiren koͤnnen.
2. Die Cavalliers des die Viſit ablegenden Geſandten in einer Caroſſe à ſechs (manch- mahl auch nur à zwey) Pferden beſpannet fuͤr dem Ambaſſadeur herfahren,
3. Der Ambaſſadeur in ſeiner Etats-Kutſche, welche allemahl mit ſechs beſpannet, gantz alleine, mit allen ſeinen Domeſtiquen zu Fuß, und meiſtens auch entbloͤßtem Haupt, begleitet werde, hierauf folget
5. DieAcceptirung oder Empfangung des Viſit abſtattenden Ambaſſadeurs dergeſtalt, daß derjenige ſo beſuchet wird, den Beſu- chenden
1. Gleich an der Kutſchen empfaͤngt,
2. Demſelben die Ober-Stelle im Gehen und Sitzen giebet,
3. Jhme einen Stuhl à bras, welcher ſchon ge- ruͤckt iſt, und
4. Zwar unter einem Dais anweiſet: da denn wenn es die Gelegenheit des Zimmers leidet,
5. Der Stuhl desbeſuchenden Ambaſſadeurs alſo ſtehet, daß er im ſitzen mit dem Geſichte gegen die Thuͤre, durch welche er in das Ge- mach getreten, ſehen, jedoch dem Parade-
Stuhl
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Hoff-Ceremoniel.
der Ankunfft bey Zeiten gewahr werden,
ſich an die Thuͤꝛe des Hauſes rangieren, und
ihren Herren von der Ankunfft des beſu-
chenden Ambaſſadeurs avertiren koͤnnen.
2. Die Cavalliers des die Viſit ablegenden
Geſandten in einer Caroſſe à ſechs (manch-
mahl auch nur à zwey) Pferden beſpannet
fuͤr dem Ambaſſadeur herfahren,
3. Der Ambaſſadeur in ſeiner Etats-Kutſche,
welche allemahl mit ſechs beſpannet, gantz
alleine, mit allen ſeinen Domeſtiquen zu
Fuß, und meiſtens auch entbloͤßtem Haupt,
begleitet werde, hierauf folget
5. Die Acceptirung oder Empfangung des
Viſit abſtattenden Ambaſſadeurs dergeſtalt,
daß derjenige ſo beſuchet wird, den Beſu-
chenden
1. Gleich an der Kutſchen empfaͤngt,
2. Demſelben die Ober-Stelle im Gehen und
Sitzen giebet,
3. Jhme einen Stuhl à bras, welcher ſchon ge-
ruͤckt iſt, und
4. Zwar unter einem Dais anweiſet: da denn
wenn es die Gelegenheit des Zimmers
leidet,
5. Der Stuhl desbeſuchenden Ambaſſadeurs
alſo ſtehet, daß er im ſitzen mit dem Geſichte
gegen die Thuͤre, durch welche er in das Ge-
mach getreten, ſehen, jedoch dem Parade-
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/255>, abgerufen am 23.11.2024.
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