Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.
3. Dein unverglichner Labsal-Mundist solch' ein Nektar meinem Herzen/ für meiner Liebe Wermuht Schmerzen. Was auß Hymettens bunten Grund' am Morgen die bemühte Biene äzzt ab/ ist deiner Jugend grüne. 4. Süß ist der göldnen Haare Band/süß deiner Stirne rund umfangen/ süß die Zinober-rote Wangen/ süß deiner Augen heller Brand. Dem Lippen-tau/ dem Zukker-reichen muß süsser Alakant auch weichen. 5. Dein Atem süsser/ denn Kaneel/süß deines Halses schmale Länge/ süß deiner Brüste Perl-gepränge/ süß ihr' Jnwohnerinn/ die Seel. Süß deine Rede/ süß dein Lachen/ dein Schlaffen/ süsser/ ach! dein wachen. Süß
3. Dein unverglichner Labſal-Mundiſt ſolch’ ein Nektar meinem Herzen/ fuͤr meiner Liebe Wermuht Schmerzen. Was auß Hymettens bunten Grund’ am Morgen die bemuͤhte Biene aͤzzt ab/ iſt deiner Jugend gruͤne. 4. Suͤß iſt der goͤldnen Haare Band/ſuͤß deiner Stirne rund umfangen/ ſuͤß die Zinober-rote Wangen/ ſuͤß deiner Augen heller Brand. Dem Lippen-tau/ dem Zukker-reichen muß ſuͤſſer Alakant auch weichen. 5. Dein Atem ſuͤſſer/ denn Kaneel/ſuͤß deines Halſes ſchmale Laͤnge/ ſuͤß deiner Bruͤſte Perl-gepraͤnge/ ſuͤß ihr’ Jnwohnerinn/ die Seel. Suͤß deine Rede/ ſuͤß dein Lachen/ dein Schlaffen/ ſuͤſſer/ ach! dein wachen. Suͤß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <l> <pb facs="#f0312" n="258"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Geharnſchter Venus</hi> </fw> </l><lb/> <l>macht/ daß ſie ewig trunken ſein/</l><lb/> <l>weil deß Geſchmakks/ des Zukker-ſuͤſſen<lb/> ſie nimmer moͤgen ſatt genieſſen.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head>3.</head><lb/> <l>Dein unverglichner Labſal-Mund</l><lb/> <l>iſt ſolch’ ein Nektar meinem Herzen/</l><lb/> <l>fuͤr meiner Liebe Wermuht Schmerzen.</l><lb/> <l>Was auß Hymettens bunten Grund’</l><lb/> <l>am Morgen die bemuͤhte Biene<lb/> aͤzzt ab/ iſt deiner Jugend gruͤne.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <head>4.</head><lb/> <l>Suͤß iſt der goͤldnen Haare Band/<lb/> ſuͤß deiner Stirne rund umfangen/<lb/> ſuͤß die Zinober-rote Wangen/<lb/> ſuͤß deiner Augen heller Brand.</l><lb/> <l>Dem Lippen-tau/ dem Zukker-reichen</l><lb/> <l>muß ſuͤſſer Alakant auch weichen.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <head>5.</head><lb/> <l>Dein Atem ſuͤſſer/ denn Kaneel/<lb/> ſuͤß deines Halſes ſchmale Laͤnge/<lb/> ſuͤß deiner Bruͤſte Perl-gepraͤnge/<lb/> ſuͤß ihr’ Jnwohnerinn/ die Seel.</l><lb/> <l>Suͤß deine Rede/ ſuͤß dein Lachen/</l><lb/> <l>dein Schlaffen/ ſuͤſſer/ ach! dein wachen.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Suͤß</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [258/0312]
Geharnſchter Venus
macht/ daß ſie ewig trunken ſein/
weil deß Geſchmakks/ des Zukker-ſuͤſſen
ſie nimmer moͤgen ſatt genieſſen.
3.
Dein unverglichner Labſal-Mund
iſt ſolch’ ein Nektar meinem Herzen/
fuͤr meiner Liebe Wermuht Schmerzen.
Was auß Hymettens bunten Grund’
am Morgen die bemuͤhte Biene
aͤzzt ab/ iſt deiner Jugend gruͤne.
4.
Suͤß iſt der goͤldnen Haare Band/
ſuͤß deiner Stirne rund umfangen/
ſuͤß die Zinober-rote Wangen/
ſuͤß deiner Augen heller Brand.
Dem Lippen-tau/ dem Zukker-reichen
muß ſuͤſſer Alakant auch weichen.
5.
Dein Atem ſuͤſſer/ denn Kaneel/
ſuͤß deines Halſes ſchmale Laͤnge/
ſuͤß deiner Bruͤſte Perl-gepraͤnge/
ſuͤß ihr’ Jnwohnerinn/ die Seel.
Suͤß deine Rede/ ſuͤß dein Lachen/
dein Schlaffen/ ſuͤſſer/ ach! dein wachen.
Suͤß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |