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Stieber, Georg Friedrich: Leben Des Hertzogs Magni zu Mecklenburg. Rostock u. a., 1716.

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üm seinen Printzen Magnum in anständlichen Wissen-
schafften zu unterweisen/ welches er auch treulich und mis
grossem Ruhm gethan; nach 6. Jahren verließ er den
Hoff/ und gieng auff Hoch-Fürstl. Befehl nach Rostock/
woselbst die freyen Künste bißhero noch wenig im Flor
und getrieben waren. Solche aber suchte er bald wieder
empor zu bringen/ und fieng an mit höchster Sorgfalt so
wohl öffentlich als auch privatim zu lesen. Er wohneto
in dem Academischen Hauß/ der Adler genannt. Hie-
benebst sahe er auch dabey auff gute disciplin, und liebet-
eine redliche Gottesfurcht. Er nahm so gar auch anno
1539. im 54. Jahr seines Alters noch den Gradum Magi-
sterii
an/ um also der Jugend ein gutes Exempel zu ge-
ben/ und nachdem er mit groffem Nutzen der studirenden
Jugend zu Rostock biß an sein Ende seinem Ampte treu-
lich vorgestanden/ ist er im 81. Jahr seines Alters anno
1566. seelig verschieden. Philippus Melanchthon, wel-
cher nebst andern einer der Vornehmsten in Teutschland
war/ welche die Freyen-Künste und Sprachen wieder
empor brachten/ hielte von unserm Arnoldo Burenio sehr
viel/ und pflegte zu sagen: Ubi Arnoldus ibi Schola.
Wie er denn auch eine gute Vertraulichkeit mit demfel-
ben unterhielte/ als auch aus dem Schreiben zu sehen/
so er an Burenium abgelassen/ und in Melanchthonis Epi-
stolis Londini editis L. l. p.
175. zu finden. Der vortreff-
liche Caselius hielte diesen Mann vor einen Restaurato-
rem bonarum artium
auff der Rostockischen Universität/
Denn so schreibet Er in seiner de laudibus Elisabethae
Cimbricae
gehaltenen Oration: Idemqve (Burenius)
primus fuit, qvi superiorum seculorum inscitia
aetqve infantia detecta, & abstersa caligine bo-
nas literas in Academia nostra recte diserteqve
juventuti traedidit.
Welches ihm auch in seinem
Epitaphio nachgerühmet wird. Nathan Chytraeus machte
solch Werck von dieses Mannes meriten/ daß er eine be-
uͤm ſeinen Printzen Magnum in anſtaͤndlichen Wiſſen-
ſchafften zu unterweiſen/ welches er auch treulich und mis
groſſem Ruhm gethan; nach 6. Jahren verließ er den
Hoff/ und gieng auff Hoch-Fuͤrſtl. Befehl nach Roſtock/
woſelbſt die freyen Kuͤnſte bißhero noch wenig im Flor
und getrieben waren. Solche aber ſuchte er bald wieder
empor zu bringen/ und fieng an mit hoͤchſter Sorgfalt ſo
wohl oͤffentlich als auch privatim zu leſen. Er wohneto
in dem Academiſchen Hauß/ der Adler genannt. Hie-
benebſt ſahe er auch dabey auff gute diſciplin, und liebet-
eine redliche Gottesfurcht. Er nahm ſo gar auch anno
1539. im 54. Jahr ſeines Alters noch den Gradum Magi-
ſterii
an/ um alſo der Jugend ein gutes Exempel zu ge-
ben/ und nachdem er mit groffem Nutzen der ſtudirenden
Jugend zu Roſtock biß an ſein Ende ſeinem Ampte treu-
lich vorgeſtanden/ iſt er im 81. Jahr ſeines Alters anno
1566. ſeelig verſchieden. Philippus Melanchthon, wel-
cher nebſt andern einer der Vornehmſten in Teutſchland
war/ welche die Freyen-Kuͤnſte und Sprachen wieder
empor brachten/ hielte von unſerm Arnoldo Burenio ſehr
viel/ und pflegte zu ſagen: Ubi Arnoldus ibi Schola.
Wie er denn auch eine gute Vertraulichkeit mit demfel-
ben unterhielte/ als auch aus dem Schreiben zu ſehen/
ſo er an Burenium abgelaſſen/ und in Melanchthonis Epi-
ſtolis Londini editis L. l. p.
175. zu finden. Der vortreff-
liche Caſelius hielte dieſen Mann vor einen Reſtaurato-
rem bonarum artium
auff der Roſtockiſchen Univerſitaͤt/
Denn ſo ſchreibet Er in ſeiner de laudibus Eliſabethæ
Cimbricæ
gehaltenen Oration: Idemqve (Burenius)
primus fuit, qvi ſuperiorum ſeculorum inſcitia
ætqve infantia detecta, & abſterſa caligine bo-
nas literas in Academia noſtra recte diſerteqve
juventuti trædidit.
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Epitaphio nachgeruͤhmet wird. Nathan Chytræus machte
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[40/0042] ⁽³.⁾ uͤm ſeinen Printzen Magnum in anſtaͤndlichen Wiſſen- ſchafften zu unterweiſen/ welches er auch treulich und mis groſſem Ruhm gethan; nach 6. Jahren verließ er den Hoff/ und gieng auff Hoch-Fuͤrſtl. Befehl nach Roſtock/ woſelbſt die freyen Kuͤnſte bißhero noch wenig im Flor und getrieben waren. Solche aber ſuchte er bald wieder empor zu bringen/ und fieng an mit hoͤchſter Sorgfalt ſo wohl oͤffentlich als auch privatim zu leſen. Er wohneto in dem Academiſchen Hauß/ der Adler genannt. Hie- benebſt ſahe er auch dabey auff gute diſciplin, und liebet- eine redliche Gottesfurcht. Er nahm ſo gar auch anno 1539. im 54. Jahr ſeines Alters noch den Gradum Magi- ſterii an/ um alſo der Jugend ein gutes Exempel zu ge- ben/ und nachdem er mit groffem Nutzen der ſtudirenden Jugend zu Roſtock biß an ſein Ende ſeinem Ampte treu- lich vorgeſtanden/ iſt er im 81. Jahr ſeines Alters anno 1566. ſeelig verſchieden. Philippus Melanchthon, wel- cher nebſt andern einer der Vornehmſten in Teutſchland war/ welche die Freyen-Kuͤnſte und Sprachen wieder empor brachten/ hielte von unſerm Arnoldo Burenio ſehr viel/ und pflegte zu ſagen: Ubi Arnoldus ibi Schola. Wie er denn auch eine gute Vertraulichkeit mit demfel- ben unterhielte/ als auch aus dem Schreiben zu ſehen/ ſo er an Burenium abgelaſſen/ und in Melanchthonis Epi- ſtolis Londini editis L. l. p. 175. zu finden. Der vortreff- liche Caſelius hielte dieſen Mann vor einen Reſtaurato- rem bonarum artium auff der Roſtockiſchen Univerſitaͤt/ Denn ſo ſchreibet Er in ſeiner de laudibus Eliſabethæ Cimbricæ gehaltenen Oration: Idemqve (Burenius) primus fuit, qvi ſuperiorum ſeculorum inſcitia ætqve infantia detecta, & abſterſa caligine bo- nas literas in Academia noſtra recte diſerteqve juventuti trædidit. Welches ihm auch in ſeinem Epitaphio nachgeruͤhmet wird. Nathan Chytræus machte ſolch Werck von dieſes Mannes meriten/ daß er eine be- ſon-

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Zitationshilfe: Stieber, Georg Friedrich: Leben Des Hertzogs Magni zu Mecklenburg. Rostock u. a., 1716, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieber_magni_1716/42>, abgerufen am 24.11.2024.