Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
Hoff-Ceremoniel.
schen Lorber-Krantzes pag. m. 70., und
schliesset selbige mit diesen Worten: Sie (sc.
diese drey Majestäten) haben mit ihrem Exem-
pel des Cominaei und etlicher Politicorum
Ausspruch wiederleget, daß grosse Herren in ei-
gener Person nicht leichtlich sollen zusammen
kommen.
§. 7.

Nicht aber nur allein die alten, sondern
auch die neueren, und von uns erlebete Zeiten, sind
reich an Exempeln, daß Souverains in hoher Per-
son zusammen kommen, bey welchem Congreß
doch das sonst übliche Ceremoniel nicht so gar
genau beobachtet, sondern selbiges etweder ex
civilitate
überschritten, oder etwan aus genom-
mener Abrede, und weil die Zusammenkunfft
nur en passant geschehen, dermassen moderiret
worden, daß man von keiner Seiten einige Prae-
rogativam
gesucht, sonder sich al Pari mit einan-
der betragen. Weil aber diese in neueren Zeiten
geschehene Zusammenkünffte, theils in denen or-
dinair
en Zeitungen, als auch in den Monatli-
chen Journals aufgemercket zu finden, die speci-
fique
Erzehlung derselben auch zu unserm Vor-
haben nicht erforderlich, so enthält man sich billich,
umb unnöthige Weitläufftigkeiten zu vermeiden,
derselben Erzehlung.

§. 8.

Dieses aber ist bey diesem Capitul noch
unumbgänglich zu erinnern, daß man daraus
wahrnehme,

1: Wie
Hoff-Ceremoniel.
ſchen Lorber-Krantzes pag. m. 70., und
ſchlieſſet ſelbige mit dieſen Worten: Sie (ſc.
dieſe drey Majeſtaͤten) haben mit ihrem Exem-
pel des Cominæi und etlicher Politicorum
Ausſpruch wiederleget, daß groſſe Herren in ei-
gener Perſon nicht leichtlich ſollen zuſammen
kommen.
§. 7.

Nicht aber nur allein die alten, ſondern
auch die neueren, und von uns erlebete Zeiten, ſind
reich an Exempeln, daß Souverains in hoher Per-
ſon zuſammen kommen, bey welchem Congreß
doch das ſonſt uͤbliche Ceremoniel nicht ſo gar
genau beobachtet, ſondern ſelbiges etweder ex
civilitate
uͤberſchritten, oder etwan aus genom-
mener Abrede, und weil die Zuſammenkunfft
nur en paſſant geſchehen, dermaſſen moderiret
worden, daß man von keiner Seiten einige Præ-
rogativam
geſucht, ſonder ſich al Pari mit einan-
der betragen. Weil aber dieſe in neueren Zeiten
geſchehene Zuſammenkuͤnffte, theils in denen or-
dinair
en Zeitungen, als auch in den Monatli-
chen Journals aufgemercket zu finden, die ſpeci-
fique
Erzehlung derſelben auch zu unſerm Vor-
haben nicht erforderlich, ſo enthaͤlt man ſich billich,
umb unnoͤthige Weitlaͤufftigkeiten zu vermeiden,
derſelben Erzehlung.

§. 8.

Dieſes aber iſt bey dieſem Capitul noch
unumbgaͤnglich zu erinnern, daß man daraus
wahrnehme,

1: Wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <list>
              <item><pb facs="#f0183" n="155"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hoff-<hi rendition="#aq">Ceremoniel.</hi></hi></fw><lb/>
&#x017F;chen Lorber-Krantzes <hi rendition="#aq">pag. m.</hi> 70., und<lb/>
&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;et &#x017F;elbige mit die&#x017F;en Worten: Sie (<hi rendition="#aq">&#x017F;c.</hi><lb/>
die&#x017F;e drey Maje&#x017F;ta&#x0364;ten) haben mit ihrem Exem-<lb/>
pel des <hi rendition="#aq">Cominæi</hi> und etlicher <hi rendition="#aq">Politicorum</hi><lb/>
Aus&#x017F;pruch wiederleget, daß gro&#x017F;&#x017F;e Herren in ei-<lb/>
gener Per&#x017F;on nicht leichtlich &#x017F;ollen zu&#x017F;ammen<lb/>
kommen.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 7.</head>
            <p>Nicht aber nur allein die alten, &#x017F;ondern<lb/>
auch die neueren, und von uns erlebete Zeiten, &#x017F;ind<lb/>
reich an Exempeln, daß <hi rendition="#aq">Souverains</hi> in hoher Per-<lb/>
&#x017F;on zu&#x017F;ammen kommen, bey welchem <hi rendition="#aq">Congreß</hi><lb/>
doch das &#x017F;on&#x017F;t u&#x0364;bliche <hi rendition="#aq">Ceremoniel</hi> nicht &#x017F;o gar<lb/>
genau beobachtet, &#x017F;ondern &#x017F;elbiges etweder <hi rendition="#aq">ex<lb/>
civilitate</hi> u&#x0364;ber&#x017F;chritten, oder etwan aus genom-<lb/>
mener Abrede, und weil die Zu&#x017F;ammenkunfft<lb/>
nur <hi rendition="#aq">en pa&#x017F;&#x017F;ant</hi> ge&#x017F;chehen, derma&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">moderi</hi>ret<lb/>
worden, daß man von keiner Seiten einige <hi rendition="#aq">Præ-<lb/>
rogativam</hi> ge&#x017F;ucht, &#x017F;onder &#x017F;ich <hi rendition="#aq">al Pari</hi> mit einan-<lb/>
der betragen. Weil aber die&#x017F;e in neueren Zeiten<lb/>
ge&#x017F;chehene Zu&#x017F;ammenku&#x0364;nffte, theils in denen <hi rendition="#aq">or-<lb/>
dinair</hi>en Zeitungen, als auch in den Monatli-<lb/>
chen <hi rendition="#aq">Journals</hi> aufgemercket zu finden, die <hi rendition="#aq">&#x017F;peci-<lb/>
fique</hi> Erzehlung der&#x017F;elben auch zu un&#x017F;erm Vor-<lb/>
haben nicht erforderlich, &#x017F;o entha&#x0364;lt man &#x017F;ich billich,<lb/>
umb unno&#x0364;thige Weitla&#x0364;ufftigkeiten zu vermeiden,<lb/>
der&#x017F;elben Erzehlung.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 8.</head>
            <p>Die&#x017F;es aber i&#x017F;t bey die&#x017F;em Capitul noch<lb/>
unumbga&#x0364;nglich zu erinnern, daß man daraus<lb/>
wahrnehme,</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">1: Wie</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[155/0183] Hoff-Ceremoniel. ſchen Lorber-Krantzes pag. m. 70., und ſchlieſſet ſelbige mit dieſen Worten: Sie (ſc. dieſe drey Majeſtaͤten) haben mit ihrem Exem- pel des Cominæi und etlicher Politicorum Ausſpruch wiederleget, daß groſſe Herren in ei- gener Perſon nicht leichtlich ſollen zuſammen kommen. §. 7. Nicht aber nur allein die alten, ſondern auch die neueren, und von uns erlebete Zeiten, ſind reich an Exempeln, daß Souverains in hoher Per- ſon zuſammen kommen, bey welchem Congreß doch das ſonſt uͤbliche Ceremoniel nicht ſo gar genau beobachtet, ſondern ſelbiges etweder ex civilitate uͤberſchritten, oder etwan aus genom- mener Abrede, und weil die Zuſammenkunfft nur en paſſant geſchehen, dermaſſen moderiret worden, daß man von keiner Seiten einige Præ- rogativam geſucht, ſonder ſich al Pari mit einan- der betragen. Weil aber dieſe in neueren Zeiten geſchehene Zuſammenkuͤnffte, theils in denen or- dinairen Zeitungen, als auch in den Monatli- chen Journals aufgemercket zu finden, die ſpeci- fique Erzehlung derſelben auch zu unſerm Vor- haben nicht erforderlich, ſo enthaͤlt man ſich billich, umb unnoͤthige Weitlaͤufftigkeiten zu vermeiden, derſelben Erzehlung. §. 8. Dieſes aber iſt bey dieſem Capitul noch unumbgaͤnglich zu erinnern, daß man daraus wahrnehme, 1: Wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/183
Zitationshilfe: Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/183>, abgerufen am 25.11.2024.