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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.

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Europäisches
Domestiquen mit seiner Carosse dem Grafen
Brahe auch entgegen, und ließ zu aller möglich-
sten Praecaution in die Zug-Riemen der Pfer-
de von gehärtetem Eisen Ketten machen, wel-
che capable waren, dem allerschärffesten
Schwerdstreich zu wiederstehen; gewann da-
bey viel Engelländer umb Geld, daß sie auf be-
dürfftigen Fall seinen Leuten beystehen solten.
Der Englische Hof, welcher hievon Wind be-
kam, sendete zwar, umb alle Disordre zu ver-
hüten, von des Hertzoges von Yorck (nach-
mahlen Jacobi II. Königes) Regiment 4.
Compagnien dahin, allein diese Milice kunte
nichts anders thun, als nur allen dessen was
geschahe, ein vielfacher Zeuge seyn, weil sie zu
Vermeidung aller partialität, keiner partie
beystehen, und das Combat entscheiden durff-
ten. Der Angriff geschahe nun von Seiten
der Spanier, und zwar ziemlich hitzig, und ob
sich gleich die Frantzosen auf das beste defen-
dir
ten, so wurden doch durch Beystand des En-
gelländischen Pöbels, des d' Etrades Kutscher,
Laquays und Pferde erschlagen, so daß seine
Carosse muste stehen bleiben, und des Batte-
ville
Wagen gleichsam triumphirende für dem
Graff Brahe allein herfuhre. Als nun d'
Etrades
sahe, daß er in diesem combat de Ce-
remonies
unterlag, referirete er solches sei-
nem Principal, welcher es für einen der grösten
Affront
Europaͤiſches
Domeſtiquen mit ſeiner Caroſſe dem Grafen
Brahe auch entgegen, und ließ zu aller moͤglich-
ſten Præcaution in die Zug-Riemen der Pfer-
de von gehaͤrtetem Eiſen Ketten machen, wel-
che capable waren, dem allerſchaͤrffeſten
Schwerdſtreich zu wiederſtehen; gewann da-
bey viel Engellaͤnder umb Geld, daß ſie auf be-
duͤrfftigen Fall ſeinen Leuten beyſtehen ſolten.
Der Engliſche Hof, welcher hievon Wind be-
kam, ſendete zwar, umb alle Diſordre zu ver-
huͤten, von des Hertzoges von Yorck (nach-
mahlen Jacobi II. Koͤniges) Regiment 4.
Compagnien dahin, allein dieſe Milice kunte
nichts anders thun, als nur allen deſſen was
geſchahe, ein vielfacher Zeuge ſeyn, weil ſie zu
Vermeidung aller partialitaͤt, keiner partie
beyſtehen, und das Combat entſcheiden durff-
ten. Der Angriff geſchahe nun von Seiten
der Spanier, und zwar ziemlich hitzig, und ob
ſich gleich die Frantzoſen auf das beſte defen-
dir
ten, ſo wurden doch durch Beyſtand des En-
gellaͤndiſchen Poͤbels, des d’ Etrades Kutſcher,
Laquays und Pferde erſchlagen, ſo daß ſeine
Caroſſe muſte ſtehen bleiben, und des Batte-
ville
Wagen gleichſam triumphirende fuͤr dem
Graff Brahe allein herfuhre. Als nun d’
Etrades
ſahe, daß er in dieſem combat de Ce-
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unterlag, referirete er ſolches ſei-
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[104/0132] Europaͤiſches Domeſtiquen mit ſeiner Caroſſe dem Grafen Brahe auch entgegen, und ließ zu aller moͤglich- ſten Præcaution in die Zug-Riemen der Pfer- de von gehaͤrtetem Eiſen Ketten machen, wel- che capable waren, dem allerſchaͤrffeſten Schwerdſtreich zu wiederſtehen; gewann da- bey viel Engellaͤnder umb Geld, daß ſie auf be- duͤrfftigen Fall ſeinen Leuten beyſtehen ſolten. Der Engliſche Hof, welcher hievon Wind be- kam, ſendete zwar, umb alle Diſordre zu ver- huͤten, von des Hertzoges von Yorck (nach- mahlen Jacobi II. Koͤniges) Regiment 4. Compagnien dahin, allein dieſe Milice kunte nichts anders thun, als nur allen deſſen was geſchahe, ein vielfacher Zeuge ſeyn, weil ſie zu Vermeidung aller partialitaͤt, keiner partie beyſtehen, und das Combat entſcheiden durff- ten. Der Angriff geſchahe nun von Seiten der Spanier, und zwar ziemlich hitzig, und ob ſich gleich die Frantzoſen auf das beſte defen- dirten, ſo wurden doch durch Beyſtand des En- gellaͤndiſchen Poͤbels, des d’ Etrades Kutſcher, Laquays und Pferde erſchlagen, ſo daß ſeine Caroſſe muſte ſtehen bleiben, und des Batte- ville Wagen gleichſam triumphirende fuͤr dem Graff Brahe allein herfuhre. Als nun d’ Etrades ſahe, daß er in dieſem combat de Ce- remonies unterlag, referirete er ſolches ſei- nem Principal, welcher es fuͤr einen der groͤſten Affront

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Zitationshilfe: Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/132>, abgerufen am 25.11.2024.