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Steub, Ludwig: Drei Sommer in Tirol. München, 1846.

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war. Da empfing sie ihn gar gnädiglich und sprach: was uns anliegt, das wollen wir euch sagen, als einem frommen Deutschen, um daß ihr uns helfet und rathet und hob an und sagte ihm, wie ein Deutscher bei ihr gewesen wäre und sie ihn zu guter Maß erzogen hätte. Der wäre von den Heiden gefangen und hinweggeführt worden und Niemand wüßte, ob er lebendig oder todt wäre. Dann bat sie ihn um Hülfe und Rath, daß er ihr möchte beistehen, daß sie inne würde was es um ihn für eine Gestalt hätte. Dafür wollte sie ihm geben Zehrung und was dazu gehörte, dennoch hoch dazu danken und das zu guten Gnaden nimmermehr vergessen.

So sagte ihr Graf Albert zu und bat den König, daß er ihm erlaubte, zu dem heiligen Grab zu ziehen, da er eine Fahrt dahin schuldig wäre. Also erlaubte es ihm der König und deß war der andere gar froh und sagte es der Königin. Diese gab ihm Zehrung und was ihm noth war. Dann ritt er hinweg und nahm mit ihm den von Altstetten und einen Knecht und kam gen Rhodus. Dort hatte er einen Freund, der war ein Graf von Pfirt. Zu dem kam er und sagte ihm, warum er hergekommen wäre und was es für eine Gestalt mit ihm hätte. Da sprach sein Freund: ich weiß wohl einen Gefangenen, der ist ein Deutscher, der will Niemand sagen, wer er sey und seinen Taufnamen und sein Geschlecht nicht nennen, und ist garzumal ein hübscher Knabe. Da bat er seinen Freund, daß er ihn zu dem Gefangenen ließe und das that derselbe und führte ihn zu diesem. Da bat er seinen Freund abermals, daß er ihm einen wohl kundigen Maler besenden sollte, um den Deutschen abmalen zu lassen. Das geschah und der Maler malte ihn auch eben gleich nach seiner Gestalt und nach allen Gliedmaßen. Also nahm der Graf das gemalte Tuch und machte sich mit dem von Altstetten förderlich wieder auf den Weg gegen Portugal. Und da er kam und die Königin seiner inne ward, da war sie gar froh und sandte nach ihm, daß er ohne alles Verziehen zu ihr käme. Das that er gar behend. Da sprach die Königin: seyd uns Gottwillkommen, mein lieber Freund!

war. Da empfing sie ihn gar gnädiglich und sprach: was uns anliegt, das wollen wir euch sagen, als einem frommen Deutschen, um daß ihr uns helfet und rathet und hob an und sagte ihm, wie ein Deutscher bei ihr gewesen wäre und sie ihn zu guter Maß erzogen hätte. Der wäre von den Heiden gefangen und hinweggeführt worden und Niemand wüßte, ob er lebendig oder todt wäre. Dann bat sie ihn um Hülfe und Rath, daß er ihr möchte beistehen, daß sie inne würde was es um ihn für eine Gestalt hätte. Dafür wollte sie ihm geben Zehrung und was dazu gehörte, dennoch hoch dazu danken und das zu guten Gnaden nimmermehr vergessen.

So sagte ihr Graf Albert zu und bat den König, daß er ihm erlaubte, zu dem heiligen Grab zu ziehen, da er eine Fahrt dahin schuldig wäre. Also erlaubte es ihm der König und deß war der andere gar froh und sagte es der Königin. Diese gab ihm Zehrung und was ihm noth war. Dann ritt er hinweg und nahm mit ihm den von Altstetten und einen Knecht und kam gen Rhodus. Dort hatte er einen Freund, der war ein Graf von Pfirt. Zu dem kam er und sagte ihm, warum er hergekommen wäre und was es für eine Gestalt mit ihm hätte. Da sprach sein Freund: ich weiß wohl einen Gefangenen, der ist ein Deutscher, der will Niemand sagen, wer er sey und seinen Taufnamen und sein Geschlecht nicht nennen, und ist garzumal ein hübscher Knabe. Da bat er seinen Freund, daß er ihn zu dem Gefangenen ließe und das that derselbe und führte ihn zu diesem. Da bat er seinen Freund abermals, daß er ihm einen wohl kundigen Maler besenden sollte, um den Deutschen abmalen zu lassen. Das geschah und der Maler malte ihn auch eben gleich nach seiner Gestalt und nach allen Gliedmaßen. Also nahm der Graf das gemalte Tuch und machte sich mit dem von Altstetten förderlich wieder auf den Weg gegen Portugal. Und da er kam und die Königin seiner inne ward, da war sie gar froh und sandte nach ihm, daß er ohne alles Verziehen zu ihr käme. Das that er gar behend. Da sprach die Königin: seyd uns Gottwillkommen, mein lieber Freund!

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[165/0170] war. Da empfing sie ihn gar gnädiglich und sprach: was uns anliegt, das wollen wir euch sagen, als einem frommen Deutschen, um daß ihr uns helfet und rathet und hob an und sagte ihm, wie ein Deutscher bei ihr gewesen wäre und sie ihn zu guter Maß erzogen hätte. Der wäre von den Heiden gefangen und hinweggeführt worden und Niemand wüßte, ob er lebendig oder todt wäre. Dann bat sie ihn um Hülfe und Rath, daß er ihr möchte beistehen, daß sie inne würde was es um ihn für eine Gestalt hätte. Dafür wollte sie ihm geben Zehrung und was dazu gehörte, dennoch hoch dazu danken und das zu guten Gnaden nimmermehr vergessen. So sagte ihr Graf Albert zu und bat den König, daß er ihm erlaubte, zu dem heiligen Grab zu ziehen, da er eine Fahrt dahin schuldig wäre. Also erlaubte es ihm der König und deß war der andere gar froh und sagte es der Königin. Diese gab ihm Zehrung und was ihm noth war. Dann ritt er hinweg und nahm mit ihm den von Altstetten und einen Knecht und kam gen Rhodus. Dort hatte er einen Freund, der war ein Graf von Pfirt. Zu dem kam er und sagte ihm, warum er hergekommen wäre und was es für eine Gestalt mit ihm hätte. Da sprach sein Freund: ich weiß wohl einen Gefangenen, der ist ein Deutscher, der will Niemand sagen, wer er sey und seinen Taufnamen und sein Geschlecht nicht nennen, und ist garzumal ein hübscher Knabe. Da bat er seinen Freund, daß er ihn zu dem Gefangenen ließe und das that derselbe und führte ihn zu diesem. Da bat er seinen Freund abermals, daß er ihm einen wohl kundigen Maler besenden sollte, um den Deutschen abmalen zu lassen. Das geschah und der Maler malte ihn auch eben gleich nach seiner Gestalt und nach allen Gliedmaßen. Also nahm der Graf das gemalte Tuch und machte sich mit dem von Altstetten förderlich wieder auf den Weg gegen Portugal. Und da er kam und die Königin seiner inne ward, da war sie gar froh und sandte nach ihm, daß er ohne alles Verziehen zu ihr käme. Das that er gar behend. Da sprach die Königin: seyd uns Gottwillkommen, mein lieber Freund!

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Zitationshilfe: Steub, Ludwig: Drei Sommer in Tirol. München, 1846, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steub_tirol_1846/170>, abgerufen am 27.11.2024.