und mit himlischen Licht erfüllet seyn. Welche Freude aber wird das seyn, den grossen majestätischen GOtt in seiner Herrlichkeit zu erblicken! Dar- um seuffze ich, und bete mit Verlan- gen: Wie der Hirsch schreyet nach frischem Wasser, so schreyet meine Seele, GOtt, zu dir; meine Seele dür- stet nach GOtt, nach dem lebendigen GOtt: wenn werde ich dahin kom- men, daß ich GOttes Angesicht schaue! Das ist die höchste Freude, GOtt zu schauen, an den wir hie geglaubet und ihn doch nicht gesehen haben. In diesem Sehen wird das höchste Ver- gnügen, die lieblichste Süßigkeit, und die vollkommenste Glückseligkeit be- stehen, mein Leiden wird in Freuden, mein Weinen in Jauchzen, meine Trüb- sal in Wonne, mein Elend in Ergetzen, mein Jammer in Trost, und mein Her- tzeleid in lauter Herrlichkeit verwan- delt werden. Im Himmel werde ich auch in einer allerliebsten und selig-
sten
Der Sterbende betrachtet
und mit himliſchen Licht erfuͤllet ſeyn. Welche Freude aber wird das ſeyn, den groſſen majeſtaͤtiſchen GOtt in ſeiner Herrlichkeit zu erblicken! Dar- um ſeuffze ich, und bete mit Verlan- gen: Wie der Hirſch ſchreyet nach friſchem Waſſer, ſo ſchreyet meine Seele, GOtt, zu dir; meine Seele duͤr- ſtet nach GOtt, nach dem lebendigen GOtt: wenn werde ich dahin kom- men, daß ich GOttes Angeſicht ſchaue! Das iſt die hoͤchſte Freude, GOtt zu ſchauen, an den wir hie geglaubet und ihn doch nicht geſehen haben. In dieſem Sehen wird das hoͤchſte Ver- gnuͤgen, die lieblichſte Suͤßigkeit, und die vollkommenſte Gluͤckſeligkeit be- ſtehen, mein Leiden wird in Freuden, mein Weinen in Jauchzen, meine Truͤb- ſal in Wonne, mein Elend in Ergetzen, mein Jammer in Troſt, und mein Her- tzeleid in lauter Herrlichkeit verwan- delt werden. Im Himmel werde ich auch in einer allerliebſten und ſelig-
ſten
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Der Sterbende betrachtet
und mit himliſchen Licht erfuͤllet ſeyn.
Welche Freude aber wird das ſeyn,
den groſſen majeſtaͤtiſchen GOtt in
ſeiner Herrlichkeit zu erblicken! Dar-
um ſeuffze ich, und bete mit Verlan-
gen: Wie der Hirſch ſchreyet nach
friſchem Waſſer, ſo ſchreyet meine
Seele, GOtt, zu dir; meine Seele duͤr-
ſtet nach GOtt, nach dem lebendigen
GOtt: wenn werde ich dahin kom-
men, daß ich GOttes Angeſicht ſchaue!
Das iſt die hoͤchſte Freude, GOtt zu
ſchauen, an den wir hie geglaubet
und ihn doch nicht geſehen haben. In
dieſem Sehen wird das hoͤchſte Ver-
gnuͤgen, die lieblichſte Suͤßigkeit, und
die vollkommenſte Gluͤckſeligkeit be-
ſtehen, mein Leiden wird in Freuden,
mein Weinen in Jauchzen, meine Truͤb-
ſal in Wonne, mein Elend in Ergetzen,
mein Jammer in Troſt, und mein Her-
tzeleid in lauter Herrlichkeit verwan-
delt werden. Im Himmel werde ich
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 564. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/594>, abgerufen am 25.11.2024.
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