Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.Morgen-Gebet dich Christus erleuchten. O dubarmhertziger GOtt, dessen Güte und Treue alle Morgen neu ist, ich sage dir mit Hertzen und Mund Lob und Danck, daß du mich diesen Mor- gen wiederum gesund hast lassen von meinem Lager aufstehen, und meinen Leib vor Schaden, und meine Seele für Sünden bewahret hast. Wie groß ist deine Güte, HErr, daß Men- schen unter dem Schatten deiner Flü- gel trauen, und unter demselben so mächtiglich bewahret werden. Ich schaue nach der Finsterniß wiederum das Sonnen-Licht; gib mir Gnade, daß ich diesen gantzen Tag in deinem Lichte wandele, und alle Wercke der Finsterniß fliehe. Ich achte den Tag vor verlohren an welchem ich der Welt gedienet, und meinen Mund, Glieder und Sinnen nach der Welt Gewohn- heiten und Thorheiten gerichtet habe, wovor ich dereinsten vor deinem Ge- richt eine schwere Rechenschafft geben muß.
Morgen-Gebet dich Chriſtus erleuchten. O dubarmhertziger GOtt, deſſen Guͤte und Treue alle Morgen neu iſt, ich ſage dir mit Hertzen und Mund Lob und Danck, daß du mich dieſen Mor- gen wiederum geſund haſt laſſen von meinem Lager aufſtehen, und meinen Leib vor Schaden, und meine Seele fuͤr Suͤnden bewahret haſt. Wie groß iſt deine Guͤte, HErr, daß Men- ſchen unter dem Schatten deiner Fluͤ- gel trauen, und unter demſelben ſo maͤchtiglich bewahret werden. Ich ſchaue nach der Finſterniß wiederum das Sonnen-Licht; gib mir Gnade, daß ich dieſen gantzen Tag in deinem Lichte wandele, und alle Wercke der Finſterniß fliehe. Ich achte den Tag vor verlohren an welchem ich der Welt gedienet, und meinen Mund, Glieder und Sinnen nach der Welt Gewohn- heiten und Thorheiten gerichtet habe, wovor ich dereinſten vor deinem Ge- richt eine ſchwere Rechenſchafft geben muß.
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Morgen-Gebet
dich Chriſtus erleuchten. O du
barmhertziger GOtt, deſſen Guͤte
und Treue alle Morgen neu iſt, ich
ſage dir mit Hertzen und Mund Lob
und Danck, daß du mich dieſen Mor-
gen wiederum geſund haſt laſſen von
meinem Lager aufſtehen, und meinen
Leib vor Schaden, und meine Seele
fuͤr Suͤnden bewahret haſt. Wie
groß iſt deine Guͤte, HErr, daß Men-
ſchen unter dem Schatten deiner Fluͤ-
gel trauen, und unter demſelben ſo
maͤchtiglich bewahret werden. Ich
ſchaue nach der Finſterniß wiederum
das Sonnen-Licht; gib mir Gnade,
daß ich dieſen gantzen Tag in deinem
Lichte wandele, und alle Wercke der
Finſterniß fliehe. Ich achte den Tag
vor verlohren an welchem ich der Welt
gedienet, und meinen Mund, Glieder
und Sinnen nach der Welt Gewohn-
heiten und Thorheiten gerichtet habe,
wovor ich dereinſten vor deinem Ge-
richt eine ſchwere Rechenſchafft geben
muß.
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Zitationshilfe: | Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/96>, abgerufen am 20.02.2025. |