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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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JEsu Christi im Anfang der H. Fasten-Zeit.
ja die allergröste Pein; schauet doch der Feinde
Wuth; schauet das vergoßne Blut, obs euch könnt
zurücke ziehen, daß ihr mögt die Sünde fliehen.

3. Schauet, wie er endlich stirbet an dem hohen
Creutzes-Stamm, und die Seligkeit erwirbet;
schauet an das GOttes-Lamm, wie sein heisses
Blut noch fließt, und wie es die Augen schließt, obs
vielleicht die Sünder schrecken, und zur Busse
mögt erwecken.

4. JEsu, liebster JEsu! schreibe dieses alles
in mein Hertz, daß ich eingedenck verbleibe, wie
dein Leiden, wie dein Schmertz, wie dein Ster-
ben, wie dein Blut, komm mir Armen auch zu gut,
daß ich möge daraus sehen, was auf Sünd vor
Straff ergehen.

5. Hilff, daß dieses Blut mich lehre, wo ich
gehe, wo ich steh, daß ich, wo ich mich hinkehre,
blutig dich vor Augen seh, blutig auf der Lager-
stätt, blutig auf dem Sterbe-Bett, blutig, wenn
ich Schmertzen leide, blutig, wenn ich nun ver-
scheide.

6. JEsu stell dein Blut und Wunden immer
vor mein Angesicht, in den Wunden hab ich fun-
den Gnade, Leben, Trost und Licht, deine Mar-
ter, Tod und Pein, sol im Tod mein Labsal
seyn, und so lang ich werde leben, soll es mir vor
Augen schweben.

Der
X x 3

JEſu Chriſti im Anfang der H. Faſten-Zeit.
ja die allergroͤſte Pein; ſchauet doch der Feinde
Wuth; ſchauet das vergoßne Blut, obs euch koͤnnt
zuruͤcke ziehen, daß ihr moͤgt die Suͤnde fliehen.

3. Schauet, wie er endlich ſtirbet an dem hohen
Creutzes-Stamm, und die Seligkeit erwirbet;
ſchauet an das GOttes-Lamm, wie ſein heiſſes
Blut noch fließt, und wie es die Augen ſchließt, obs
vielleicht die Suͤnder ſchrecken, und zur Buſſe
moͤgt erwecken.

4. JEſu, liebſter JEſu! ſchreibe dieſes alles
in mein Hertz, daß ich eingedenck verbleibe, wie
dein Leiden, wie dein Schmertz, wie dein Ster-
ben, wie dein Blut, komm mir Armen auch zu gut,
daß ich moͤge daraus ſehen, was auf Suͤnd vor
Straff ergehen.

5. Hilff, daß dieſes Blut mich lehre, wo ich
gehe, wo ich ſteh, daß ich, wo ich mich hinkehre,
blutig dich vor Augen ſeh, blutig auf der Lager-
ſtaͤtt, blutig auf dem Sterbe-Bett, blutig, wenn
ich Schmertzen leide, blutig, wenn ich nun ver-
ſcheide.

6. JEſu ſtell dein Blut und Wunden immer
vor mein Angeſicht, in den Wunden hab ich fun-
den Gnade, Leben, Troſt und Licht, deine Mar-
ter, Tod und Pein, ſol im Tod mein Labſal
ſeyn, und ſo lang ich werde leben, ſoll es mir vor
Augen ſchweben.

Der
X x 3
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[693/0723] JEſu Chriſti im Anfang der H. Faſten-Zeit. ja die allergroͤſte Pein; ſchauet doch der Feinde Wuth; ſchauet das vergoßne Blut, obs euch koͤnnt zuruͤcke ziehen, daß ihr moͤgt die Suͤnde fliehen. 3. Schauet, wie er endlich ſtirbet an dem hohen Creutzes-Stamm, und die Seligkeit erwirbet; ſchauet an das GOttes-Lamm, wie ſein heiſſes Blut noch fließt, und wie es die Augen ſchließt, obs vielleicht die Suͤnder ſchrecken, und zur Buſſe moͤgt erwecken. 4. JEſu, liebſter JEſu! ſchreibe dieſes alles in mein Hertz, daß ich eingedenck verbleibe, wie dein Leiden, wie dein Schmertz, wie dein Ster- ben, wie dein Blut, komm mir Armen auch zu gut, daß ich moͤge daraus ſehen, was auf Suͤnd vor Straff ergehen. 5. Hilff, daß dieſes Blut mich lehre, wo ich gehe, wo ich ſteh, daß ich, wo ich mich hinkehre, blutig dich vor Augen ſeh, blutig auf der Lager- ſtaͤtt, blutig auf dem Sterbe-Bett, blutig, wenn ich Schmertzen leide, blutig, wenn ich nun ver- ſcheide. 6. JEſu ſtell dein Blut und Wunden immer vor mein Angeſicht, in den Wunden hab ich fun- den Gnade, Leben, Troſt und Licht, deine Mar- ter, Tod und Pein, ſol im Tod mein Labſal ſeyn, und ſo lang ich werde leben, ſoll es mir vor Augen ſchweben. Der X x 3

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 693. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/723>, abgerufen am 22.07.2024.