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Stein, Lorenz von: Handbuch der Verwaltungslehre und des Verwaltungsrechts: mit Vergleichung der Literatur und Gesetzgebung von Frankreich, England und Deutschland; als Grundlage für Vorlesungen. Stuttgart, 1870.

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Polizeigesetzkunde 1. 87. Auswanderungspatent vom 10. August 1784 (Verbot und
Erlaubniß). Neues Auswanderungspatent vom 24. März 1832; gleiche Strenge.
-- Preußen: Freiheit: Allgemeines Landrecht II. 17. 127--141. Andere
Gesetze für Bayern, Sachsen, Hessen-Darmstadt aus dem vorigen Jahrhundert.
(Stein, Innere Verwaltungslehre S. 193 ff.) Im Allgemeinen ist jedoch die
Auswanderungsfreiheit anerkannt. Bis 1848 meist nur in Beziehung auf
andere Bundesstaaten auf Grundlage der deutschen Bundesakte Art. 18. Nach
1848 verschiedene Rechtsbildungen in folgenden Gruppen: a) Völlige Frei-
heit Württemberg: Verfassungsurkunde §. 32. -- Schwarzburg-Sonders-
hausen
: Verfassungsurkunde von 1849 §. 47. -- b) Nur durch die Militär-
pflicht
beschränkt (Unionsparlament in Erfurt) vor 1848. -- Bayern: Ver-
fassungsurkunde 1818. IV. 14. Ministerialerlaß vom 13. August 1846. (Pötzl,
Verfassungsrecht §. 31.) -- Sachsen: 1831 §. 29. Mandat vom 6. Februar 1830.
(Funke, Polizeigesetz VIII. 4.) -- Sachsen-Altenburg: 1831. 69. -- Braun-
schweig
: neue Landesordnung 1832. 35. Am genauesten Preußen: Gesetz
vom 31. December 1842. Dann nach 1848 Preußen: Verordnung vom
4. Januar 1849. (Verfassungsurkunde 1850. 11. Rönne, Staatsrecht.) --
Mecklenburg: Verordnung vom 15. April 1857 (Auswanderung nach außer-
europäischen Ländern) Verordnung vom 4. Februar 1864. Ausdehnung der-
selben auf die europäischen Staaten. Auswanderungs-Agenturen: früheres
Gesetz vom 8. Juli 1852. Neues Gesetz vom 4. Februar 1864 (Strafe für
"Verleitung" zur Auswanderung, genauere Bestimmung der Verpflichtungen
der Agenten). -- Anhalt-Bernburg: Verfassung von 1850. 15. -- Olden-
burg
: Verfassungsurkunde von 1852. §. 55. -- Reuß: Verfassungsurkunde
von 1852. -- Waldeck: Verfassungsurkunde von 1852. §. 32. Die Bestim-
mungen über die Rechtswirkungen der Auswanderung als Verlust der
Staatsangehörigkeit, zum Theil mit Bezug auf die Familienglieder s. Zöpfl,
deutsches Staatsrecht II. S. 300.

Auswanderer-Transport. Gesetze. Englands erste Passengers
Act 9. G. IV.
21. (1825); dann Pass. Act von 1855 und Pass. Amendm.
Act
1864. -- Belgien: 1843. -- Bremen: 1832. Gesetz vom 14. Juli 1854.
-- Hamburg: Verordnung vom 20. Februar 1865. Strafe für Betreibung von
Auswanderungsgeschäften (Agenturen) ohne polizeiliche Erlaubniß. --
Bayern: Polizeistrafgesetzbuch 1861. §. 51. (Stein, Innere Verwaltungs-
lehre S. 190--209.) Das neueste Gesetz ist die obrigk. Verordnung die Beför-
derung von Schiffspassagieren nach außereuropäischen Ländern betreffend, vom
9. Juli 1866 von Bremen, sehr umsichtig und eingehend.

II.
Das öffentliche Gesundheitswesen.
Begriff.

Das Gesundheitswesen bildet das zweite Gebiet der Verwaltung
des persönlichen Lebens. Ihr Objekt ist die Gesammtheit der Bedingungen

Stein, Handbuch der Verwaltungslehre. 6

Polizeigeſetzkunde 1. 87. Auswanderungspatent vom 10. Auguſt 1784 (Verbot und
Erlaubniß). Neues Auswanderungspatent vom 24. März 1832; gleiche Strenge.
Preußen: Freiheit: Allgemeines Landrecht II. 17. 127—141. Andere
Geſetze für Bayern, Sachſen, Heſſen-Darmſtadt aus dem vorigen Jahrhundert.
(Stein, Innere Verwaltungslehre S. 193 ff.) Im Allgemeinen iſt jedoch die
Auswanderungsfreiheit anerkannt. Bis 1848 meiſt nur in Beziehung auf
andere Bundesſtaaten auf Grundlage der deutſchen Bundesakte Art. 18. Nach
1848 verſchiedene Rechtsbildungen in folgenden Gruppen: a) Völlige Frei-
heit Württemberg: Verfaſſungsurkunde §. 32. — Schwarzburg-Sonders-
hauſen
: Verfaſſungsurkunde von 1849 §. 47. — b) Nur durch die Militär-
pflicht
beſchränkt (Unionsparlament in Erfurt) vor 1848. — Bayern: Ver-
faſſungsurkunde 1818. IV. 14. Miniſterialerlaß vom 13. Auguſt 1846. (Pötzl,
Verfaſſungsrecht §. 31.) — Sachſen: 1831 §. 29. Mandat vom 6. Februar 1830.
(Funke, Polizeigeſetz VIII. 4.) — Sachſen-Altenburg: 1831. 69. — Braun-
ſchweig
: neue Landesordnung 1832. 35. Am genaueſten Preußen: Geſetz
vom 31. December 1842. Dann nach 1848 Preußen: Verordnung vom
4. Januar 1849. (Verfaſſungsurkunde 1850. 11. Rönne, Staatsrecht.) —
Mecklenburg: Verordnung vom 15. April 1857 (Auswanderung nach außer-
europäiſchen Ländern) Verordnung vom 4. Februar 1864. Ausdehnung der-
ſelben auf die europäiſchen Staaten. Auswanderungs-Agenturen: früheres
Geſetz vom 8. Juli 1852. Neues Geſetz vom 4. Februar 1864 (Strafe für
„Verleitung“ zur Auswanderung, genauere Beſtimmung der Verpflichtungen
der Agenten). — Anhalt-Bernburg: Verfaſſung von 1850. 15. — Olden-
burg
: Verfaſſungsurkunde von 1852. §. 55. — Reuß: Verfaſſungsurkunde
von 1852. — Waldeck: Verfaſſungsurkunde von 1852. §. 32. Die Beſtim-
mungen über die Rechtswirkungen der Auswanderung als Verluſt der
Staatsangehörigkeit, zum Theil mit Bezug auf die Familienglieder ſ. Zöpfl,
deutſches Staatsrecht II. S. 300.

Auswanderer-Transport. Geſetze. Englands erſte Passengers
Act 9. G. IV.
21. (1825); dann Pass. Act von 1855 und Pass. Amendm.
Act
1864. — Belgien: 1843. — Bremen: 1832. Geſetz vom 14. Juli 1854.
Hamburg: Verordnung vom 20. Februar 1865. Strafe für Betreibung von
Auswanderungsgeſchäften (Agenturen) ohne polizeiliche Erlaubniß. —
Bayern: Polizeiſtrafgeſetzbuch 1861. §. 51. (Stein, Innere Verwaltungs-
lehre S. 190—209.) Das neueſte Geſetz iſt die obrigk. Verordnung die Beför-
derung von Schiffspaſſagieren nach außereuropäiſchen Ländern betreffend, vom
9. Juli 1866 von Bremen, ſehr umſichtig und eingehend.

II.
Das öffentliche Geſundheitsweſen.
Begriff.

Das Geſundheitsweſen bildet das zweite Gebiet der Verwaltung
des perſönlichen Lebens. Ihr Objekt iſt die Geſammtheit der Bedingungen

Stein, Handbuch der Verwaltungslehre. 6
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[81/0105] Polizeigeſetzkunde 1. 87. Auswanderungspatent vom 10. Auguſt 1784 (Verbot und Erlaubniß). Neues Auswanderungspatent vom 24. März 1832; gleiche Strenge. — Preußen: Freiheit: Allgemeines Landrecht II. 17. 127—141. Andere Geſetze für Bayern, Sachſen, Heſſen-Darmſtadt aus dem vorigen Jahrhundert. (Stein, Innere Verwaltungslehre S. 193 ff.) Im Allgemeinen iſt jedoch die Auswanderungsfreiheit anerkannt. Bis 1848 meiſt nur in Beziehung auf andere Bundesſtaaten auf Grundlage der deutſchen Bundesakte Art. 18. Nach 1848 verſchiedene Rechtsbildungen in folgenden Gruppen: a) Völlige Frei- heit Württemberg: Verfaſſungsurkunde §. 32. — Schwarzburg-Sonders- hauſen: Verfaſſungsurkunde von 1849 §. 47. — b) Nur durch die Militär- pflicht beſchränkt (Unionsparlament in Erfurt) vor 1848. — Bayern: Ver- faſſungsurkunde 1818. IV. 14. Miniſterialerlaß vom 13. Auguſt 1846. (Pötzl, Verfaſſungsrecht §. 31.) — Sachſen: 1831 §. 29. Mandat vom 6. Februar 1830. (Funke, Polizeigeſetz VIII. 4.) — Sachſen-Altenburg: 1831. 69. — Braun- ſchweig: neue Landesordnung 1832. 35. Am genaueſten Preußen: Geſetz vom 31. December 1842. Dann nach 1848 Preußen: Verordnung vom 4. Januar 1849. (Verfaſſungsurkunde 1850. 11. Rönne, Staatsrecht.) — Mecklenburg: Verordnung vom 15. April 1857 (Auswanderung nach außer- europäiſchen Ländern) Verordnung vom 4. Februar 1864. Ausdehnung der- ſelben auf die europäiſchen Staaten. Auswanderungs-Agenturen: früheres Geſetz vom 8. Juli 1852. Neues Geſetz vom 4. Februar 1864 (Strafe für „Verleitung“ zur Auswanderung, genauere Beſtimmung der Verpflichtungen der Agenten). — Anhalt-Bernburg: Verfaſſung von 1850. 15. — Olden- burg: Verfaſſungsurkunde von 1852. §. 55. — Reuß: Verfaſſungsurkunde von 1852. — Waldeck: Verfaſſungsurkunde von 1852. §. 32. Die Beſtim- mungen über die Rechtswirkungen der Auswanderung als Verluſt der Staatsangehörigkeit, zum Theil mit Bezug auf die Familienglieder ſ. Zöpfl, deutſches Staatsrecht II. S. 300. Auswanderer-Transport. Geſetze. Englands erſte Passengers Act 9. G. IV. 21. (1825); dann Pass. Act von 1855 und Pass. Amendm. Act 1864. — Belgien: 1843. — Bremen: 1832. Geſetz vom 14. Juli 1854. — Hamburg: Verordnung vom 20. Februar 1865. Strafe für Betreibung von Auswanderungsgeſchäften (Agenturen) ohne polizeiliche Erlaubniß. — Bayern: Polizeiſtrafgeſetzbuch 1861. §. 51. (Stein, Innere Verwaltungs- lehre S. 190—209.) Das neueſte Geſetz iſt die obrigk. Verordnung die Beför- derung von Schiffspaſſagieren nach außereuropäiſchen Ländern betreffend, vom 9. Juli 1866 von Bremen, ſehr umſichtig und eingehend. II. Das öffentliche Geſundheitsweſen. Begriff. Das Geſundheitsweſen bildet das zweite Gebiet der Verwaltung des perſönlichen Lebens. Ihr Objekt iſt die Geſammtheit der Bedingungen Stein, Handbuch der Verwaltungslehre. 6

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Zitationshilfe: Stein, Lorenz von: Handbuch der Verwaltungslehre und des Verwaltungsrechts: mit Vergleichung der Literatur und Gesetzgebung von Frankreich, England und Deutschland; als Grundlage für Vorlesungen. Stuttgart, 1870, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stein_handbuch_1870/105>, abgerufen am 19.11.2024.