Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Sterbende verzeihet,
die Herrlichkeit, womit ihr Sünd gethan, dem ist
die Straff bereit.

5. Ihr Todten stehet auf! euch Fromme
sol umgeben ein heller Sonnen-Glantz, ihr solt
nun ewig leben, die Seele kehre sich zu ihrem Leibe
zu, und hab, mit ihm verknüpfft, vergnügte
Himmels-Ruh.

6. Ihr Todten stehet auf! ach möcht diß
Wort erschallen in aller Sünder Hertz! so wür-
den sie nicht fallen in schwere Missethat: denn wem
das Hertze bricht, und liebet JEsum nicht, der
kommet ins Gericht.

7. Ihr Todten stehet auf! das sol mich nicht
erschrecken, die Stimme wird den Leib zum Leben
auferwecken: Ich werde schön verklärt zum Freu-
den-Reich eingehn, und, HErr! dein Angesicht
mit allen Frommen sehn.

8. Im Glauben wil ich dir, o Seelen-Freund!
anhangen, durch deines Geistes Gnad recht fromm
zu seyn anfangen, damit, wenn auf dein Wort
die Todten auferstehn, ich mög, von dir verklärt,
zur Seligkeit eingehn.



Der Sterbende verzeihet, und bittet
um Verzeihung.
Aufmunterung.
Matth. VI, 14. 15.
So ihr den Menschen ihre Fehle vergebet,
so wird euch euer himmlischer Vater auch
vergeben. Wo ihr aber den Menschen ihre

Fehle

Der Sterbende verzeihet,
die Herrlichkeit, womit ihr Suͤnd gethan, dem iſt
die Straff bereit.

5. Ihr Todten ſtehet auf! euch Fromme
ſol umgeben ein heller Sonnen-Glantz, ihr ſolt
nun ewig leben, die Seele kehre ſich zu ihrem Leibe
zu, und hab, mit ihm verknuͤpfft, vergnuͤgte
Himmels-Ruh.

6. Ihr Todten ſtehet auf! ach moͤcht diß
Wort erſchallen in aller Suͤnder Hertz! ſo wuͤr-
den ſie nicht fallen in ſchwere Miſſethat: denn wem
das Hertze bricht, und liebet JEſum nicht, der
kommet ins Gericht.

7. Ihr Todten ſtehet auf! das ſol mich nicht
erſchrecken, die Stimme wird den Leib zum Leben
auferwecken: Ich werde ſchoͤn verklaͤrt zum Freu-
den-Reich eingehn, und, HErr! dein Angeſicht
mit allen Frommen ſehn.

8. Im Glauben wil ich dir, o Seelen-Freund!
anhangen, durch deines Geiſtes Gnad recht fromm
zu ſeyn anfangen, damit, wenn auf dein Wort
die Todten auferſtehn, ich moͤg, von dir verklaͤrt,
zur Seligkeit eingehn.



Der Sterbende verzeihet, und bittet
um Verzeihung.
Aufmunterung.
Matth. VI, 14. 15.
So ihr den Menſchen ihre Fehle vergebet,
ſo wird euch euer himmliſcher Vater auch
vergeben. Wo ihr aber den Menſchen ihre

Fehle
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0560" n="530"/><fw place="top" type="header">Der Sterbende verzeihet,</fw><lb/>
die Herrlichkeit, womit ihr Su&#x0364;nd gethan, dem i&#x017F;t<lb/>
die Straff bereit.</p><lb/>
            <p>5. Ihr Todten &#x017F;tehet auf! euch Fromme<lb/>
&#x017F;ol umgeben ein heller Sonnen-Glantz, ihr &#x017F;olt<lb/>
nun ewig leben, die Seele kehre &#x017F;ich zu ihrem Leibe<lb/>
zu, und hab, mit ihm verknu&#x0364;pfft, vergnu&#x0364;gte<lb/>
Himmels-Ruh.</p><lb/>
            <p>6. Ihr Todten &#x017F;tehet auf! ach mo&#x0364;cht diß<lb/>
Wort er&#x017F;challen in aller Su&#x0364;nder Hertz! &#x017F;o wu&#x0364;r-<lb/>
den &#x017F;ie nicht fallen in &#x017F;chwere Mi&#x017F;&#x017F;ethat: denn wem<lb/>
das Hertze bricht, und liebet JE&#x017F;um nicht, der<lb/>
kommet ins Gericht.</p><lb/>
            <p>7. Ihr Todten &#x017F;tehet auf! das &#x017F;ol mich nicht<lb/>
er&#x017F;chrecken, die Stimme wird den Leib zum Leben<lb/>
auferwecken: Ich werde &#x017F;cho&#x0364;n verkla&#x0364;rt zum Freu-<lb/>
den-Reich eingehn, und, HErr! dein Ange&#x017F;icht<lb/>
mit allen Frommen &#x017F;ehn.</p><lb/>
            <p>8. Im Glauben wil ich dir, o Seelen-Freund!<lb/>
anhangen, durch deines Gei&#x017F;tes Gnad recht fromm<lb/>
zu &#x017F;eyn anfangen, damit, wenn auf dein Wort<lb/>
die Todten aufer&#x017F;tehn, ich mo&#x0364;g, von dir verkla&#x0364;rt,<lb/>
zur Seligkeit eingehn.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#b">Der Sterbende verzeihet, und bittet</hi><lb/>
um Verzeihung.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Aufmunterung.</hi> </head><lb/>
            <cit>
              <quote><hi rendition="#c">Matth. <hi rendition="#aq">VI,</hi> 14. 15.</hi><lb/>
So ihr den Men&#x017F;chen ihre Fehle vergebet,<lb/>
&#x017F;o wird euch euer himmli&#x017F;cher Vater auch<lb/>
vergeben. Wo ihr aber den Men&#x017F;chen ihre</quote>
            </cit><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Fehle</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[530/0560] Der Sterbende verzeihet, die Herrlichkeit, womit ihr Suͤnd gethan, dem iſt die Straff bereit. 5. Ihr Todten ſtehet auf! euch Fromme ſol umgeben ein heller Sonnen-Glantz, ihr ſolt nun ewig leben, die Seele kehre ſich zu ihrem Leibe zu, und hab, mit ihm verknuͤpfft, vergnuͤgte Himmels-Ruh. 6. Ihr Todten ſtehet auf! ach moͤcht diß Wort erſchallen in aller Suͤnder Hertz! ſo wuͤr- den ſie nicht fallen in ſchwere Miſſethat: denn wem das Hertze bricht, und liebet JEſum nicht, der kommet ins Gericht. 7. Ihr Todten ſtehet auf! das ſol mich nicht erſchrecken, die Stimme wird den Leib zum Leben auferwecken: Ich werde ſchoͤn verklaͤrt zum Freu- den-Reich eingehn, und, HErr! dein Angeſicht mit allen Frommen ſehn. 8. Im Glauben wil ich dir, o Seelen-Freund! anhangen, durch deines Geiſtes Gnad recht fromm zu ſeyn anfangen, damit, wenn auf dein Wort die Todten auferſtehn, ich moͤg, von dir verklaͤrt, zur Seligkeit eingehn. Der Sterbende verzeihet, und bittet um Verzeihung. Aufmunterung. Matth. VI, 14. 15. So ihr den Menſchen ihre Fehle vergebet, ſo wird euch euer himmliſcher Vater auch vergeben. Wo ihr aber den Menſchen ihre Fehle

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/560
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/560>, abgerufen am 25.11.2024.