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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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denen Sterbenden vorzusprechen.

Gleichwie sich fein ein Vögelein in hohle
Bäum verstecket, wanns trüb hergeht, die
Lufft unstet Menschen und Vieh erschrecket.
Also, HErr Christ! mein Zuflucht ist die Hö-
le de[i]ner Wunden, wann Sünd und Tod
mich bracht in Noth, hab ich mich drein ge-
funden. Darin ich bleib, ob Seel und Leib
hie von einander scheiden, so werd ich dort bey
dir, mein Hort, seyn in den ewigen Freuden.

Meine eintzige Zuflucht nehme ich in mei-
nem Sterben zu dir, o Dreyeiniger GOtt,
zu der Barmhertzigkeit des himmlischen Va-
ters, zu den blutigen Wunden JEsu Christi,
zu der Gütigkeit des Heiligen Geistes. Die-
sem Dreyeinigen GOtt befehl ich mein Leib
und Seel. Ach! nimm dein Täublein auf,
ich komm in vollem Lauff; breit aus die Flü-
gel beyde, o JEsu, meine Freude, und nimm
dein Küchlein ein, wil Satan mich verschlin-
gen, so laß die Engelein singen, diß Kind sol
unverletzet seyn.

Ebr. 12, 22. 23.
Ihr seyd kommen zu dem Berg Zion, zu
der Stadt des lebendigen GOttes, zu dem
himmlischen Jerusalem, und zu der Menge
vieler tausend Engel. Und zu den Gemeinen
der Erstgebohrnen, die im Himmel ange-
schrieben sind, und zu GOtt, dem Richter
über alle, und zu den Geistern der vollkomm-
nen Gerechten.

Mein
denen Sterbenden vorzuſprechen.

Gleichwie ſich fein ein Voͤgelein in hohle
Baͤum verſtecket, wanns truͤb hergeht, die
Lufft unſtet Menſchen und Vieh erſchrecket.
Alſo, HErr Chriſt! mein Zuflucht iſt die Hoͤ-
le de[i]ner Wunden, wann Suͤnd und Tod
mich bracht in Noth, hab ich mich drein ge-
funden. Darin ich bleib, ob Seel und Leib
hie von einander ſcheiden, ſo werd ich dort bey
dir, mein Hort, ſeyn in den ewigen Freuden.

Meine eintzige Zuflucht nehme ich in mei-
nem Sterben zu dir, o Dreyeiniger GOtt,
zu der Barmhertzigkeit des himmliſchen Va-
ters, zu den blutigen Wunden JEſu Chriſti,
zu der Guͤtigkeit des Heiligen Geiſtes. Die-
ſem Dreyeinigen GOtt befehl ich mein Leib
und Seel. Ach! nimm dein Taͤublein auf,
ich komm in vollem Lauff; breit aus die Fluͤ-
gel beyde, o JEſu, meine Freude, und nimm
dein Kuͤchlein ein, wil Satan mich verſchlin-
gen, ſo laß die Engelein ſingen, diß Kind ſol
unverletzet ſeyn.

Ebr. 12, 22. 23.
Ihr ſeyd kommen zu dem Berg Zion, zu
der Stadt des lebendigen GOttes, zu dem
himmliſchen Jeruſalem, und zu der Menge
vieler tauſend Engel. Und zu den Gemeinen
der Erſtgebohrnen, die im Himmel ange-
ſchrieben ſind, und zu GOtt, dem Richter
uͤber alle, und zu den Geiſtern der vollkomm-
nen Gerechten.

Mein
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[603/0633] denen Sterbenden vorzuſprechen. Gleichwie ſich fein ein Voͤgelein in hohle Baͤum verſtecket, wanns truͤb hergeht, die Lufft unſtet Menſchen und Vieh erſchrecket. Alſo, HErr Chriſt! mein Zuflucht iſt die Hoͤ- le deiner Wunden, wann Suͤnd und Tod mich bracht in Noth, hab ich mich drein ge- funden. Darin ich bleib, ob Seel und Leib hie von einander ſcheiden, ſo werd ich dort bey dir, mein Hort, ſeyn in den ewigen Freuden. Meine eintzige Zuflucht nehme ich in mei- nem Sterben zu dir, o Dreyeiniger GOtt, zu der Barmhertzigkeit des himmliſchen Va- ters, zu den blutigen Wunden JEſu Chriſti, zu der Guͤtigkeit des Heiligen Geiſtes. Die- ſem Dreyeinigen GOtt befehl ich mein Leib und Seel. Ach! nimm dein Taͤublein auf, ich komm in vollem Lauff; breit aus die Fluͤ- gel beyde, o JEſu, meine Freude, und nimm dein Kuͤchlein ein, wil Satan mich verſchlin- gen, ſo laß die Engelein ſingen, diß Kind ſol unverletzet ſeyn. Ebr. 12, 22. 23. Ihr ſeyd kommen zu dem Berg Zion, zu der Stadt des lebendigen GOttes, zu dem himmliſchen Jeruſalem, und zu der Menge vieler tauſend Engel. Und zu den Gemeinen der Erſtgebohrnen, die im Himmel ange- ſchrieben ſind, und zu GOtt, dem Richter uͤber alle, und zu den Geiſtern der vollkomm- nen Gerechten. Mein

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/633>, abgerufen am 22.07.2024.