hen lassen, folgende Worte findet: Nos zelo Catholicae fidei, cujus defensores & sum- mus & esse volumus. Jacobus Hovvel in seinem Tractat de Praeced. lib. 1. cap. 1. will er- weisen, daß schon Oswaldus, ein König aus der Anglo-Saxonischen Nation sich defen- sorem fidei genennet, wodurch sie diesem Ti- tul ein sehr hohes Alter beyzulegen trachten. Gleichwie aber diese Meynung von denen, welche Engelland den Rang disputirlich ma- chen, nicht unangefochten bleibet, also ist doch dieses ausser allem Streit und unleugbahr, daß Heinricus VIII., nachdem er An. 1522. sein Buch de VII. sacramentis wieder Luthe- rum geschrieben (davon man das erste Exem- plar noch zu Rom in der Vaticanischen Bi- bliothec verwahret, und diese Worte, welche Henricus mit eigener Hand geschrieben, findet: Anglorum Rex Henricus, Leoni mittit hoc opus, Fidei testem & amicitiae.) und des Pabstes Lehre und autorität heff- tig defendiret, er bald darauf von gemeldtem Pabst Leone dem X. eine Bullam mit des Pabstes und 27. Cardinäle Unterschrifft er- halten, in welcher nicht nur dem Henrico sondern auch seinen Nachkommen, der Titul defensoris fidei gegeben, und also nicht nur
ein
Europaͤiſches
hen laſſen, folgende Worte findet: Nos zelo Catholicæ fidei, cujus defenſores & ſum- mus & eſſe volumus. Jacobus Hovvel in ſeinem Tractat de Præced. lib. 1. cap. 1. will er- weiſen, daß ſchon Oſwaldus, ein Koͤnig aus der Anglo-Saxoniſchen Nation ſich defen- ſorem fidei genennet, wodurch ſie dieſem Ti- tul ein ſehr hohes Alter beyzulegen trachten. Gleichwie aber dieſe Meynung von denen, welche Engelland den Rang diſputirlich ma- chen, nicht unangefochten bleibet, alſo iſt doch dieſes auſſer allem Streit und unleugbahr, daß Heinricus VIII., nachdem er An. 1522. ſein Buch de VII. ſacramentis wieder Luthe- rum geſchrieben (davon man das erſte Exem- plar noch zu Rom in der Vaticaniſchen Bi- bliothec verwahret, und dieſe Worte, welche Henricus mit eigener Hand geſchrieben, findet: Anglorum Rex Henricus, Leoni mittit hoc opus, Fidei teſtem & amicitiæ.) und des Pabſtes Lehre und autoritaͤt heff- tig defendiret, er bald darauf von gemeldtem Pabſt Leone dem X. eine Bullam mit des Pabſtes und 27. Cardinaͤle Unterſchrifft er- halten, in welcher nicht nur dem Henrico ſondern auch ſeinen Nachkommen, der Titul defenſoris fidei gegeben, und alſo nicht nur
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Europaͤiſches
hen laſſen, folgende Worte findet: Nos zelo
Catholicæ fidei, cujus defenſores & ſum-
mus & eſſe volumus. Jacobus Hovvel in
ſeinem Tractat de Præced. lib. 1. cap. 1. will er-
weiſen, daß ſchon Oſwaldus, ein Koͤnig aus
der Anglo-Saxoniſchen Nation ſich defen-
ſorem fidei genennet, wodurch ſie dieſem Ti-
tul ein ſehr hohes Alter beyzulegen trachten.
Gleichwie aber dieſe Meynung von denen,
welche Engelland den Rang diſputirlich ma-
chen, nicht unangefochten bleibet, alſo iſt doch
dieſes auſſer allem Streit und unleugbahr,
daß Heinricus VIII., nachdem er An. 1522.
ſein Buch de VII. ſacramentis wieder Luthe-
rum geſchrieben (davon man das erſte Exem-
plar noch zu Rom in der Vaticaniſchen Bi-
bliothec verwahret, und dieſe Worte, welche
Henricus mit eigener Hand geſchrieben,
findet:
Anglorum Rex Henricus,
Leoni mittit hoc opus,
Fidei teſtem & amicitiæ.)
und des Pabſtes Lehre und autoritaͤt heff-
tig defendiret, er bald darauf von gemeldtem
Pabſt Leone dem X. eine Bullam mit des
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ſondern auch ſeinen Nachkommen, der Titul
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/138>, abgerufen am 22.11.2024.
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