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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der andächtige Christ betrachtet
denn dem Menschen ist gesetzt einmal zu sterben,
hernach das Gericht. Ist nun aber keine bestän-
dige Wohnung der Menschen allhie auf Erden, so
schicken sie ihr Hertz da hinein, wo sie ewig wünschen
zu seyn. Ja sie erinnern sich 3) täglich daran,
wenn sie ihr Haus, ihre Kleider, ihre Güter, und
die Ihrige ansehen, daß sie alles verlassen müssen
Damit aber, wenn nun die Stunde ihrer Befrey-
ung von der Mühseligkeit dieses Lebens kommt,
sie mögen die Stätte bereitet finden in der Herrlich-
keit, so halten sie 4) fleißig eine geistliche Himmel-
fahrt, sie verlassen die Erde mit ihren Gedancken,
und sind des Himmels eingedenck, sie verlassen die
Welt mit ihrer Liebe, und hangen JEsu im Glau-
ben an. Sie verlassen die Welt mit ihrem Leben,
indem sie nicht nach dem Willen und Gewohnheit
der Welt, sondern nach GOttes Willen leben.
Dahero 5) wenn sie den Himmel anschauen, so
dencken sie, da ist mein Vaterland, mein Erbe und
meine ewige Wohnung.



Gebet.

GOTT fähret auf mit Jauchzen,
und der HERR mit heller Po-
saunen, lobsinget GOTT, lobsin-
get unserm König. Also besinge ich,

mein

Der andaͤchtige Chriſt betrachtet
denn dem Menſchen iſt geſetzt einmal zu ſterben,
hernach das Gericht. Iſt nun aber keine beſtaͤn-
dige Wohnung der Menſchen allhie auf Erden, ſo
ſchicken ſie ihr Hertz da hinein, wo ſie ewig wuͤnſchen
zu ſeyn. Ja ſie erinnern ſich 3) taͤglich daran,
wenn ſie ihr Haus, ihre Kleider, ihre Guͤter, und
die Ihrige anſehen, daß ſie alles verlaſſen muͤſſen
Damit aber, wenn nun die Stunde ihrer Befrey-
ung von der Muͤhſeligkeit dieſes Lebens kommt,
ſie moͤgen die Staͤtte bereitet finden in der Herrlich-
keit, ſo halten ſie 4) fleißig eine geiſtliche Himmel-
fahrt, ſie verlaſſen die Erde mit ihren Gedancken,
und ſind des Himmels eingedenck, ſie verlaſſen die
Welt mit ihrer Liebe, und hangen JEſu im Glau-
ben an. Sie verlaſſen die Welt mit ihrem Leben,
indem ſie nicht nach dem Willen und Gewohnheit
der Welt, ſondern nach GOttes Willen leben.
Dahero 5) wenn ſie den Himmel anſchauen, ſo
dencken ſie, da iſt mein Vaterland, mein Erbe und
meine ewige Wohnung.



Gebet.

GOTT faͤhret auf mit Jauchzen,
und der HERR mit heller Po-
ſaunen, lobſinget GOTT, lobſin-
get unſerm Koͤnig. Alſo beſinge ich,

mein
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[714/0744] Der andaͤchtige Chriſt betrachtet denn dem Menſchen iſt geſetzt einmal zu ſterben, hernach das Gericht. Iſt nun aber keine beſtaͤn- dige Wohnung der Menſchen allhie auf Erden, ſo ſchicken ſie ihr Hertz da hinein, wo ſie ewig wuͤnſchen zu ſeyn. Ja ſie erinnern ſich 3) taͤglich daran, wenn ſie ihr Haus, ihre Kleider, ihre Guͤter, und die Ihrige anſehen, daß ſie alles verlaſſen muͤſſen Damit aber, wenn nun die Stunde ihrer Befrey- ung von der Muͤhſeligkeit dieſes Lebens kommt, ſie moͤgen die Staͤtte bereitet finden in der Herrlich- keit, ſo halten ſie 4) fleißig eine geiſtliche Himmel- fahrt, ſie verlaſſen die Erde mit ihren Gedancken, und ſind des Himmels eingedenck, ſie verlaſſen die Welt mit ihrer Liebe, und hangen JEſu im Glau- ben an. Sie verlaſſen die Welt mit ihrem Leben, indem ſie nicht nach dem Willen und Gewohnheit der Welt, ſondern nach GOttes Willen leben. Dahero 5) wenn ſie den Himmel anſchauen, ſo dencken ſie, da iſt mein Vaterland, mein Erbe und meine ewige Wohnung. Gebet. GOTT faͤhret auf mit Jauchzen, und der HERR mit heller Po- ſaunen, lobſinget GOTT, lobſin- get unſerm Koͤnig. Alſo beſinge ich, mein

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 714. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/744>, abgerufen am 21.11.2024.