5. Auf der lincken der Churfürst, wäre aber keine Ertz-Hertzogin gegenwärtig, so würde der Churfürst an dieselbe Seite ge- setzet. Man giebet aber dem Churfürsten er sitze wo er wolle, eine Fauteuil.
3. Jndem es der Kayser dem Churfürsten zutrin- cket, stehet der Churfürst auf, neiget sich tieff, und bleibet so lange stehen, biß daß der Kayser getruncken, ob auch gleich schon, wie zu gesche- hen pfleget, Kayserl. Majestät dem Churfür- sten, daß er sich niederlassen solle, winckten.
4. Wenn auch der Churfürst des Kaysers Ge- sundheit trincket, thut er solches stehende, nei- get sich vor und nach dem Trunck gantz tieff, der Kayser aber bleibet sitzen, und bedancket sich durch einige Neigung. Des Röm. Kö- niges Gesundheit trincket der Churfürst sitzen- de, wenn ihme aber der König zutrincket, er- hebet sich der Churfürst in etwas von dem Stuhl.
5. So bald das Confect von der Tafel abgenom- men wird, stehet der Churfürst auf, machet ge- gen dem Kayser einen tieffen Reverentz, wel- cher sich mit neigen bedancket, und sitzen blei- bet. Alsdann tritt der Churfürst hinter den Kayser, da er denn von einer Dame eine zu- sammengelegete Serviette bekommt, welche er entweder von hinten zu dem Kayser auf die Tafel leget, oder selbige dem Röm. König,
wenn
Europaͤiſches
5. Auf der lincken der Churfuͤrſt, waͤre aber keine Ertz-Hertzogin gegenwaͤrtig, ſo wuͤrde der Churfuͤrſt an dieſelbe Seite ge- ſetzet. Man giebet aber dem Churfuͤrſten er ſitze wo er wolle, eine Fauteuil.
3. Jndem es der Kayſer dem Churfuͤrſten zutrin- cket, ſtehet der Churfuͤrſt auf, neiget ſich tieff, und bleibet ſo lange ſtehen, biß daß der Kayſer getruncken, ob auch gleich ſchon, wie zu geſche- hen pfleget, Kayſerl. Majeſtaͤt dem Churfuͤr- ſten, daß er ſich niederlaſſen ſolle, winckten.
4. Wenn auch der Churfuͤrſt des Kayſers Ge- ſundheit trincket, thut er ſolches ſtehende, nei- get ſich vor und nach dem Trunck gantz tieff, der Kayſer aber bleibet ſitzen, und bedancket ſich durch einige Neigung. Des Roͤm. Koͤ- niges Geſundheit trincket der Churfuͤrſt ſitzen- de, wenn ihme aber der Koͤnig zutrincket, er- hebet ſich der Churfuͤrſt in etwas von dem Stuhl.
5. So bald das Confect von der Tafel abgenom- men wird, ſtehet der Churfuͤrſt auf, machet ge- gen dem Kayſer einen tieffen Reverentz, wel- cher ſich mit neigen bedancket, und ſitzen blei- bet. Alsdann tritt der Churfuͤrſt hinter den Kayſer, da er denn von einer Dame eine zu- ſammengelegete Serviette bekommt, welche er entweder von hinten zu dem Kayſer auf die Tafel leget, oder ſelbige dem Roͤm. Koͤnig,
wenn
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Europaͤiſches
5. Auf der lincken der Churfuͤrſt, waͤre aber
keine Ertz-Hertzogin gegenwaͤrtig, ſo
wuͤrde der Churfuͤrſt an dieſelbe Seite ge-
ſetzet. Man giebet aber dem Churfuͤrſten
er ſitze wo er wolle, eine Fauteuil.
3. Jndem es der Kayſer dem Churfuͤrſten zutrin-
cket, ſtehet der Churfuͤrſt auf, neiget ſich tieff,
und bleibet ſo lange ſtehen, biß daß der Kayſer
getruncken, ob auch gleich ſchon, wie zu geſche-
hen pfleget, Kayſerl. Majeſtaͤt dem Churfuͤr-
ſten, daß er ſich niederlaſſen ſolle, winckten.
4. Wenn auch der Churfuͤrſt des Kayſers Ge-
ſundheit trincket, thut er ſolches ſtehende, nei-
get ſich vor und nach dem Trunck gantz tieff,
der Kayſer aber bleibet ſitzen, und bedancket
ſich durch einige Neigung. Des Roͤm. Koͤ-
niges Geſundheit trincket der Churfuͤrſt ſitzen-
de, wenn ihme aber der Koͤnig zutrincket, er-
hebet ſich der Churfuͤrſt in etwas von dem
Stuhl.
5. So bald das Confect von der Tafel abgenom-
men wird, ſtehet der Churfuͤrſt auf, machet ge-
gen dem Kayſer einen tieffen Reverentz, wel-
cher ſich mit neigen bedancket, und ſitzen blei-
bet. Alsdann tritt der Churfuͤrſt hinter den
Kayſer, da er denn von einer Dame eine zu-
ſammengelegete Serviette bekommt, welche
er entweder von hinten zu dem Kayſer auf die
Tafel leget, oder ſelbige dem Roͤm. Koͤnig,
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/204>, abgerufen am 25.11.2024.
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