Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite
Zuschrifft.
die Wehrt und selten ist. Gemeine Hempel-
Männer
das kleine Dokken-Werk wird offters ehr
verkaufft/
als das/ wornach man auch in beydes Jn-
dien laufft.
Wer schollt' ie Persen aus/ daß ihn der Flü-
gel-renner
nach Zefeus Tochter trug. Wir schärfen uns
im Lieben.
Das Narr- und Fobel-werkbereitet unserm
Sinn'
aus diesen stiegen wir auff grosse Sachen
hin:
hat Opiz/ Flemming doch und Rist erst so ge-
schrieben/
Daß diese Männer sich im Dichten mehr ge-
zwungen/
gesteh' ich gern. Mir ist das Urtheil all zu
schwach/
so bald der Eyfer wird in meiner Feder
wach/
denn weiß ich keinen Halt. Katull hat so ge-
sungen,
sein Leben ward gelobt/ das Lied vor hoch ge-
schäzzet/
Noch
Zuſchrifft.
die Wehrt und ſelten iſt. Gemeine Hempel-
Maͤnner
das kleine Dokken-Werk wird offters ehr
verkaufft/
als das/ wornach man auch in beydes Jn-
dien laufft.
Wer ſchollt’ ie Perſen aus/ daß ihn der Fluͤ-
gel-renner
nach Zefeus Tochter trug. Wir ſchaͤrfen uns
im Lieben.
Das Narr- und Fobel-werkbereitet unſerm
Sinn’
aus dieſen ſtiegen wir auff groſſe Sachen
hin:
hat Opiz/ Flemming doch und Riſt erſt ſo ge-
ſchrieben/
Daß dieſe Maͤnner ſich im Dichten mehr ge-
zwungen/
geſteh’ ich gern. Mir iſt das Urtheil all zu
ſchwach/
ſo bald der Eyfer wird in meiner Feder
wach/
denn weiß ich keinen Halt. Katull hat ſo ge-
ſungen,
ſein Leben ward gelobt/ das Lied vor hoch ge-
ſchaͤzzet/
Noch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0240"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zu&#x017F;chrifft.</hi> </fw><lb/>
            <l>die Wehrt und &#x017F;elten i&#x017F;t. Gemeine Hempel-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Ma&#x0364;nner</hi> </l><lb/>
            <l>das kleine Dokken-Werk wird offters ehr</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">verkaufft/</hi> </l><lb/>
            <l>als das/ wornach man auch in beydes Jn-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">dien laufft.</hi> </l><lb/>
            <l>Wer &#x017F;chollt&#x2019; ie Per&#x017F;en aus/ daß ihn der Flu&#x0364;-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">gel-renner</hi> </l><lb/>
            <l>nach Zefeus Tochter trug. Wir &#x017F;cha&#x0364;rfen uns</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">im Lieben.</hi> </l><lb/>
            <l>Das Narr- und Fobel-werkbereitet un&#x017F;erm</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Sinn&#x2019;</hi> </l><lb/>
            <l>aus die&#x017F;en &#x017F;tiegen wir auff gro&#x017F;&#x017F;e Sachen</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">hin:</hi> </l><lb/>
            <l>hat Opiz/ Flemming doch und Ri&#x017F;t er&#x017F;t &#x017F;o ge-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">&#x017F;chrieben/</hi> </l><lb/>
            <l>Daß die&#x017F;e Ma&#x0364;nner &#x017F;ich im Dichten mehr ge-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">zwungen/</hi> </l><lb/>
            <l>ge&#x017F;teh&#x2019; ich gern. Mir i&#x017F;t das Urtheil all zu</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">&#x017F;chwach/</hi> </l><lb/>
            <l>&#x017F;o bald der Eyfer wird in meiner Feder</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">wach/</hi> </l><lb/>
            <l>denn weiß ich keinen Halt. Katull hat &#x017F;o ge-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">&#x017F;ungen,</hi> </l><lb/>
            <l>&#x017F;ein Leben ward gelobt/ das Lied vor hoch ge-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">&#x017F;cha&#x0364;zzet/</hi> </l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Noch</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0240] Zuſchrifft. die Wehrt und ſelten iſt. Gemeine Hempel- Maͤnner das kleine Dokken-Werk wird offters ehr verkaufft/ als das/ wornach man auch in beydes Jn- dien laufft. Wer ſchollt’ ie Perſen aus/ daß ihn der Fluͤ- gel-renner nach Zefeus Tochter trug. Wir ſchaͤrfen uns im Lieben. Das Narr- und Fobel-werkbereitet unſerm Sinn’ aus dieſen ſtiegen wir auff groſſe Sachen hin: hat Opiz/ Flemming doch und Riſt erſt ſo ge- ſchrieben/ Daß dieſe Maͤnner ſich im Dichten mehr ge- zwungen/ geſteh’ ich gern. Mir iſt das Urtheil all zu ſchwach/ ſo bald der Eyfer wird in meiner Feder wach/ denn weiß ich keinen Halt. Katull hat ſo ge- ſungen, ſein Leben ward gelobt/ das Lied vor hoch ge- ſchaͤzzet/ Noch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/240
Zitationshilfe: Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/240>, abgerufen am 22.11.2024.