Stieber, Georg Friedrich: Leben Des Hertzogs Magni zu Mecklenburg. Rostock u. a., 1716.weit nützlicher als andere hefftige Leibes exercitien, Joh. B 3
weit nuͤtzlicher als andere hefftige Leibes exercitien, Joh. B 3
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weit nuͤtzlicher als andere hefftige Leibes exercitien,
ſolches kan unſers Hertzogs Magni Beyſpiel er-
weiſen. Denn dieſe machen das Gemuͤht fluͤch-
tig und zuweilen wild und unbarmhertzig/ gute
Kuͤnſte und Wiſſenſchafften aber machen den
menſchlichen Verſtand vollkommen/ nachdenck-
lich/ klug und tugendhafft/ und bereiten Fuͤrſt-
liche Gemuͤhter zur gluͤcklichen Regierung. Es
iſt gewiß der kluge Ausſpruch des Kaͤyſers M.
Aur. Anton. Philoſophi nicht zu verlachen/ wel-
cher mit jenem Weltweiſen Plato davor gehalten/
Tum demum florere civitates, ſi aut Philoſophi im-
perent, aut Imperatores philoſophentur. Denn
ſey eine Republique gluͤcklich/ wenn ent-
weder die Weltweiſen das Regiment fuͤh-
ren/ oder/ wenn Regenten Weißheit
lieben. Und das hat man ſonderlich an dem
Hoffe unſers Hertzogs Magni und deſſen Herrn
Vaters/ deutlich ſehen koͤnnen. Denn es koͤnnen
die Scribenten nicht genug ruͤhmen/ wie wohl die-
ſer Herrn Hoff eingericht geweſen/ ſo gar das auch
die gewoͤhnlichſte Laſter daran keinen Platz fun-
den/ ohn welchen Unverſtaͤndige meynen/ daß
faſt kein rechter Hoff ſeyn koͤnne. Denn ſo war
Hertzog Magnus ein Feind von aller Uppigkeit/
Hochmuth/ Verſchwendung und Gewaltthaͤtig-
keit; Hingegen liebete er wahre Gottesfurcht/
Tugend/ Klugheit und Maͤßigkeit/ und war
ſonderlich leutſelig und gnaͤdig. Der beruͤhmte
Joh.
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