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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Gebet der Umstehenden, wann der Sterbende.
Tod von hinnen abzufordern. Ach! laß uns
an diesem Tode lernen, daß wir auch einmahl
also sterben, und die Welt verlassen müssen,
damit wir uns in Zeiten durch wahre Busse,
lebendigen Glauben, und Vermeidung der
Welt Eitelkeiten und Sünden dazu bereiten
mögen. Erfreue die nunmehr abgeschiedene
Seele mit himmlischem Trost und Freude
und erfülle an ihr alle Gnaden-Verheissun-
gen, die du deinen Glaubigen in deinem heili-
gen Wort gethan: dem Leib gönne in der Er-
den eine sanfte und süsse Ruhe, bis an den lie-
ben jüngsten Tag, da du alsdann Leib und
Seele wiederum vereinigen, und zu der Herr-
lichkeit einführen wirst, damit der gantze
Mensch, der dir hie gedienet, dort möge mit
himmlischer Freude erfüllet werden. Tröste
auch die durch diesen Tod Betrübte, und sey
und bleibe der Hinterlassenen Vater, Versor-
ger, Pfleger, Helffer, und Beystand, ver-
laß sie nicht, und thue nicht von ihnen die
Hand ab, sondern laß sie deiner Güte Gna-
de, Liebe, Trost und Hülffe reichlich genies-
sen, biß du sie auch wirst dermahleins frölich
und selig lassen sterben; Ach erhöre uns!
um deiner Barmhertzigkeit willen,
Amen.



Fest-

Gebet der Umſtehenden, wann der Sterbende.
Tod von hinnen abzufordern. Ach! laß uns
an dieſem Tode lernen, daß wir auch einmahl
alſo ſterben, und die Welt verlaſſen muͤſſen,
damit wir uns in Zeiten durch wahre Buſſe,
lebendigen Glauben, und Vermeidung der
Welt Eitelkeiten und Suͤnden dazu bereiten
moͤgen. Erfreue die nunmehr abgeſchiedene
Seele mit himmliſchem Troſt und Freude
und erfuͤlle an ihr alle Gnaden-Verheiſſun-
gen, die du deinen Glaubigen in deinem heili-
gen Wort gethan: dem Leib goͤnne in der Er-
den eine ſanfte und ſuͤſſe Ruhe, bis an den lie-
ben juͤngſten Tag, da du alsdann Leib und
Seele wiederum vereinigen, und zu der Heꝛꝛ-
lichkeit einfuͤhren wirſt, damit der gantze
Menſch, der dir hie gedienet, dort moͤge mit
himmliſcher Freude erfuͤllet werden. Troͤſte
auch die durch dieſen Tod Betruͤbte, und ſey
und bleibe der Hinterlaſſenen Vater, Verſoꝛ-
ger, Pfleger, Helffer, und Beyſtand, ver-
laß ſie nicht, und thue nicht von ihnen die
Hand ab, ſondern laß ſie deiner Guͤte Gna-
de, Liebe, Troſt und Huͤlffe reichlich genieſ-
ſen, biß du ſie auch wirſt dermahleins froͤlich
und ſelig laſſen ſterben; Ach erhoͤre uns!
um deiner Barmhertzigkeit willen,
Amen.



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[650/0680] Gebet der Umſtehenden, wann der Sterbende. Tod von hinnen abzufordern. Ach! laß uns an dieſem Tode lernen, daß wir auch einmahl alſo ſterben, und die Welt verlaſſen muͤſſen, damit wir uns in Zeiten durch wahre Buſſe, lebendigen Glauben, und Vermeidung der Welt Eitelkeiten und Suͤnden dazu bereiten moͤgen. Erfreue die nunmehr abgeſchiedene Seele mit himmliſchem Troſt und Freude und erfuͤlle an ihr alle Gnaden-Verheiſſun- gen, die du deinen Glaubigen in deinem heili- gen Wort gethan: dem Leib goͤnne in der Er- den eine ſanfte und ſuͤſſe Ruhe, bis an den lie- ben juͤngſten Tag, da du alsdann Leib und Seele wiederum vereinigen, und zu der Heꝛꝛ- lichkeit einfuͤhren wirſt, damit der gantze Menſch, der dir hie gedienet, dort moͤge mit himmliſcher Freude erfuͤllet werden. Troͤſte auch die durch dieſen Tod Betruͤbte, und ſey und bleibe der Hinterlaſſenen Vater, Verſoꝛ- ger, Pfleger, Helffer, und Beyſtand, ver- laß ſie nicht, und thue nicht von ihnen die Hand ab, ſondern laß ſie deiner Guͤte Gna- de, Liebe, Troſt und Huͤlffe reichlich genieſ- ſen, biß du ſie auch wirſt dermahleins froͤlich und ſelig laſſen ſterben; Ach erhoͤre uns! um deiner Barmhertzigkeit willen, Amen. Feſt-

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/680>, abgerufen am 26.11.2024.