Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.
7. Um Rosilis/ um meine Schöne?um welch' ich eine Stat nicht nur/ besondern alles höne/ was Wäll' und Mauren hat. Weg Memfis/ weg! weg alle Schlösser! Rosillen Bauren-Hauß ist grösser. 8. Die alte Welt wohnt' in den Hüttenund aß die Eichel-nuß/ Jhr Trunk stund' allen in der Mitten/ ein Brunn und heller Fluß/ da hat sich Fillis beygesezzet und frey mit Koridon ergezzet. 9. Da war kein Hüter/ der die Pfortenin harte Riegel schloß/ die Freyheit war an allen Orten in ihrer Freyheit groß/ Es liebt' und herzte sich ein Jeder. Kommt/ ihr Gebräuche/ kommt doch wieder. Die
7. Um Roſilis/ um meine Schoͤne?um welch’ ich eine Stat nicht nur/ beſondern alles hoͤne/ was Waͤll’ und Mauren hat. Weg Memfis/ weg! weg alle Schloͤſſer! Roſillen Bauren-Hauß iſt groͤſſer. 8. Die alte Welt wohnt’ in den Huͤttenund aß die Eichel-nuß/ Jhr Trunk ſtund’ allen in der Mitten/ ein Brunn und heller Fluß/ da hat ſich Fillis beygeſezzet und frey mit Koridon ergezzet. 9. Da war kein Huͤter/ der die Pfortenin harte Riegel ſchloß/ die Freyheit war an allen Orten in ihrer Freyheit groß/ Es liebt’ und herzte ſich ein Jeder. Kommt/ ihr Gebraͤuche/ kommt doch wieder. Die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="6"> <l> <pb facs="#f0228" n="182"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Geharnſchter Venus</hi> </fw> </l><lb/> <l>Jhm liebt’ Admetus Schaaff-gebruͤlle</l><lb/> <l>als Amor ihn verband:</l><lb/> <l>Auß Liebe pflegt ein Gott der Heerden;<lb/> ſollt’ ich denn nicht ein Schaͤffer werden?</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <head>7.</head><lb/> <l>Um Roſilis/ um meine Schoͤne?</l><lb/> <l>um welch’ ich eine Stat</l><lb/> <l>nicht nur/ beſondern alles hoͤne/</l><lb/> <l>was Waͤll’ und Mauren hat.</l><lb/> <l>Weg Memfis/ weg! weg alle Schloͤſſer<hi rendition="#i">!</hi></l><lb/> <l>Roſillen Bauren-Hauß iſt groͤſſer.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <head>8.</head><lb/> <l>Die alte Welt wohnt’ in den Huͤtten</l><lb/> <l>und aß die Eichel-nuß/</l><lb/> <l>Jhr Trunk ſtund’ allen in der Mitten/</l><lb/> <l>ein Brunn und heller Fluß/</l><lb/> <l>da hat ſich Fillis beygeſezzet</l><lb/> <l>und frey mit Koridon ergezzet.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <head>9.</head><lb/> <l>Da war kein Huͤter/ der die Pforten</l><lb/> <l>in harte Riegel ſchloß/</l><lb/> <l>die Freyheit war an allen Orten</l><lb/> <l>in ihrer Freyheit groß/</l><lb/> <l>Es liebt’ und herzte ſich ein Jeder.</l><lb/> <l>Kommt/ ihr Gebraͤuche/ kommt doch wieder.</l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Die</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [182/0228]
Geharnſchter Venus
Jhm liebt’ Admetus Schaaff-gebruͤlle
als Amor ihn verband:
Auß Liebe pflegt ein Gott der Heerden;
ſollt’ ich denn nicht ein Schaͤffer werden?
7.
Um Roſilis/ um meine Schoͤne?
um welch’ ich eine Stat
nicht nur/ beſondern alles hoͤne/
was Waͤll’ und Mauren hat.
Weg Memfis/ weg! weg alle Schloͤſſer!
Roſillen Bauren-Hauß iſt groͤſſer.
8.
Die alte Welt wohnt’ in den Huͤtten
und aß die Eichel-nuß/
Jhr Trunk ſtund’ allen in der Mitten/
ein Brunn und heller Fluß/
da hat ſich Fillis beygeſezzet
und frey mit Koridon ergezzet.
9.
Da war kein Huͤter/ der die Pforten
in harte Riegel ſchloß/
die Freyheit war an allen Orten
in ihrer Freyheit groß/
Es liebt’ und herzte ſich ein Jeder.
Kommt/ ihr Gebraͤuche/ kommt doch wieder.
Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |