müthig, demüthig, und barmhertzig seyn; ach! so verleihe mir Gnade, daß ich allezeit daran mich erinnere, und niemals in Zorn, Rachgier, Stoltz und Unbarmhertzigkeit verfalle, sondern meine Feinde liebe, mich selbst ver- leugne, und den Armen und Elenden gerne Gutes thue. Habe ich gehöret, ich solle gegen meine böse Lüste und Gedancken streiten, mich verleugnen, den alten Menschen ablegen, hin- gegen den neuen anziehen: ich soll züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt: so gib mir Krafft und Stärcke, daß ich mich darin täglich üben, und es vollbringen möge: ob es zwar gleich im Anfang in grosser Schwachheit geschiehet, daß ich doch fortfahre in der Heiligung, und mich je mehr und mehr reinige von aller Be- fleckung des Fleisches und des Geistes. Ach! laß mich mit deinem Heil. Wort umgehen, wie die Welt-Kinder mit ih- ren irdischen Schätzen, welche sie ein-
schlies-
C 4
nach angehoͤrtem goͤttlichen Wort.
muͤthig, demuͤthig, und barmhertzig ſeyn; ach! ſo verleihe mir Gnade, daß ich allezeit daran mich erinnere, und niemals in Zorn, Rachgier, Stoltz und Unbarmhertzigkeit verfalle, ſondern meine Feinde liebe, mich ſelbſt ver- leugne, und den Armen und Elenden gerne Gutes thue. Habe ich gehoͤret, ich ſolle gegen meine boͤſe Luͤſte und Gedancken ſtreiten, mich verleugnen, den alten Menſchen ablegen, hin- gegen den neuen anziehen: ich ſoll zuͤchtig, gerecht und gottſelig leben in dieſer Welt: ſo gib mir Krafft und Staͤrcke, daß ich mich darin taͤglich uͤben, und es vollbringen moͤge: ob es zwar gleich im Anfang in groſſer Schwachheit geſchiehet, daß ich doch fortfahre in der Heiligung, und mich je mehr und mehr reinige von aller Be- fleckung des Fleiſches und des Geiſtes. Ach! laß mich mit deinem Heil. Wort umgehen, wie die Welt-Kinder mit ih- ren irdiſchen Schaͤtzen, welche ſie ein-
ſchlieſ-
C 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0063"n="39"/><fwplace="top"type="header">nach angehoͤrtem goͤttlichen Wort.</fw><lb/>
muͤthig, demuͤthig, und barmhertzig<lb/>ſeyn; ach! ſo verleihe mir Gnade, daß<lb/>
ich allezeit daran mich erinnere, und<lb/>
niemals in Zorn, Rachgier, Stoltz und<lb/>
Unbarmhertzigkeit verfalle, ſondern<lb/>
meine Feinde liebe, mich ſelbſt ver-<lb/>
leugne, und den Armen und Elenden<lb/>
gerne Gutes thue. Habe ich gehoͤret,<lb/>
ich ſolle gegen meine boͤſe Luͤſte und<lb/>
Gedancken ſtreiten, mich verleugnen,<lb/>
den alten Menſchen ablegen, hin-<lb/>
gegen den neuen anziehen: ich ſoll<lb/>
zuͤchtig, gerecht und gottſelig leben in<lb/>
dieſer Welt: ſo gib mir Krafft und<lb/>
Staͤrcke, daß ich mich darin taͤglich<lb/>
uͤben, und es vollbringen moͤge: ob<lb/>
es zwar gleich im Anfang in groſſer<lb/>
Schwachheit geſchiehet, daß ich doch<lb/>
fortfahre in der Heiligung, und mich<lb/>
je mehr und mehr reinige von aller Be-<lb/>
fleckung des Fleiſches und des Geiſtes.<lb/>
Ach! laß mich mit deinem Heil. Wort<lb/>
umgehen, wie die Welt-Kinder mit ih-<lb/>
ren irdiſchen Schaͤtzen, welche ſie ein-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">C 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſchlieſ-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[39/0063]
nach angehoͤrtem goͤttlichen Wort.
muͤthig, demuͤthig, und barmhertzig
ſeyn; ach! ſo verleihe mir Gnade, daß
ich allezeit daran mich erinnere, und
niemals in Zorn, Rachgier, Stoltz und
Unbarmhertzigkeit verfalle, ſondern
meine Feinde liebe, mich ſelbſt ver-
leugne, und den Armen und Elenden
gerne Gutes thue. Habe ich gehoͤret,
ich ſolle gegen meine boͤſe Luͤſte und
Gedancken ſtreiten, mich verleugnen,
den alten Menſchen ablegen, hin-
gegen den neuen anziehen: ich ſoll
zuͤchtig, gerecht und gottſelig leben in
dieſer Welt: ſo gib mir Krafft und
Staͤrcke, daß ich mich darin taͤglich
uͤben, und es vollbringen moͤge: ob
es zwar gleich im Anfang in groſſer
Schwachheit geſchiehet, daß ich doch
fortfahre in der Heiligung, und mich
je mehr und mehr reinige von aller Be-
fleckung des Fleiſches und des Geiſtes.
Ach! laß mich mit deinem Heil. Wort
umgehen, wie die Welt-Kinder mit ih-
ren irdiſchen Schaͤtzen, welche ſie ein-
ſchlieſ-
C 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/63>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.