Steub, Ludwig: Drei Sommer in Tirol. München, 1846.Kärtchen angefertigt, so niedlich und so klar, daß man recht lebhaft wünschen muß, es möge dieses Beispiel nicht unfruchtbar bleiben. Nach allen bis jetzt eröffneten Quellen läßt sich aber aus der Geschichte der Walser noch beibringen, daß sie zuerst im hohen Rhätien erwähnt werden, zu den Zeiten Herrn Walters von Vatz, der ums Jahr 1233 gelebt hat. Diesem freisamen und biedern Herrn meldeten einst seine Jäger, ihr Gang habe sie den Quellen des Landwassers entgegen, weiter einwärts als sonst zu einer Ebene im Walde geführt, anmuthig unterbrochen von fischreichen Seen, wo sie sich mit seinem Erlaub wohl anbauen möchten gegen bescheidenen Zins. Man hatte diese Landschaft bis dahin unter dem Namen der hintern Gegend - Davos - geringer Aufmerksamkeit werth geachtet, und so bewilligte Herr Walter gerne, daß die Entdecker, welche deutsche Oberwalliser gewesen seyn sollen, vollkommene Freiheit in ihren neuen Wohnsitzen genössen, und wie sie auch jeder der zu ihnen zöge. Nur den Blutbann, den Waffendienst und mäßige Zinsen behielt sich der Herr bevor. Zuerst sollen sich zwölf Familien hier zusammengethan haben, und unter diesen vier, welche dermaßen wohlhabend waren, daß sie sich gemauerte Häuser erbauen konnten. Diese Sage hat Bergmann nach langem Suchen bekräftigt gefunden in einem alten Buche von 1574, das Josias Simler unter dem Titel Vallesiae descriptio zu Zürich herausgab. Dort ist dieses Zuges der Walser ins Gebiet des Herrn von Vatz als einer ausgemachten Sache gedacht und dabei als wahrscheinlich angenommen, daß sie aus der Gegend von Raron weggezogen seyen. Aus dem Jahre 1277 ist der erste Freiheitsbrief, den ein späterer Walter von Vatz ausstellte für alle homines Theotunicos residentiam habentes in Valle Rheni usque ad montem qui dicitur Vogel.*) Im Jahre 1289 wurde ein anderer ausgefertigt von Johann Donat Freiherr von Vatz. Um diese Zeit scheinen sich die Werdenberger, welche damals auch in Graubünden *) Mitgetheilt von Ulysses von Salis in den Fragmenten der Staatsgeschichte Veltelins 4. 54.
Kärtchen angefertigt, so niedlich und so klar, daß man recht lebhaft wünschen muß, es möge dieses Beispiel nicht unfruchtbar bleiben. Nach allen bis jetzt eröffneten Quellen läßt sich aber aus der Geschichte der Walser noch beibringen, daß sie zuerst im hohen Rhätien erwähnt werden, zu den Zeiten Herrn Walters von Vatz, der ums Jahr 1233 gelebt hat. Diesem freisamen und biedern Herrn meldeten einst seine Jäger, ihr Gang habe sie den Quellen des Landwassers entgegen, weiter einwärts als sonst zu einer Ebene im Walde geführt, anmuthig unterbrochen von fischreichen Seen, wo sie sich mit seinem Erlaub wohl anbauen möchten gegen bescheidenen Zins. Man hatte diese Landschaft bis dahin unter dem Namen der hintern Gegend – Davos – geringer Aufmerksamkeit werth geachtet, und so bewilligte Herr Walter gerne, daß die Entdecker, welche deutsche Oberwalliser gewesen seyn sollen, vollkommene Freiheit in ihren neuen Wohnsitzen genössen, und wie sie auch jeder der zu ihnen zöge. Nur den Blutbann, den Waffendienst und mäßige Zinsen behielt sich der Herr bevor. Zuerst sollen sich zwölf Familien hier zusammengethan haben, und unter diesen vier, welche dermaßen wohlhabend waren, daß sie sich gemauerte Häuser erbauen konnten. Diese Sage hat Bergmann nach langem Suchen bekräftigt gefunden in einem alten Buche von 1574, das Josias Simler unter dem Titel Vallesiae descriptio zu Zürich herausgab. Dort ist dieses Zuges der Walser ins Gebiet des Herrn von Vatz als einer ausgemachten Sache gedacht und dabei als wahrscheinlich angenommen, daß sie aus der Gegend von Raron weggezogen seyen. Aus dem Jahre 1277 ist der erste Freiheitsbrief, den ein späterer Walter von Vatz ausstellte für alle homines Theotunicos residentiam habentes in Valle Rheni usque ad montem qui dicitur Vogel.*) Im Jahre 1289 wurde ein anderer ausgefertigt von Johann Donat Freiherr von Vatz. Um diese Zeit scheinen sich die Werdenberger, welche damals auch in Graubünden *) Mitgetheilt von Ulysses von Salis in den Fragmenten der Staatsgeschichte Veltelins 4. 54.
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Kärtchen angefertigt, so niedlich und so klar, daß man recht lebhaft wünschen muß, es möge dieses Beispiel nicht unfruchtbar bleiben.
Nach allen bis jetzt eröffneten Quellen läßt sich aber aus der Geschichte der Walser noch beibringen, daß sie zuerst im hohen Rhätien erwähnt werden, zu den Zeiten Herrn Walters von Vatz, der ums Jahr 1233 gelebt hat. Diesem freisamen und biedern Herrn meldeten einst seine Jäger, ihr Gang habe sie den Quellen des Landwassers entgegen, weiter einwärts als sonst zu einer Ebene im Walde geführt, anmuthig unterbrochen von fischreichen Seen, wo sie sich mit seinem Erlaub wohl anbauen möchten gegen bescheidenen Zins. Man hatte diese Landschaft bis dahin unter dem Namen der hintern Gegend – Davos – geringer Aufmerksamkeit werth geachtet, und so bewilligte Herr Walter gerne, daß die Entdecker, welche deutsche Oberwalliser gewesen seyn sollen, vollkommene Freiheit in ihren neuen Wohnsitzen genössen, und wie sie auch jeder der zu ihnen zöge. Nur den Blutbann, den Waffendienst und mäßige Zinsen behielt sich der Herr bevor. Zuerst sollen sich zwölf Familien hier zusammengethan haben, und unter diesen vier, welche dermaßen wohlhabend waren, daß sie sich gemauerte Häuser erbauen konnten. Diese Sage hat Bergmann nach langem Suchen bekräftigt gefunden in einem alten Buche von 1574, das Josias Simler unter dem Titel Vallesiae descriptio zu Zürich herausgab. Dort ist dieses Zuges der Walser ins Gebiet des Herrn von Vatz als einer ausgemachten Sache gedacht und dabei als wahrscheinlich angenommen, daß sie aus der Gegend von Raron weggezogen seyen.
Aus dem Jahre 1277 ist der erste Freiheitsbrief, den ein späterer Walter von Vatz ausstellte für alle homines Theotunicos residentiam habentes in Valle Rheni usque ad montem qui dicitur Vogel. *) Im Jahre 1289 wurde ein anderer ausgefertigt von Johann Donat Freiherr von Vatz. Um diese Zeit scheinen sich die Werdenberger, welche damals auch in Graubünden
*) Mitgetheilt von Ulysses von Salis in den Fragmenten der Staatsgeschichte Veltelins 4. 54.
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