Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Der andächtige Christ erweget
schmückte Braut, zu deiner Rechten
gehen, Amen.



Gesang.
Mel. Hertzliebster JEsu! was hast du etc.

1.

KOmmt, last uns Christi Todes-Tag begehen,
last uns andächtig an dem Creutze stehen, last
uns mit wahrer Busse, Beten, Singen, den Tag
hinbringen.

2. Er stirbt für uns, daß wir nicht sollen ster-
ben, er stirbt, daß wir das Leben sollen erben, und
daß nach unserm Tod sich mög anheben das Freu-
den-Leben.

3. Er stirbt an seinem Creutze hoch erhaben, und
theilet allen aus gar grosse Gaben, er will, wenn wir
die Sünden-Liebe fliehen, uns zu sich ziehen.

4. Et stirbt, und trägt, seht doch, die Dornen-
Crone, die man ihm aufgesetzt zum Spott und
Hohne, damit er in dem Himmel uns ergetze, die
Cron aufsetze.

5. Er stirbet, sehet! wie sein Blut noch fliesset,
das er, als das Versöhnungs-Blut, vergiesset, diß
Blut wird uns versüßtes Labsal geben im Tod und
Leben.

6. Er stirbt, ach schaut! sein Leib ist voller
Wunden, darinn die Seele Trost und Ruh ge-
funden, nun kan ich, da die Frey-Statt stehet offen,
ja Gnade hoffen.

7. Er

Der andaͤchtige Chriſt erweget
ſchmuͤckte Braut, zu deiner Rechten
gehen, Amen.



Geſang.
Mel. Hertzliebſter JEſu! was haſt du ꝛc.

1.

KOmmt, laſt uns Chriſti Todes-Tag begehen,
laſt uns andaͤchtig an dem Creutze ſtehen, laſt
uns mit wahrer Buſſe, Beten, Singen, den Tag
hinbringen.

2. Er ſtirbt fuͤr uns, daß wir nicht ſollen ſter-
ben, er ſtirbt, daß wir das Leben ſollen erben, und
daß nach unſerm Tod ſich moͤg anheben das Freu-
den-Leben.

3. Er ſtirbt an ſeinem Creutze hoch erhaben, und
theilet allen aus gar groſſe Gaben, er will, wenn wir
die Suͤnden-Liebe fliehen, uns zu ſich ziehen.

4. Et ſtirbt, und traͤgt, ſeht doch, die Dornen-
Crone, die man ihm aufgeſetzt zum Spott und
Hohne, damit er in dem Himmel uns ergetze, die
Cron aufſetze.

5. Er ſtirbet, ſehet! wie ſein Blut noch flieſſet,
das er, als das Verſoͤhnungs-Blut, vergieſſet, diß
Blut wird uns verſuͤßtes Labſal geben im Tod und
Leben.

6. Er ſtirbt, ach ſchaut! ſein Leib iſt voller
Wunden, darinn die Seele Troſt und Ruh ge-
funden, nun kan ich, da die Frey-Statt ſtehet offen,
ja Gnade hoffen.

7. Er
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0732" n="702"/>
              <fw place="top" type="header">Der anda&#x0364;chtige Chri&#x017F;t erweget</fw><lb/> <hi rendition="#fr">&#x017F;chmu&#x0364;ckte Braut, zu deiner Rechten<lb/>
gehen, Amen.</hi> </p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">Ge&#x017F;ang.</hi><lb/>
Mel. Hertzlieb&#x017F;ter JE&#x017F;u! was ha&#x017F;t du &#xA75B;c.</head><lb/>
            <p> <hi rendition="#c">1.</hi> </p><lb/>
            <p><hi rendition="#in">K</hi>Ommt, la&#x017F;t uns Chri&#x017F;ti Todes-Tag begehen,<lb/>
la&#x017F;t uns anda&#x0364;chtig an dem Creutze &#x017F;tehen, la&#x017F;t<lb/>
uns mit wahrer Bu&#x017F;&#x017F;e, Beten, Singen, den Tag<lb/>
hinbringen.</p><lb/>
            <p>2. Er &#x017F;tirbt fu&#x0364;r uns, daß wir nicht &#x017F;ollen &#x017F;ter-<lb/>
ben, er &#x017F;tirbt, daß wir das Leben &#x017F;ollen erben, und<lb/>
daß nach un&#x017F;erm Tod &#x017F;ich mo&#x0364;g anheben das Freu-<lb/>
den-Leben.</p><lb/>
            <p>3. Er &#x017F;tirbt an &#x017F;einem Creutze hoch erhaben, und<lb/>
theilet allen aus gar gro&#x017F;&#x017F;e Gaben, er will, wenn wir<lb/>
die Su&#x0364;nden-Liebe fliehen, uns zu &#x017F;ich ziehen.</p><lb/>
            <p>4. Et &#x017F;tirbt, und tra&#x0364;gt, &#x017F;eht doch, die Dornen-<lb/>
Crone, die man ihm aufge&#x017F;etzt zum Spott und<lb/>
Hohne, damit er in dem Himmel uns ergetze, die<lb/>
Cron auf&#x017F;etze.</p><lb/>
            <p>5. Er &#x017F;tirbet, &#x017F;ehet! wie &#x017F;ein Blut noch flie&#x017F;&#x017F;et,<lb/>
das er, als das Ver&#x017F;o&#x0364;hnungs-Blut, vergie&#x017F;&#x017F;et, diß<lb/>
Blut wird uns ver&#x017F;u&#x0364;ßtes Lab&#x017F;al geben im Tod und<lb/>
Leben.</p><lb/>
            <p>6. Er &#x017F;tirbt, ach &#x017F;chaut! &#x017F;ein Leib i&#x017F;t voller<lb/>
Wunden, darinn die Seele Tro&#x017F;t und Ruh ge-<lb/>
funden, nun kan ich, da die Frey-Statt &#x017F;tehet offen,<lb/>
ja Gnade hoffen.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">7. Er</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[702/0732] Der andaͤchtige Chriſt erweget ſchmuͤckte Braut, zu deiner Rechten gehen, Amen. Geſang. Mel. Hertzliebſter JEſu! was haſt du ꝛc. 1. KOmmt, laſt uns Chriſti Todes-Tag begehen, laſt uns andaͤchtig an dem Creutze ſtehen, laſt uns mit wahrer Buſſe, Beten, Singen, den Tag hinbringen. 2. Er ſtirbt fuͤr uns, daß wir nicht ſollen ſter- ben, er ſtirbt, daß wir das Leben ſollen erben, und daß nach unſerm Tod ſich moͤg anheben das Freu- den-Leben. 3. Er ſtirbt an ſeinem Creutze hoch erhaben, und theilet allen aus gar groſſe Gaben, er will, wenn wir die Suͤnden-Liebe fliehen, uns zu ſich ziehen. 4. Et ſtirbt, und traͤgt, ſeht doch, die Dornen- Crone, die man ihm aufgeſetzt zum Spott und Hohne, damit er in dem Himmel uns ergetze, die Cron aufſetze. 5. Er ſtirbet, ſehet! wie ſein Blut noch flieſſet, das er, als das Verſoͤhnungs-Blut, vergieſſet, diß Blut wird uns verſuͤßtes Labſal geben im Tod und Leben. 6. Er ſtirbt, ach ſchaut! ſein Leib iſt voller Wunden, darinn die Seele Troſt und Ruh ge- funden, nun kan ich, da die Frey-Statt ſtehet offen, ja Gnade hoffen. 7. Er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/732
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 702. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/732>, abgerufen am 24.11.2024.