Moguyokuri hinein; mit ungeheurer Ruhe trat dieser in den lärmenden Haufen und da ward's auf einmal still. Lautlos still; sein gewaltiger Arm schob die drei gefährlichsten Weiber auf einmal beiseite. Maria hatte entschieden verloren, sie sprach kein Wort und stand finstern Blicks mit verschränkten Armen, die Brust heftig arbeitend, während eine Parteifreundin ihr das zerzauste Haar ordnete. Noch einmal versuchten Unzufriedene den Sturm zu entfesseln, doch das Lachen der Corona gewann die Ueberhand, man ging auseinander und in triumphierendem Lauf wurde die gellende Alte von drei Frauen abgeführt.
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Abb. 127.
Bororofrau.
Kopfschüttelnd lenkten wir die Schritte heimwärts nach unserm Schuppen, aber dort wurden wir auch von einem Heidenlärm zurückgetrieben. Die Soldaten tanzten und sangen in der Mondnacht mit ihren Mulattinnen und Indianerinnen, sie musizierten mit Harmonika, mit Gabel und Teller -- Kirmess überall!
Ich ging zum Männerhaus zurück; zwei Männer übten sich im Ringkampf. Sie fassten sich stark gegeneinander gebeugt, unter den Armen an und verweilten lange in dieser Stellung, bis der Eine plötzlich versuchte, mit einem Bein oder der Ferse die Kniekehle des Andern einzudrücken und ihn zu Fall zu bringen: er wurde aber emporgehoben und hatte verloren. Kleine Feuerchen brannten dem Haus entlang. Die Männer lagen, den Kopf auf Holzklötze gestützt, einer neben dem andern in der Reihe, um dort draussen zu schlafen, schwatzten und zerbissen mit den Zähnen Zuckerrohrstangen, die Abfälle im Bogen hinter sich werfend. Es belustigte sie sehr, als ich am Feuer niederhockte und ihre Wörter aufschrieb. Seitab schliefen an Feuerchen auch Frauen mit ihren Männern; Kinder waren noch in später Nacht lustig auf den Beinen und tummelten sich über den Platz.
Moguyokuri hinein; mit ungeheurer Ruhe trat dieser in den lärmenden Haufen und da ward’s auf einmal still. Lautlos still; sein gewaltiger Arm schob die drei gefährlichsten Weiber auf einmal beiseite. Maria hatte entschieden verloren, sie sprach kein Wort und stand finstern Blicks mit verschränkten Armen, die Brust heftig arbeitend, während eine Parteifreundin ihr das zerzauste Haar ordnete. Noch einmal versuchten Unzufriedene den Sturm zu entfesseln, doch das Lachen der Corona gewann die Ueberhand, man ging auseinander und in triumphierendem Lauf wurde die gellende Alte von drei Frauen abgeführt.
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Abb. 127.
Bororófrau.
Kopfschüttelnd lenkten wir die Schritte heimwärts nach unserm Schuppen, aber dort wurden wir auch von einem Heidenlärm zurückgetrieben. Die Soldaten tanzten und sangen in der Mondnacht mit ihren Mulattinnen und Indianerinnen, sie musizierten mit Harmonika, mit Gabel und Teller — Kirmess überall!
Ich ging zum Männerhaus zurück; zwei Männer übten sich im Ringkampf. Sie fassten sich stark gegeneinander gebeugt, unter den Armen an und verweilten lange in dieser Stellung, bis der Eine plötzlich versuchte, mit einem Bein oder der Ferse die Kniekehle des Andern einzudrücken und ihn zu Fall zu bringen: er wurde aber emporgehoben und hatte verloren. Kleine Feuerchen brannten dem Haus entlang. Die Männer lagen, den Kopf auf Holzklötze gestützt, einer neben dem andern in der Reihe, um dort draussen zu schlafen, schwatzten und zerbissen mit den Zähnen Zuckerrohrstangen, die Abfälle im Bogen hinter sich werfend. Es belustigte sie sehr, als ich am Feuer niederhockte und ihre Wörter aufschrieb. Seitab schliefen an Feuerchen auch Frauen mit ihren Männern; Kinder waren noch in später Nacht lustig auf den Beinen und tummelten sich über den Platz.
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Moguyokuri hinein; mit ungeheurer Ruhe trat dieser in den lärmenden Haufen
und da ward’s auf einmal still. Lautlos still; sein gewaltiger Arm schob die drei
gefährlichsten Weiber auf einmal beiseite. Maria hatte entschieden verloren, sie
sprach kein Wort und stand finstern Blicks mit verschränkten Armen, die Brust
heftig arbeitend, während eine Parteifreundin ihr das zerzauste Haar ordnete.
Noch einmal versuchten Unzufriedene den Sturm zu entfesseln, doch das Lachen
der Corona gewann die Ueberhand, man ging auseinander und in triumphierendem
Lauf wurde die gellende Alte von drei Frauen abgeführt.
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[Abbildung Abb. 127. Bororófrau. ]
Kopfschüttelnd lenkten wir die Schritte heimwärts nach unserm Schuppen,
aber dort wurden wir auch von einem Heidenlärm zurückgetrieben. Die Soldaten
tanzten und sangen in der Mondnacht mit ihren Mulattinnen und Indianerinnen,
sie musizierten mit Harmonika, mit Gabel und Teller — Kirmess überall!
Ich ging zum Männerhaus zurück; zwei Männer übten sich im Ringkampf.
Sie fassten sich stark gegeneinander gebeugt, unter den Armen an und verweilten
lange in dieser Stellung, bis der Eine plötzlich versuchte, mit einem Bein oder
der Ferse die Kniekehle des Andern einzudrücken und ihn zu Fall zu bringen:
er wurde aber emporgehoben und hatte verloren. Kleine Feuerchen brannten
dem Haus entlang. Die Männer lagen, den Kopf auf Holzklötze gestützt, einer neben
dem andern in der Reihe, um dort draussen zu schlafen, schwatzten und zerbissen
mit den Zähnen Zuckerrohrstangen, die Abfälle im Bogen hinter sich werfend. Es
belustigte sie sehr, als ich am Feuer niederhockte und ihre Wörter aufschrieb.
Seitab schliefen an Feuerchen auch Frauen mit ihren Männern; Kinder waren
noch in später Nacht lustig auf den Beinen und tummelten sich über den Platz.
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Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/521>, abgerufen am 25.11.2024.
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